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Weinmailing im April 2023 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH LANGUEDOC

FRANKREICH LANGUEDOC „CLÉS EN MAIN“ VIN DE FRANCE, ROUGE 2021 Adieu Syrah, bonjour Piquepoul Noir – die Cuvée mag sich geändert haben, aber Frische, Frucht und Trinkfreude sind dauerhaft! CARIGNAN, SYRAH | FR-BIO-01 FLA290121 | 13% VOL. | 18,60 €/L | 13,95 € Wenn wir Ihnen einen Favoriten unter den frisch und fruchtig ausgebauten Rotweinen des französischen Südens nennen sollen, dann gehört der „Clés en main“ ganz sicher zur engsten Auswahl. Die Cuvée (was 2019 noch eine Kombination von Carignan und Syrah war, besteht nun zu gleichen Teilen aus Grenache und Piquepoul Noir – der 2020er fiel aufgrund von Ertragsverlusten jenseits der 50 % aus, für den 2021er kauften Gaëlle und Florian Richter bei befreundeten Winzern erstklassiges Traubenmaterial zu, die das junge Önologenehepaar auf ihrer Domaine des Deux Clés vinifizieren, ist ein Prachtstück! Denn am „Clés en main“, für den die Trauben vergleichsweise früh gelesen werden (was den Alkohol zügelt und der Frische förderlich ist), stimmt einfach alles. Und um dem Wein zu noch mehr Frucht und Frische zu verhelfen, wird ein Teil der Trauben entrappt und schichtweise mit Ganztrauben (vendange entière) eingemaischt, wobei die beiden Rebsorten getrennt spontanvergären. Die Extraktion erfolgt dann sehr schonend durch Überschwallen, was jedoch nur einmal am Tag (und auch nur für knappe fünf Minuten) getan wird, um auch den Tanninanteil niedrig zu halten. Nach zwölf Tagen wird die Maische abgepresst und der Saft der beiden Rebsorten verschnitten und im Edelstahltank ausgebaut. Wie alle anderen Weine von Deux Clés auch wird dieser weder filtriert noch geschönt. Und dennoch oder gerade deswegen ist dieser „einfache Rote“ hinreißend schön, offen, einladend und bietet Trinkvergnügen pur. Wie er das macht? Mit einer herrlich saftigen dunkelroten bis violetten Frucht von Brombeeren und Süßkirschen, Kräutern und Noten von Unterholz und Stein sowie von ein wenig Schlehe. Den richtigen Kick gibt es am Gaumen, wenn der spontan vergorene und im Edelstahl ausgebaute Rotwein seidig und sinnlich, frisch und klar mit präziser Säure und feinster Süße über die Zunge rinnt. Das ist so schön dunkelfruchtig mit einer ganz leichten herben Note, mit einem grip, der Lust und Laune macht, und mit einem Biss wie in saftige Sauerkirschen. Das ist unkomplizierter Trinkspaß mit Anspruch und Potenzial – ein Wein, der jedem Freude machen dürfte, den wir kennen. Einfach auf den Tisch stellen und genießen! Der Wein ist jetzt mit Genuss zu trinken und zeigt deutlich Primärfrucht. Seinen Höhepunkt dürfte er 2024 erreichen. Potenzial bis 2027. 82 PINwand351

CORBIÈRES, ROUGE 2021 (BIO) Corbières-typische Würze und Struktur, breites Spektrum von Aromen. CARIGNAN, GRENACHE, SYRAH | FLA290221 | 13,5% VOL. | 19,93 €/L | 14,95 € FR-BIO-01 Ungeheuer pigmentreich und dichtfarbig liegt dieser rote „Corbières“ der Domaine des Deux Clés im Glas, um im Schwenken sein prächtig-samtenes Purpur und seine immense Leuchtkraft zu offenbaren. Was für eine satte Farbe! Ganze Syrah- und Carignanbeeren wurden schonend extrahiert, um möglichst viel dieser Pigmente in den Wein übergehen zu lassen, ohne allzuviel der Tannine aus Schalen und Kernen hineinzulassen. Der Grenache Noir der ebenfalls in dieser Cuvée wirken darf, wurde dagegen vermahlen extrahiert beigegeben. Das separat gelesene Traubenmaterial durfte nach (ebenfalls separat) vollendeter Gärung, kurzer Maischestandzeit (die Schalen waren extrem dünn, das Tannin trotzdem reif) und schonendem Abpressen für zehn Monate in den Betontank. Oh, was hätten Filtration und „Schönung“ für Verheerungen an dieser Farbe anrichten können. Gottlob verzichteten Gaëlle und Florian Richter auf derlei Maßnahmen. Ein Duft liegt bereits über dem Glas, bevor sich die Nase überhaupt nähert. Taucht man sie denn ein, überwältigt ein dichtes und breites Spektrum von Aromen unmittelbar. Über einer Schraffur von Tabak, Humus, Leder, Pfeffer und Brombeerlaub schweben zartere Düfte von Lorbeer, Rosmarin und Akazienblüte. Nach kurzer Zeit und etwas Luftzugabe treten Früchte hervor: Heidelbeere, Himbeere, Kirsche und letztlich wundervoll mit der Schraffur harmonierende Brombeere. Ein kleines Fleckchen Paradies hatten sich Florian und Gaëlle gewünscht, und sind schließlich in Fontjoncouse im Corbières fündig geworden. Ein Traum war es schon, als die beiden im Burgund ihr Handwerk erlernten, dann endlich eigenen Wein bereiten zu können; ein Traum, an dem wir alle schließlich teilhaben dürfen. Am Gaumen – endlich ein Schluck! – werden die Corbières-typische Würze und Struktur offenbar: Kraftvolles Tannin, makellose Säure und mineralische Herzhaftigkeit. Das Tannin, obwohl kraftvoll, wird niemals arroganter Solist. Die Säure dient und bleibt bis in den langen Abgang immer Ensemblespielerin. Würze und Mineralität sind jederzeit als Einladung zu verstehen, den nächsten Schluck zu nehmen. Alle Aromen behalten auf dem für diese Preisklasse selten-langen Weg des Verhallens ihre Präsenz. Florian berichtet von Simplizität der Weinbereitung im Burgund, der Selbstverständlichkeit aller ihrer Schritte, und das einzig und allein zu einem Zweck: dem Erhalt des Terroir-Charakters. Volltreffer! Für die beiden und für uns durfte ein Traum wahr werden. Ab sofort bis mindestens 2026. Grenache Noir als gefeierter Solist singt uns vom Garten Eden „JEUX DE CLÉS“ GRENACHE IGP VALLÉE DU PARADIS, ROUGE 2021 (BIO) GRENACHE NOIR | FR-BIO-01 FLA290721 | 14,5% VOL. | 25,26 €/L | 18,95 € Selbst in der nördlichsten Sonne will dieser wunderbare „Jeux de Clés“, ein sortenreiner Grenache aus der IGP Vallée du Paradis, leuchten. Sein dichtes Pigment beginnt schon bei geringster Bewegung kirschrot und purpurn zu funkeln, der lange Maischekontakt hat sich auf herrliche Weise manifestiert. Florian und Gaëlle Richter zogen nach langen Jahren der Erfahrungssuche im Burgund und in aller Welt in das Garrigue-umzogene Fontjoncouse inmitten der Corbières-Region um ihre Vorstellungen von Terroirtreue und schonender Weinbereitung denn auch in Wein umsetzen zu können. Hier inszeniert sich auf diese feinsinnige Art bereiteter Grenache Noir – das Traubenmaterial stammt von einem auf 330 Metern Höhe gelegenem Plateau – als zu feiernder Solist. Aromen aus einem äußerst gewaltigen Spektrum drängeln sich eifrig im Nasenraum. Wer wird Erster sein? Der Spezereienkönig Pfeffer macht das Rennen. Schwarzer Pfeffer soll er aber nicht lange bleiben, denn grüne Töne treten hervor: Lorbeer, Heu, Rosmarin und Frühlingsblüten der Garrigue. Wenn dann auch noch Früchte hinzukommen wird das Glück vollkommen. Schwarze Johannisbeere bleibt verhalten im Hintergrund, während Himbeere und Sauerkirsche ein Bouquet krönen. Der neunmonatige Ausbau in 228-Liter-Barriques in Erst- bis Fünftbelegung hat eine so herrliche Wirkung gezeigt: Direktheit und Frische bei gleichzeitigem Erhalt alles Feinen, aller Nuancen. Charmante Süße umspielt die Zunge bis Salz und Säure sie ablösen. Das Tannin gleicht in seiner liebevollen Kraft der Umarmung eines besten Freundes und die zarte Bittere (des Alkohols?) kontrastiert die Süße vortrefflich. Auf diesem Orgelpunkt von Tannin singt ein Aromen-Knabenchor von gegenwärtigen und zukünftigen Paradiesen, eine Hymne dieser Vallée du Paradis! Deux Clés Ab sofort bis mindestens 2026+. April 2023 83

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