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PINwand 348

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Weinmailing im Januar 2023 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH ROUSSILLON

FRANKREICH ROUSSILLON Gauby © Marc Ginot 96 Punkte RVF „COUME GINESTE“ IGP CÔTES CATALANES, BLANC 2020 (BIO) Calce-Cru und grandioses Grenache-Gesamtkunstwerk! FRO010420 „Coume Gineste“ IGP Côtes Catalanes, blanc 2020 13% Vol. 106,60 €/l 79,95 € FR-BIO-10 „Coume Gineste“ vervollständigt das Trio (Quintett? Sextett?) der großen Lagenweine Gaubys, die man ganz unbedenklich zu den größten, bemerkenswertesten Weinen des Roussillon zählen darf . Bei der weißen Version des „Coume Gineste“ (der Name aus dem Katalanischen lässt sich mit „Ginsterkuppe“ übersetzen) handelt es sich um einen Gemischten Satz aus Grenache Blanc und Grenache Gris (zu gleichen Teilen) von im Schnitt 90-jährigen Reben, die hier tief auf Kalkstein und Schiefer wurzeln. Der Weinberg wurde (soviel man weiß) 1889 angelegt, die Erträge entsprechend gering, der „Stoff“ aus dem (wird den Wein schon einmal probiert hat, wird sagen: zwangsweise) die Träume sind, leider auch sehr rar. Je nach Jahrgang sind es 2.000 bis 2.300 Flaschen, was für unsere Allokation bedeutet, dass sie leider eher klein bis winzig ist! Die „Rezeptur“ für diesen grand vin des Jahrgangs 2020 (abgesehen vom grandiosen Traubenmaterial, dem Terroir, der mittlerweile stilistischen „Unfehlbarkeit“ des Winzers) sah 10 Monate in Fuderfässern vor, ein wenig battonage (das Aufrühren der Hefen) ist auch vorgesehen, was zur enormen Fülle, Dichte und Komplexität dieses Weißweinwunders beiträgt, ohne auch nur im Geringsten das Mysterium dieses Meisterwerks in Wein „erklären“ zu können, das uns im Glas entgegenfunkelt: Diese Essenz duftet atemberaubend schön (époustouflant!, wie ein französischer Kritiker in schöner Regelmäßigkeit über diesen Wein schrieb, was wir ebenso regelmäßig bestätigen können), sehr floral (leicht süßliche weiße Blüten), kandierte Orangenschale, zarte Kräutertee- (eine Mischung aus Kamille und Verbene) und Flintnoten. Die Holznoten extrem subtil, fast hintergründig (unreife, noch weißlich-grüne Haselnuss statt Eiche) bevor sich der Fokus wieder auf ein aromatisch weitaufgefächertes „Agrumenpanorama“ richtet (über allem thront Cedrat, Frucht und Schale, dazu, mit leichter Süße, Yuzu, Zitronenmelisse, Grapefruitzesten). Nach und nach brechen sich würzige Noten eine Bahn, Süßholz, Anis, etwas Brioche, gerösteter Sesam, die von gelben Früchten – Quitte, etwas Ananas, Passionsfrucht (alles sehr subtil und immer „mineralisch“-salzig unterlegt) – flankiert werden. Dazu eine wunderbar präsente Säure, die ungemein animierend wirkt, aromatische „Glanzlichter“ erzeugt. Der weder geschönte noch filtrierte wirkt druckvoll, intensiv drängend, in seiner Textur unbedingt mit einem burgundischen Grand Cru vergleichbar (oder, wie es der Guide Hachette einmal notiert hat: „Eine Allianz burgundischer Eleganz und dem kontrastierenden und reduzierten Terroir von Calce“). Mit etwas Luft intensiviert sich beim „Coume Gineste“ das langanhaltende Changieren von Frucht und Würzigkeit, mit jeder Minute im Glas legt dieser kraftvolle, mineralische, faszinierend elegante und vor allem betörend sinnliche Wein an Komplexität zu, die sich, bei aller Länge des Weins, in einer enorm „vertikalen“ Struktur äußert. Magisch! Ab sofort – mit viel Luft, im großen Glas und nicht kühl – ein Genuss. In zwei bis vier Jahren vermutlich umwerfend, dann bis 2039+. 40 PINWAND no 348 | Januar 2023

Gauby ROUSSILLON FRANKREICH „CALCINAIRES“, IGP CÔTES CATALANES, ROUGE 2021 (BIO) Immer wieder ein Wunder an Eleganz! FRO010221 „Calcinaires“ IGP Côtes Catalanes, rouge 2021 13% Vol. 26,53 €/l 19,90 € FR-BIO-10 „Les Calcinaires“, das sind die Kalksteine, die die Welt bedeuten können, ist das Terroir von dem diese fantastische Cuvée Gérard und Lionel Gaubys erzählt. Wie bei allen Weinen dieser Domaine soll hier nicht weniger als die Essenz des Roussillons einerseits, die spezifischen Gegebenheiten der winzigen Gemeinde Calce andererseits auf Flaschen gezogen werden. Und, wir schicken es gleich voraus: Das ist auf absolut spektakuläre Art und Weise gelungen! Etwas, was sich dem ge-neigten Weinliebhaber auch in völliger Unkenntnis der örtlichen Gegebenheiten, sei’s topografischer, sei’s kultureller Natur, sofort mitteilt. Denn die Wahrheit liegt im Wein – und der ist (wie die Wahrheit auch) einfach hinreißend schön! Die Cuvée aus Mourvèdre, Syrah, Cinsault und Grenache Noir aus Höhenlagen von über 450 Me-tern über dem Meeresspiegel und von bis 90 Jahre alten Reben, die tief im besagten Kalkstein wur-zeln, reift über zehn Monate lang in Beton, denn Holz wollen die Gaubys diesem bemerkenswert filigranen Wein – in diesem Jahr wieder mit 13 Vol.-% Alkohol auf der Flasche, die sich am Gau-men aber wie die 12 Vol.-% des 2014ers ausnehmen! – nicht aufbürden. Und so vermittelt dieser aus konsequent biodynamischem Anbau erzeugte Wein voller Zartheit und Finesse die Schönheit dieser malerischen Region erzählen. Ein dunkles Violettrot mit helleren Re-flexen und fast schwarzem Kern schimmert im Glas, dem nach und nach der Duft von Himbeeren, Rosenblüten auf noch warmem feuchten Graphit, Pfeffer und hellen Zwetschgen, einem Hauch Blutorange und Lavendel entsteigt. Am Gaumen wird das Programm nahtlos fortgesetzt (absolut verblüffend, der Trinkfluss!), mit der Zeit (und mehr Luft) dabei immer wieder neu in Szene ge-setzt. Der „Calcinaires“ wird immer „raumgreifender“, wobei der Raum vor allem an Tiefe bzw. Tiefenschärfe gewinnt, die mineralische Komponente die Aromen gleichsam verdichtet. Man könn-te hier die Vokabel „burgundisch“ ins Spiel bringen, aber wir zücken lieber ein „okzitanisch“, denn diese spezielle Würzigkeit (dunkler Stein, Trockenblumen, eine sich in gen Schiefer auslösende dunkle Schokolade, ein Hauch Zimt) ist doch viel südlicherer Provenienz, auch wenn die samtene Kühle, die Noblesse und Präzision tatsächlich nur größte Vergleiche zulassen. Alles in allem ein Geniestreich der Gaubys: „Calcinaires“ rouge, Terroir pur und blendend schön! Ab sofort, karaffiert macht er noch mehr Spaß, Potenzial bis sicherlich 2030+. © Marc Ginot 41

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