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PINwand 348

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Weinmailing im Januar 2023 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND BADEN Holger

DEUTSCHLAND BADEN Holger Koch WEISSBURGUNDER ***, 2021 Weißburgunder, zur Perfektion gebracht DBA011021 Weißburgunder ***, 2021 12,5% Vol. 28,00 €/l 21,00 € Die berühmten drei Sterne, sie stehen für Exzellenz, wenn es um Genuss geht. Das haben sich auch Gabriele und Holger Koch für ihre jeweils besten Sortenvertreter als Erkennungszeichen ausgesucht. Jahr für Jahr tragen die Top-Weißweine des Kaiserstühler Weinguts die kleine, aber wesentliche Symbolik am Flaschenetikett. Vor allem beim Weißburgunder signalisieren die Sterne aber auch eine rare Spitzenqualität, die man selten von der oft unterschätzten Rebsorte ins Glas bekommt. Kleine Trauben mit einem umso intensiveren Geschmack, die auf den biologisch gedüngten Weingartenflächen der Lage Eichbuck – frei von Herbiziden – wachsen, sind der eine Schlüssel zu dieser „frankophilen“ Art des Weißburgunders. Dazu kommt, dass er Ausbau im großen Holzfass (600 Liter) erfolgt und das in der bewährten „Koch-Methode“. Sie sieht rund 10 % der Trauben vor, die zur Gänze und mit langem Schalenkontakt vergoren wurden. Dieser Teil, der vor Energie strotzt, wird dann wieder dem restlichen Jahrgang zugesetzt. Und es ist eine „Injektion“, die voller Power, vor allem aber Würze steckt. Man kann länger überlegen, ob man das so festhält. Doch man sollte es. Denn Schafkäse und Thymian sind hier im Duftbild die Entsprechung zum „Stinkerl“, das uns unmittelbar in die französische Hochburg des Weißburgunders (ou bien: Pinot Blanc) führt. Es ist ein würziger Ton, der auch Bestand hat und sich von keiner Mango- und Passionsfrucht ganz aus dem Glas vertreiben lässt. Die beiden säurigen Exoten dürfen dafür im Mund als Pärchen antanzen. Saftig, aber doch schlank, lässt sich der 2021er Holger Kochs am Gaumen an. Denn Alkohol – dezente 12,5 Vol.-% – wie auch die nussige Art des Weißburgunders wiegen sich ihrerseits im innigen Pas de deux. Auf der Fruchtseite sind es salzige Zitrusfrüchte, die man in purer Lebendigkeit wahrnimmt. Der „Drei-Sterner“ ist der rare Fall eines Weißweins, der wirklich allen (außer ausgewiesenen Süßmäulern, die Kochs Burgunder nicht bedient) gefallen dürfte. Erst recht, wenn Risotto mit Hummer, Pfifferlingen oder ein klassisches „alla Milanese“ aufgetragen werden. Ab sofort bis 2031+. CHARDONNAY ***, 2021 Mit Fingerspitzengefühl gegen das Sorten-Klischée DBA011421 Chardonnay *** trocken Baden 2021 12,5% Vol. 28,00 €/l 21,00 € Wer gute oder herausragende Weine machen will, der braucht Zeit, um seine Reben kennenzulernen. Vor allem, wenn man mit neuen Sorten beginnt. Holger Koch hat in weiser Voraussicht auf den Klimawandel schon vor mehr als zehn Jahren die ersten Chardonnay-Reben in die kühleren westlich und höher gelegenen Gewanne gepflanzt. Erzeugt werden die Weine vom Löss, Lehm und Vulkangestein im Prinzip alle auf die gleiche Weise: Die reife Frucht, die aber immer im unteren Alkoholbereich von 12,5 bis 13 Vol.-% bleibt, wird zum größten Teil klassisch spontan vergoren und zu einem kleineren Teil auf der Maische. Der kleinere Teil geht dann zum fertigen Wein wieder zurück. Und dieser „Orange“-Anteil gibt den Weinen genau das notwenige Maß an zusätzlicher Struktur, Extrakt und Frische, das sie brauchen. Es sind Schritte wie diese oder der Verzicht auf Herbizide, die gesundes Traubenmaterial für die Kellerarbeit liefern. Hier verlieh Holger dem 2021er-Chardonnay dann in den von ihm so geliebten und meisterhaft eingesetzten Holzfässern, die für Finesse sorgen, die man dem gerne als Allerweltswein verschrienen „Chardo“ nicht zugetraut hätte, den letzten Schliff. Doch in der Hand des Sortenverstehers aus Vogtsburg-Bickensohl wird daraus eben Großes. Um seinem „Drei-Sterner“, der übrigens von in den klassischen Lagen von Puligny selektionierten Reben stammt, noch präziser und klarer werden zu lassen, hat Holger sich hier eines Anteils von 10 % maischevergorener Ganztrauben bedient, insgesamt lag der Wein acht Monate lang in 400- und 500-Liter- Fässern ohne Schwefel auf der Vollhefe. Irgendwo zwischen getrockneter Kamille, Mandarinen- Schale und Melone ist doch glatte ein wenig Rauch versteckt! Nektarinen überstrahlen diese Duft-Signatur des Vulkangesteins zwar ein wenig. Doch mit dem ersten Schluck des Chardonnays kommen auch die saftigen Fruchtnoten wieder: Eindeutig ist das Steinobst – doch nicht der Pfirsich des Rieslings, mehr säuerlich unterlegte Aprikose. Ein gut gezimmertes Gerbstoffgerüst hat Holger, der Fuchs, den Trauben dastehen lassen. Und an ihm ranken sich weitere Geschmacksnoten, vor allem der herb-würzigen Abteilung empor: etwas Kurkuma, Senfsaat, sogar Ingwer-Raspel peppen den Abgang des badischen „Drei-Sterners“ auf. Und sie lassen ihn auch noch lange nachhallen. Ab sofort und bis sicherlich 2031+. 82 PINWAND no 348 | Januar 2023

Holger Koch BADEN DEUTSCHLAND „Die Pinot Noirs zählen zu den feinsten Badens und ganz Deutschlands. Ich habe selten solch delikaten, seidigen und finessenreichen, filigranstrukturierten Pinot Noir probiert, wie hier.“ STEPHAN REINHARDT (ROBERT PARKER’S WINE ADVOCATE) © Weingut Holger Koch PINOT NOIR *, 2021 Ein Stern aus der Koch’schen Galaxie DBA011321 Pinot Noir *, 2021 13% Vol. 33,33 €/l 25,00 € Goldkapseln, Reserve- und Fassfüllungen sowie Sternchen sind eine beliebte Deklarationsmethode bei Winzern um Qualitäten einzustufen und deren Kosmos nahbar zu machen. Und sie tun dies, kurioserweise bedarf es aber zumindest einer kleinen Stütze (versteht doch jeder Winzer etwas anderes unter solchen Angaben; hier entsteht das Problem!) und die wollen wir Ihnen hier gern zur Hand geben: Hier am Kaiserstuhl, wo das Klima zum wärmsten in Deutschland und Baden zählt, profitieren Kochs Weine von den kühlen und winddurchzogenen Höhenlagen. Folglich lag es nahe, dass er die Wertigkeit und Stilistik an den verschiedenen Höhenplateaus, auf denen seine Reben stehen, ausrichtet. Der Pinot Noir * stellt neben den Regionsweinen die erste der drei Qualitätsstufen dar. Hier wird es schon „richtig seriös“, der Wein verspricht schon und hält im Glas großes Lagerpotenzial. Die Trauben stammen aus den etwas niedrigeren Hangstücken einer Einzelparzelle im Herrenstück, dem so idyllisch benamsten „Mistgraben“. Hier sind die Böden tiefgründiger und fruchtbarer. „Das macht den Pinot Noir fleischiger und auch süßlicher in der Frucht,“ wie Holger uns erklärt. Die Trauben wurden hier entrappt (der Jahrgang erlaubte dies, besaß er doch ausreichend Frische) und betonen somit besonders die fragile und transparente Frucht der Rebsorte. Es duftet subtil nach Himbeeren, Ribisel und Oolong-Tee. Dabei scheint die Frucht wie auf einem Wölkchen zu schweben. Der Pinot Noir „Einstern“ von Holger Koch ist vielleicht nicht selbsterklärend, gibt aber definitiv Hinweise, welch Idealvorstellung Holger von gutem Pinot Noir hat: „Unsere Eigenart ist, dass wir immer Lebendigkeit und Frische suchen.“ und die findet man im 2021 zuhauf, handelt es sich doch um einen kühlen Jahrgang, der dem koch’schen Stil höchst entgegenkommt. Diese virtuose Eleganz des Tüftlers aus Bickensohl, durchzieht den Wein am Gaumen. Sauerkirschsaft fließt hier ungehemmt über die Zunge. Eine feine Säureader pulsiert, während die feinpolierten, ja gestriegelten Tannine artig den Weg zum Nachhall antreten. Dieser 13 Vol.-% schlanke Rotwein animiert Schluck für Schluck wie es nur in kühlen Jahrgängen möglich ist und erfrischt dabei den Gaumen aufgrund seiner feinmaschigen und balancierten Art. Obwohl er sich am Kaiserstuhl, Deutschlands wärmster Region des Weinbaus, befindet, unterscheiden sich seine Rotweine deutlich vom klassisch füllig warmen Kaiserstuhler Typ. So eben wie auch Holger Kochs komplette Herangehensweise ans Thema Wein insgesamt. Kurzum: Ausnahmewein, vom Ausnahmewinzer und dem Vorbild Burgund aromatisch (nicht aber preislich!) ganz nahe. Zu genießen ab sofort, Höhepunkt bis nach 2030. 83

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