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PINwand 348

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Weinmailing im Januar 2023 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND BADEN Holger

DEUTSCHLAND BADEN Holger Koch WEISSBURGUNDER „STEINFELSEN“, 2021 (EDITION PINARD DE PICARD) Holger Kochs „Steinfelsen“ – druckvoll, unkompliziert und von großer Tiefe DBA010621 Weißburgunder „Steinfelsen“, 2021 (Edition PdP) 12% Vol. 19,93 €/l 14,95 € Bei Holger Kochs Weinen geht es um Individualität. So dürfen die Jahrgänge auch zeigen, dass sie unter unterschiedlichen klimatischen Bedingungen entstanden sind. Vor allem aber bringt er mit einer fast schon skrupulösen Kellerwirtschaft aus seinen wenigen, burgundischen Sorten eine Vielfalt und Facettenreichtum zustande, der das Weingut zurecht aus der Masse am Kaiserstuhl heraushebt. Fast schon traditionell erfolgt dabei der lange Schalenkontakt der Trauben und die Zugabe von maische-vergorener Trauben (zumeist unter 10 % des Leseguts). Der „Steinfelsen“ ist dabei kein Lagenname, sondern bezeichnet eine Selektion aus der kühlen und windgeprägten Westlage „Amerika“ – exklusiv für Pinard de Picard! In einigen Weingütern benannte man in den Tagen vor dem Traktor die am weitesten entfernten Parzellen intern mit Namen wie „Korea“ oder „Amerika“ – und Kochs Terrasse liegt nun einmal nicht um die Ecke vom Weingut. Dafür liefert sie ausgesprochen feine Trauben, die Säure und feine Würze durch die kühlenden Einflüsse zeigt. Denn, was man da riecht, könnte glatt auch eine Zitruslimonade sein, so spritzig und herbfruchtig – wenn auch keineswegs süß! – zeigt sich dieser Weißburgunder der Nase. Ringlotte und Mispel (wer die Wildfrucht kennt) könnte man noch ergänzen. Und gar nicht so wenig Kräuter, etwa Zitronenthymian und Melisse, samt einem Quäntchen Meersalz. Entsprechend engmaschig, mit einem Potpourri von gelben Früchten von Pomelo über Aprikose bis zur Gelben Kiwi, agiert dieser 2021 springlebendig am Gaumen. Die Maischestandzeit, bekanntlich Steckenpferd und Stellschraube Holger Kochs zugleich, hat eine ordentliche Dosis Gerbstoff hinterlassen. Er wirkt wie eine Staustufe im fröhlich dahinplätschernden Badener Weißwein. Aber kein Hiatus! Vielmehr bietet dieser Geschmacksmoment am Ende der Sonderedition für Pinard de Picard die Gelegenheit zu memorieren, was hier alles zu Buche steht: Frucht ohne Süße, herb-animierender Zug zum Tor und wunderbare Frische. Schluck für Schluck eine Rehabilitation des Weißburgunders als Sorte! Ab sofort bis 2028+. GRAUBURGUNDER „STEINFELSEN“, 2021 (EDITION PINARD DE PICARD) Kühl wie der Westwind: substanzieller und enorm „trinkiger“ Grauburgunder DBA010721 Grauburgunder „Steinfelsen“, 2021 (Edition PdP) 12,5% Vol. 19,93 €/l 14,95 € Jetzt heißt es tapfer sein, denn hier hilft auch keine Riedenkarte! Den „Steinfelsen“ wird man vergeblich unter den Lagen am Kaiserstuhl suchen. Vielmehr handelt es sich bei Holger Kochs Grauburgunder dieses Namens nämlich um eine Selektion der Spitzenpartien seiner Weinbergterrassen. Exklusiv für Pinard de Picard gefüllt, stammt der bemerkenswert elegante und würzige Wein aus einem Weingarten, für den Winzer erst einmal die Lage „Ozean“ durchqueren muss. Denn erst dahinter liegt die wegen ihrer Entfernung vom Weingut so genannte Lage „Amerika“ – geprägt von einer Ausrichtung gegen Westen und vom Wind geprägt. Einen leichten rötlichen Schimmer wird man im Glas wahrnehmen, der sich dem kleinen, aber entscheidenden Anteil der Ernte verdankt, denen man in Vogtsburg-Bickensohl langen Schalen-Kontakt (wie aktuell bei den „Orange Wines“) gewährte. Die Zugabe von maische-vergorenen Trauben ersetzt bei Koch quasi das Aufrühren der Hefe; statt Molligkeit will er Charakter, aber ohne das unnötige „Schmalz“. Vielleicht trägt der Grauburgunder mit seiner dickeren und rötlichen Schale dieses Konzept eines modernen badischen Burgunders sogar am besten. Der Duft jedenfalls deutet darauf hin: Frühstückszerealien, etwas laktische Töne und unverkennbar Tropenfrucht (ist das noch Mango- Lassi oder doch schon Bananenmilch?) ergeben ein mehr als einladendes Entrée. Zumal sie alle von einer Kühle umweht sind, die man mit einiger Phantasie gerne auch als Erbteil ihrer Herkunft lesen mag. Addiert man nun die Frische des „Steinfelsen“ 2021 hinzu, hat man auch alle Geschmäcker versammelt, die der Grauburgunder am Gaumen bündelt. Er ist definitiv ein Wein zum Nachtrinken; einer, der nicht unterfordert und gewaltig viel Substanz mitbringt. Überhaupt für seinen Preis! Perfekt begleitet er etwa Passt, wenn helle Saucen im Spiel sind, oder ein Kalbsfrikassée. Falls man ihn nicht einfach pur in seiner „trinkigen“ Qualität genießt – als Hauptdarsteller. Ab sofort bis 2028+. 78 PINWAND no 348 | Januar 2023

Holger Koch BADEN DEUTSCHLAND PINOT NOIR HERRENSTÜCK, 2021 „Mit Sicherheit sehr langlebig.“ – Holger Koch DBA011121 Pinot Noir Herrenstück, 2021 12,5% Vol. 23,06 €/l 17,30 € Die Trauben für den „Herrenstück“, klein- und lockerbeerige, hocharomatische Dijon-Klone, stammen aus der gleichnamigen Großlage, auf deren Vulkanböden mit Löss-Lehm-Auflage Holger Koch vor Jahren schon die burgundischen Pinot-Noir- Stöcke gepflanzt hat. Im Jahrgang 2021 hat Holger Koch bei diesem, wie auch den anderen Pinot Noirs, alle Trauben entrappt. Dieses Stilmittel betont die Frucht in ihre Ganzheit, ohne in kühleren Jahrgängen (und hiervon kann man 2021 definitiv nach vielen Jahren wieder sprechen!) in der Jugend kantige Weine zu ergeben. Die Weine wirken dann weniger massiv, viel mehr filigran, ja fragil und dies kommt, wie wir finden, Holger Kochs Hausstil perfekt entgegen, dessen Mantra-artig repetierte Schlagworte bei der Fassprobe durch den Keller „geniale Säurestruktur“, „Frische“ und „Leichtigkeit“ lauten (wir können es bestätigen!). Dieser Wein reifte rund elf Monate in 300- und 500-Liter-Fässern französischer Provenienz. Der Pinot Noir vom „Herrenstück“ duftet wie ein feiner Burgunder aus dem Norden (Marsannay!) und besitzt eine fragile Struktur. Hauchfeine Noten von Erdbeeren, Herzkirschen und etwas Liebstöckel steigen aus dem Glas. Letztere Noten fächern sich mit Luftkontakt auf, verändern sich hin zu Minze. Das ist ein wunderbar verspieltes und dezentes Bouquet, wie man es von gutem Pinot Noir gewohnt ist. Die 2021er sind keine Dampfhammer, die direkt nach dem Entkorken süße Frucht und Würze zeigen. Man bekommt hier mehr den introvertierten Charakter der Rebsorte zu spüren (genau hierfür lieben wir die Rebsorte so sehr). Von Abweisung kann allerdings nicht der Rede sein, die Tannine sind hierzu viel zu verführerisch seidig, die Frucht mit ihrem kühlend beerigen Charakter (Himbeere pur) zu delikat, um sich nicht schon jetzt an diesen feinsinnigen Wein heranzuwagen. „Unsere Weine sollen nachhaltige Kraft mit lebendiger Frische kombinieren. Sie sollen fein, zurückhaltend und dennoch mit Nachdruck präsent bleiben: saftigen Trinkfluss bieten, der Spaß macht.“ so lautet die Koch’sche Devise. „Herrenstück“ ist ein Muster an Präzision, besitzt ein rückwärtsgewandtes Sättigungsgefühl, ist ein echter Appetitanreger oder kurz: Pinot Noir in Reinform. Und genau nach dieser Idee richtet er all seine Arbeitsschritte das ganze Jahr über im Weinberg aus, wählt den idealen Lesezeitpunkt und extrahiert nur ganz zart Farbe und Aromen aus der filigranen Rebsorte. Holger gelingt mit diesem grandiosen Wein scheinbar mühelos die Überwindung der Schwerkraft und verschiebt qualitative Maßstäbe, setzt sie in einer Preisklasse, in der die wenigsten Winzer „mittun“ könnten! Eine dringende, unbedingte Empfehlung für alle Liebhaber feiner, zarter, präziser und beglückender Pinots. Für die Freunde großer Weine. Für die Verehrer großartigen Winzerhandwerks. Und für alle anderen eigentlich auch. Kategorie „absoluter Lieblingswein“! PS: Der Jahrgang 2021 zeigt sich durchaus etwas leiser und es lohnt sich im zuzuhören. Wir sind keine Freunde des Karaffierens beim Pinot Noir. Etwas Geduld und große bauchige Gläser sind jetzt im frühen Stadium ideal. „Die 2021er sind für mich perfekt in Feinheit, Frische und straffer Präzision. Das gibt es viel Spannendes zu entdecken, fordert aber auch Kenntnis und Einfühlung.“, so der Kommentar des Winzers. Zu genießen ist der Wein jetzt bis sicher 2030. Die Frucht steht hier so eindeutig im Mittelpunkt, ist der „Himmelskörper“ im Wein, um den sich alles dreht. „Trabanten“ sind warme Erde, etwas Unterholz und Kräuterwürze. Auch eine gewisse Rauchigkeit macht sich anfangs bemerkbar, die mit Luftkonakt zunehmend der puristischen Fruchtausprägung weicht und so eine feine dramaturgische Linie nicht nur am Gaumen, sondern über mehre Gläser hinweg nachvollziehbar macht. Hier steckt Leben in der Flasche! Das © Weingut Holger Koch 79

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