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Weinmailing im Januar 2023 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND BADEN Holger

DEUTSCHLAND BADEN Holger Koch GRAUBURGUNDER, 2021 (EDITION PINARD DE PICARD) Ein Freudenfest – für den Gaumen und das Portemonnaie! DBA010421 Grauburgunder, 2021 (Edition Pinard de Picard) DV 12,5% Vol. 15,46 €/l 11,60 € An der Basis entscheidet sich, ob eine Wein-Idee, ein Konzept, wie man heute gerne sagt, tragfähig ist. Im Falle Holger Kochs war es das klare Bekenntnis zu den Burgundersorten, die er in allen Facetten auf seinen acht Hektar Weingarten am Kaiserstuhl kultiviert. Dieser Grauburgunder, der einem Gutswein entspricht (darüber kennzeichnen Sterne die Selektion der Traubenqualität), setzt eine Methodik ein, die man schon den „Koch-Touch“ nennen kann. Einen minimalen Anteil der Ernte lässt der Winzer auf den Traubenhäuten und mit Stängeln vergären. Diese Charge ist dann so etwas wie die Würze, die im einstelligen Prozentbereich bereits diesen Einstiegswein mit einem Plus an Körper, Struktur und Tiefe versieht. Was bereits das Erfolgsrezept des genialen 2019er-Jahrgangs war, der viele auf den Badener Winzer aufmerksam gemacht hat, setzt er nun regelmäßig fort. Dieser kellertechnische Mehraufwand wird sofort schmeckbar und er sorgt auch für das komplexe Bouquet, wie man es bei einem Grauburgunder dieser Preisklasse kaum erwarten würde. Das Motto lautet: Aufschrauben und Spaß haben! Das signalisiert die überaus freundliche Nase des 2021ers, der mit Heublumen, weißer Schokolade, jugendlichen Renekloden und Pflaumen lockt. Wie eine saftige, aber vielleicht noch nicht ganz reife, Frucht will man von ihm definitiv kosten. Und gut so! Denn im Mund finden die besagten Aromen zu einem neuen Geschmack zusammen – alle Teile sind da, doch es kommt ein neues Element hinzu: Kühl, frisch und mit einem leichten Säurebiss lässt der Grauburgunder dann sogar das sortentypische „Nusserl“ aufblitzen. Neckisch wie ein Tattoo unterm Abendkleid-Träger. Etwas weniger blumig formuliert: Druckvoll und mit seinem ganz eigenen Kopf erfreut dieses Gewächs. Und es könnte glatt neben der Definition von „Alltagswein“ im Lexikon abgedruckt werden. Denn weder ist er am Gaumen zu cremig, noch allzu schlank. Idealmaß könnte man diese perfekte Struktur auch nennen. Ab sofort bis 2027. WEISSBURGUNDER, 2021 (EDITION PINARD DE PICARD) Frucht-Säure-Spiel weit über dem Einstiegslevel DBA010121 Weißburgunder, 2021 (Edition Pinard de Picard) 12,5% Vol. 14,53 €/l 10,90 € Klarheit im Denken bedingt in der Regel auch Weine, die man versteht. Das ist nur konsequent. Wenn Holger Koch also von den Anfängen seines eigenen Weinguts 1999 erzählt, merkt man die Präzision, die man mehr als zwei Jahrzehnte später seinen Abfüllungen „anschmeckt“: „Mit dem Vorsatz nur Burgunder zu vinifizieren, begannen wir unsere Weine selbst auszubauen“. Dabei ist es erstens geblieben, ohne den Sirenenrufen des Marktes zu gehorchen. Und zweitens hat sich die Fläche, die er mit seiner Frau Gabriele Engesser bewirtschaftet, auf inzwischen acht Hektar vergrößert. Wichtiger als das sukzessive Wachstum der ursprünglichen zwei Hektar „Raabstick“ ist aber der dritte Punkt, nämlich das – ebenso klar formulierte – Ziel des Burgunder-Spezialisten vom Kaiserstuhl: „Die Endziele unserer Arbeit in Weinberg und Keller sind Trinkvergnügen auf hohem Niveau, anregender Genuss und ideale Essensbegleitung“. Genau diese Ziele hat er mit dem Weißburgunder 2021 erneut erreicht. Der Duft nach Wicken, brauner Senfsaat und Feingemahlenem – zwischen Grieben und frischen Walnüssen – lässt nur eine nasale Leerstelle offen: Wo ist die Frucht? Gegenfrage: Braucht ein so prononciert-würziger Typus von Weißwein sie überhaupt? Falls ja: Weißfleischige Birne und etwas Golden Delicious lassen sich mit etwas Luft und Standzeit auch nennen. Sie verbinden die Aromen mit dem Geschmack des 2021er-Weißburgunders, der sicherlich der saftigste von Holger Kochs Deklinationen der Sorte darstellt. Etwas jugendliche Säure und ein tolles Spiel damit (im Stil einer Zwiebelmarmelade) machen die Räume eng und füllen sie gleichzeitig mit gelber Fruchtigkeit – in genau abgemessenem Quantum. Machen wir es kurz: Dieser Wein ist ein fantastischer Allrounder, speziell zu Gebackenem vom Huhn. Eigentlich „gemacht“ wurde er aber für Wiener Schnitzel. Genusstipp: Die Tunke weglassen und lieber eine zweite Flasche der Koch’schen Weißburgunder- Edition einkühlen! Ab sofort bis 2027+. 76 PINWAND no 348 | Januar 2023

Holger Koch BADEN DEUTSCHLAND SPÄTBURGUNDER „ALTE REBEN“, 2021 (EDITION PINARD DE PICARD) Dass es diesen Wein gibt, ist quasi ein Wunder! DBA010821 Spätburgunder „Alte Reben“, 2021 (Edition Pinard de Picard) 13% Vol. 14,60 €/l 10,95 € Der Jahrgang 2021 bei Holger Koch ist ein Traum für Liebhaber feinziselierter und kühler Rotweine! Dass uns Holger Koch seinen Gutswein von den Alten Reben überhaupt offerieren konnte, nahezu ein Wunder. Es handelt sich um einen klassischen Jahrgang mit Frost, wie er auch beispielsweise im Burgund 2016 anzutreffen war. Qualitativ ist dies selten ein Problem, ja sogar teils befürwortet, handelt es sich so doch um eine kleine natürliche Form der Ertragsreduktion (Pinot Noir bzw. Spätburgunder agiert bei zu hohen Erträgen wie eine Diva) dafür meist quantitativ. Dass es allerdings nur die halbe Menge des Vorjahres gibt, eine ausgemachte Katastrophe. Das liegt allerdings auch daran, dass Holger die wenigen Fässer für seine Spitzenweine benützte, anstatt großzügig abzustufen. Die Qualitäten waren hierzu mehr als herausragend geeignet (O-Ton Holger Koch: „So einen Pinot wie 2021 werden wir so schnell nicht mehr bekommen“)! pure Trinkfreude und einen schmackhaften Rotwein, der mit 12,5 Volumenprozent Alkohol den idealen Spagat zwischen Finesse und Kraft meistert. Ab sofort ein Hochgenuss mit rund 5 weiteren Jahren Reifepotenzial, begleitet Badisches Schäufele, Flammkuchen aber auch Spätzle mit Wildragout vorzüglich! Sein Gutswein stammt von Lössböden mit vulkanischem Untergrund und alten Rebanlagen (35 Jahre), überwiegend klassisch badische Klone. Ausgebaut wird der Wein nicht im Barrique, dies würde ihn zu sehr überschminken, sondern neun Monate im größeren Holzfass (meist 3.000 Liter). Es ist ein Wein, der die Feinheit des 21er-Jahrgangs widerspiegelt: Granatrot und durchsichtig im Glas liegend, nach Herzkirschen, etwas Tabak und Lorbeer duftend. „Seine Burgunder gehören nicht nur zu den besten und interessantesten in Deutschland.“ schreibt nun Der Feinschmecker in seinem 2023er-Guide, wir können getrost sagen, in der Preisklasse unter 12 Euro einen Spätburgunder dieser Güte zu finden, fällt nicht nur deutschlandweit schwer. Wie Holgers Idealvorstellung von gutem Spätburgunder zu schmecken hat, kann man hier bereits nachvollziehen. Diese so feine und auch so sensible Sorte interpretiert Holger Koch in diesem Wein auf eine ganz eigene Weise, irgendwo im Spannungsfeld zwischen deutscher Frucht und französischer Eleganz und Klarheit. So entsteht hier ein Pinot, der jede zünftige Brotzeit begleitet und doch auch das Zeug hat, als Solist für Begeisterung zu sorgen. Am Gaumen zeigt sich der „Alte Reben“ mineralisch und geschliffen, mit buttrig Weichen Tanninen, ohne aber an Brisanz zu verlieren. Und auch wenn man Spätburgunder eine gewisse Intellektualität nachsagt, so dreht sich bei diesem Einstiegswein zunächst alles um © Weingut Holger Koch 77

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