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Weinmagazin März 2023 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

ITALIEN TOSKANA

ITALIEN TOSKANA „TRESETTE“ MERLOT IGT TOSCANA, ROSSO 2017 Zweiter Jahrgang dieses Spitzen-Merlots von einer kleinen alten Parzelle in Höhenlage! MERLOT ITO040817 | 14,5% VOL. | 105,33 €/L | 79,00 € 94 Punkte Suckling Die Grande Dame unter den Masters of Wine, Jancis Robinson, hat einmal über Carlo Ferrini, einen der bedeutendsten Önologen Italiens geschrieben: „Mr. Merlot becomes Sr. Eleganza.“ Carlo Ferrini mag diese Bordelaiser Rebsorte tatsächlich besonders gerne, er war mit dafür verantwortlich, dass auf Riecine ein wenig Merlot gepflanzt wurde, als er das erste Mal in jungen Jahren für das Weingut tätig war, und er ist vor einigen Jahren nach dem Weggang von Sean O’Callaghan zurückgekehrt. Der Merlot trägt mittlerweile den Zusatz „alte Reben“. Er steht in einer 0,7-Hektar-Parzelle auf 480 Metern Höhe. Früher wurde ein wenig vom Merlot dem „La Gioia“ wie auch dem „Riecine di Riecine“ beigegeben, was man heute nicht mehr tut. Stattdessen ist der „TreSette“ entstanden. Es ist ein reinsortiger Merlot, dessen Name „777“ auf ein bekanntes italienischen Kartenspiel verweist, aber noch mehr auf die drei 700-Liter-Fässer, in denen der Merlot über 20 Monate hinweg ausgebaut wird. Diese Ausbauart sorgt für einen klaren Holzabdruck im „TreSette“, der von allen Weinen des Weinguts am modernsten erscheint. Der tief rubinrote Merlot offenbart Noten von süß wirkender Vanille und getoastetem Holz in Verbindung mit einer reifen roten Pflaumenwürze und einem Hauch von Nelken. Jetzt, am Anfang der Entwicklung, braucht der „TreSette“ viel Luft, um sich zu öffnen. Geben Sie ihm mehrere Stunden! Dann bindet sich das Holz auch am Gaumen zunehmend in die dunkle Frucht von reifen Pflaumen, Süßkirschen und Brombeeren sowie die Aromen von Süßholz und Pfeifentabak ein. Die Frucht wird hier von einer reifen Säure durchzogen und verbindet sich mit einem sehr eleganten und feingliedrigen Tannin, das dem Merlot schon jetzt eine beeindruckende Eleganz beschert und den Wein in ein langes saftiges und feinwürziges Finale begleitet. Dürfte seinen Höhepunkt etwa 2026 erreichen und sich bis 2037+ weiterentwickeln. 16 PINwand350

Grandiose Premiere der ersten „GS“ von Riecine! Riecine 97 Punkte Decanter „VIGNA GITTORI“ DOCG CHIANTI CLASSICO GRAN SELEZIONE, ROSSO 2019 SANGIOVESE ITO041019 | 14,5% VOL. | 120,00 €/L | 90,00 € Manche nennen das, was im Jahre 2013 geschah, die Revolution im Chianti Classico: Damals stimmten die Mitglieder des Konsortiums bedeutsamen Neuerungen zu. Jens Priewe schreibt dazu: „Drei Jahre lang hatten die Verantwortlichen an einem Konzept gearbeitet. Ihr Ziel: Die vorhandenen Qualitäten genauer zu differenzieren, vor allem die immer noch zahlreichen Supertuscans heim ins Chianti-Classico- Gehege zurückzuholen, zumindest jene Supertuscans, die auf der toskanischen Leitsorte Sangiovese basieren. Ein durchaus löbliches Unterfangen. Gran Selezione – das soll der Leuchtturm sein (oder werden), der das berühmte Anbaugebiet zwischen Florenz und Siena in ein neues, strahlendes Licht taucht. »Die Gran Selezione wird aus den Trauben der besten Weinberge eines Weinguts gewonnen, nach strengen Regeln und noch strengeren Kontrollen.« Man beachte, dass in diesem Statement von „Trauben der besten Weinberge“ die Rede ist – eine Gran Selezione kann also von mehreren Weinbergen stammen. „Eine derartige »GS« mag ein guter Wein sein, ist aber kein Terroir-Wein“ (Priewe) – also das, was die Vertreter dieser Top-Kategorie eigentlich sein sollten und sein wollen. Immerhin ist seit der Einführung der UGA- Bezeichnung auf dem Etikett der Gran Selezione in diesem Jahr auch die neue Regelung in Kraft getreten, dass die Gran Selezione nur aus Sangiovese und einheimischen Rebsorten wie Canaiolo, Colorino erzeugt werden darf – „Traditionalisten“ dürfen also aufatmen! „Vigna Gittori“ ist die erste „Gran Selezione“ von Riecine – und sie hält alles (und löst noch mehr ein), was dieses Haus verspricht. Die Sangiovesetrauben stammen aus dem namengebenden Weinberg Gittori (und nur diesem!), einer nach Süden ausgerichteten Parzelle in 500 Metern Höhe, die 1971 gepflanzt wurde und die das Weingut nach 20-jähriger Pacht im Jahr 2019 endlich erwerben konnte. Nur 3.233 Flaschen und rare 50 Magnums wurden von der annata 2019 gefüllt, die 97 Punkte: „ a true beauty“ – Decanter 96 Punkte: „A benchmark Gran Selezione.“ – James Suckling Platinum & „Best in Show“ (Top 50 Wines) – Decanter World Wine Awards 2022 im Juli 2022 von Riecine freigegeben wurde. Was hier im Glas ist, soll den Chianti Classico und auch die Riserva überragen und die Krönung der Qualitätspyramide sein. Entsprechend dunkelfarben fällt der Wein aus, wenngleich das Zeitunglesen dahinter weiterhin möglich wäre. Womit klar wäre, dass der Sangiovesetraube hier keine künstliche Farbkonzentration zugemutet wurde –die der durchaus fragilen Rebsorte auch nicht wirklich stünde. Das Bouquet ist ein ziemlich kompaktes Bündel an Dörrfleisch, Amarenakirschen, balsamischen Kopfnoten und eingelegten Pflaumen. Am Gaumen stützt dann der Eichenfassausbau die konzentrierte Frucht, die hier kraftvoll und aromatisch ausfällt aber nicht durch sprödes Tannin ausgebremst wird. Dieser Chianti zeigt sich wunderbar geschmeidig, nur eben noch eine Klasse seriöser als der Classico, dabei nochmals konzentrierter (Schwarzkirsche satt!), da kraftvoller, als die Riserva des Hauses. Vor allem behält der Toskaner aber seine prägende, stets vibrierende Rotfruchtigkeit bei, die diesen Wein so charismatisch macht. Ein glorreicher Beweis dafür, dass diese Kategorie nicht nur für muskelbepackte Kraftpakete reserviert ist, die sich hier bei so manchen Betrieben wohl mangels Kreativität aber auch der Nachfrage nach „Dampfhämmern“ wegen einschleichen. Wie gut, dass man sich bei Riecine immer auf authentische Weine verlassen kann! Ab 2023, ideal wohl ab 2025, dann bis sicherlich 2039. März 2023 17

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