FRANKREICH MADIRAN Berthoumieu 93 Punkte WINE ENTHUSIAST „CHARLES DE BATZ“ MADIRAN, ROUGE 2017 Kräftig-konzentriert und doch angenehm rund: der weichere, geschmeidigere Tannat! FSW060417 „Charles de Batz“ Madiran, rouge 2017 14,5% Vol. 19,86 €/l 14,90 € FSW060417P 12x „Charles de Batz“, rouge 2017 (11 + 1 gratis) statt 179,40 € nur 164,45 € Wem der Name Charles de Batz nichts sagt, der kennt bestimmt d'Artagnan und die drei Musketiere: Bei Batz handelt es sich um den historischen Grafen, dessen ereignisreiches Leben Alexandre Dumas zu seinem berühmten Erfolgsroman (und dessen beiden Fortsetzungen) inspiriert hat. Wie die robusten Rotweine des Madiran stammt auch Batz aus der Gascogne, weshalb die Domaine Berthoumieu diese Cuvée stolz nach ihm benannt hat. Der englische Weinautor Andrew Jefford vergleicht den - fast schwarzen - Madiran indes mit Mephisto, da es kein anderer französischer Rotwein mit ihm aufnehmen könne, was die dunkle, rauchige Kraft und die schiere Tanninstärke angeht. Denn von den kieselhaltigen Lehmböden dieser uralten Anbauregion, in der schon die Römer Weinreben kultivierten, kommen nicht nur „einige der anspruchsvollsten und lohnendsten Rotweine Frankreichs“, sondern gar „Frankreichs am meisten unterschätzte Weine“ – so Jefford in seinem Buch „The New France“. Die wichtigste Rebsorte im Madiran ist seit jeher der kleinbeerige Tannat, der kräftige Weine hervorbringt, die früher oft Jahrzehnte der Lagerung bedurften. Dass dieser Wein von über 50 Jahre alten Rebstöcken sich so weich an den Gaumen schmiegt, ist nicht zuletzt Patrick Ducournau zu verdanken, der vor gut drei Jahrzehnten die Methode der Mikrooxigenation entwickelte. Dabei wird dem Most während des Ausbaus in geringer Dosierung Sauerstoff zugeführt, um die langsame Fassreifung in einem viel kürzeren Zeitraum nachzuahmen. Und um den Wein geschmeidiger, weicher und saftiger zu machen, ohne dass er seine ureigene Identität verliert. Dunkelviolett, beinahe schwarz im Glas, entfaltet sich so nach und nach ein Bouquet von Schlehen, schwarzen Johannisbeeren, Brombeeren, Blaubeeren, Holunder und Himbeeren, dazu eine Spur von Bitterschokolade, einem Hauch von Teer und Ras el-Hanout. Zugleich kräftig, elegant und rund am Gaumen, mit einer großartigen Konzentration von dichten, reifen Tanninen. Hinzu kommt eine leichte Süße und ein enorm langer Abgang, der alle Aromen noch einmal bündelt. Kein Zweifel ist möglich: Charles de Batz, der schneidige „vierte Musketier“, hätte an diesem dunklen Tropfen seine helle Freude gehabt. Ab sofort und bis 2032. 48 PINWAND no 348 | Januar 2023
Berthoumieu MADIRAN FRANKREICH „VITIS MCM“ MADIRAN, ROUGE 2016 120 Jahre alte Reben: der intensive, finessenreiche „Grand Cru“ unter den Madirans. FSW060616 „Vitis MCM“ Madiran, rouge 2016 14,5% Vol. 39,33 €/l 29,50 € Es ist ein offenes Geheimnis, über das man in Frankreich nur ungern spricht: Die kräftigen Spitzenweine aus dem Madiran dienten einst der „Verstärkung“ von schwächlich geratenen Bordeaux. Kein Wunder also, dass die Kritiker heute voll des Lobes über dieses notorisch außer acht gelassene Anbaugebiet in den Ausläufern der Pyrenäen sind: Hugh Johnson nennt Madiran „ein wahres Juwel“, Jancis Robinson beschreibt es als die „dynamischste Rotwein-Appellation“. Und in ihrem „World Atlas of Wine“ geraten sogar beide gemeinsam ins Schwärmen: „Madiran ist der große Rotwein der Gascogne ... Nach sieben oder acht Jahren ist ein guter Madiran wirklich bewundernswert: so aromatisch, geschmacksintensiv und lebendig, dass er den Vergleich mit klassifizierten Bordeaux nicht scheuen muss.“ Wie dieser aus über 120 (!) Jahre alten, auf Lehm- und Kalksteinböden wurzelnden Rebstöcken hergestellte „Vitis MCM“ beweist, kann ein Madiran tatsächlich die Finesse und die Intensität eines Grand Cru ins Glas bringen. (Die lateinische Altersangabe „Vitis MCM“ heißt übersetzt „Weinrebe 1900“.) Schließlich ist das Klima des Madiran genau wie im unweit gelegenen Bordelais vom Atlantik geprägt, durch die Lage weiter im Inland allerdings noch etwas milder und trockener. Aufgrund des Alters der knorrigen Tannat-Rebstöcke ist der Ertrag mit maximal 25 hl/ha extrem niedrig. Die Trauben werden entrappt und 30 Tage lang in Zementtanks vergoren, wo die Mikrooxidation die allzu ruppigen Gerbstoffe besänftigt. Es folgt eine 18-monatige Reifung, davon ein Jahr in neuer französischer Eiche. Das Ergebnis ist ein fast tintenschwarzer Wein, der intensiv nach Brombeere, Holunderbeere und schwarzer Johannisbeere duftet, Noten von Leder und ein Hauch von Lakritze gesellen sich dazu. Vollmundig und seidig weich am Gaumen, ist dies ein hochkonzentrierter Madiran mit wunderschönem Nachhall, der sich heute bereits mit Freude trinken lässt, aber zweifellos auch noch Jahrzehnte vor sich hat. Allein schon seine außergewöhnlich schwergewichtige Glasflasche verströmt Selbstbewusstsein. Man möchte dem englischen Weinautor Andrew Jefford beipflichten, wenn er schreibt, kein anderer französischer Rotwein könne es wirklich mit einem guten Madiran aufnehmen: Wahrscheinlich ist „Vitis MCM“ der raffinierteste Tannat, den man sich vorstellen kann. Und weil das in einer ländlichen Ecke denkbar weit abgelegene Madiran nach wie vor ein Schattendasein fristet, kostet er nur einen Bruchteil eines großen klassifizierten Bordeaux. Ab sofort und bis 2036. 95 Punkte WINE ENTHUSIAST „TANATIS“ TANNAT VINTAGE VIN DE LIQUEUR, ROUGE (0,5L) La vie en violet: pupurfarbene Lebensfreude! FSW060714F „Tanatis“ Tannat Vintage Vin de liqueur, rouge NV (0,5l) 16,5% Vol. 39,90 €/l 19,95 € Gaius Julius Solinus, ein spätantiker lateinischer Grammatiker und Kompilator, beschrieb in seinem Werk „De mirabilibus mundi“, einer langen, listenartigen Aufzählung wunderbarer Tatsachen eine Insel in der Nähe … (Groß-)Brittaniens (ausgerechnet!) namens „Tanatis“, die auch Beda der Ehrwürdige, ein nicht minder umtriebiger Geschichtsschreiber, als „Tanatos“ in seiner „Historia ecclesiastica gentis Anglorum“ beschreibt, und die heute als Isle of Thanet bei britischen Badetouristen noch immer sehr beliebt ist. Was das mit diesem wunderbaren Tannat muté von uralten Reben der Domaine Berthoumieu zu tun hat? Eine schwierige Frage. Möglicherweise bezieht sich die Bezeichnung auf die Assoziation von den Briten als weinbegeisterte Seefahrernation, die unter anderem den Portwein für sich entdeckt hat, der, um schiffbar zu sein, mit Alkohol aufgespritet wurde, ähnlich wie bei diesem Prachtexemplar aus dem Madiran, bei dem überreife Trauben aus besonderen Parzellen geerntet werden, die dann in kleinen Holzbottichen bis zu 15 Tagen mazerieren und dann – wie beim Portwein! –das einer „mutage sur jus“ angwendet wird, bevor dieser vin de liqueur 18 Monate in Barriques seiner ersten Vollendung entgegenreift. Ein ungemein dichter, fruchtbetonter Tannat (einem Top-Banyuls oder einem jungen Vintage-Port vergleichbar), der mit reifer Kirsch- und Cassisfrucht und einer feinen Säure nur so wuchert, dessen Süße jedoch durch die herrlich prägnanten, griffigen Tannine ausgeglichen wird. Didier Barré war Mitte der 1990er- Jahre Pionier bei sortenreinen Tannat-Rotwein-angereicherten Rotweinen in Madiran. Kein AOC-Label, da der Wein 17,5 Vol.-% Alkohol enthält. Sehr dunkelrote Farbe mit einer starken Nase von viel dunkler reifer Frucht und Unterholz. Frischer Angriff mit viel Säure und dem Alkohol, der im Hintergrund bleibt, kleine Tannine. Rundes und saftiges Mundgefühl mit Fruchtaromen von Pflaumen, reifen Kirschen, leicht würzigen und holzigen Noten. Ab sofort bis 2035+. 49
4kilos MALLORCA SPANIEN „GRIMALT
PINwand N° 348 Saarwellingen, im J
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