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PINwand 347

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FROHE WEI(H)NACHTEN - Weinmailing im Dezember 2022 mit traditioneller Dankeschönaktion und Verlosung - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

SPANIEN VALENCIA Celler

SPANIEN VALENCIA Celler del Roure 92 Punkte PARKER „VERMELL“ DO VALENCIA, TINTO 2020 (BIO) Ein Ortswein vom Allerfeinsten! SVC010120 „Vermell“ DO Valencia, tinto 2020 13% Vol. 11,86 €/l 8,90 € ES-ECO-020-CV Pablo Calatayuds „Vermell“ ist der einfachste seiner roten „vins antics“ . Diese „alten“ bzw. „altertümlichen Weine“ werden im Gegensatz zu den „Klassikern“, den vins clàssics“ nur aus autochthonen, respektive einheimischen Sorten hergestellt und reifen ausschließlich in Tonamphoren. Der „Vermell“, eine Cuvée aus 70 % Garnacha Tintorera, 25 % Mandó und – zum ersten Mal! – 5 % Arcos, deren Trauben aus dem unteren Teil (auf 600 Metern Höhe) von Les Alcusses stammen. Interessanterweise schweigt sich das Standarwerk in Sachen Rebsorten, die Gemeinschaftsarbeit des Autorentrios Robinson, Hardin und Vouillamoz „Wine Grapes: A Complete Guide to 1,368 Vine Varieties“ über eben diese Rebsorte Arcos, die Luis Gutiérrez zufolge für die (unserer Meinung nach ganz vorzügliche) Länge des „Vermell“ verantwortlich ist, völlig aus. Glücklicherweise weiß der Winzer genau, was er tut, und auch warum: „Arcos (oder Arco, andere Synonyme sind nicht bekannt) war vor 100 Jahren eine wichtige, weil spätreifende Sorte in den Terres dels Alforins. Man erntete diese sehr ertragreiche, gegen Botrytis sehr widerstandsfähige, gegen Trockenheit, gota fría („Kaltlufttropfen“) und andere Unwetter enorm resistente Sorte für gewöhnlich um Allerheiligen. Sie verleiht dem Wein einen ganz besonders frischen mediterranen Charakter.“ Die nächste Auflage kann kommen! Nach Spontanvergärung in Edelstahltanks und lagares aus Stein wurde der „Vermell“ anschließend fünf Monate in 2.600-Liter-Amphoren ausgebaut, was diesem vi de poble außerordentlich gut zu Gesicht steht: Im Duft wunderbar rotfruchtig-frisch (rote Johannisbeeren, ihre herzhafte Säure scheint sich hier sogar im Duft mitzuteilen, dazu Himbeeren und Cranberries), hellwürzig und so klar wie das Wellenspiel des Meeres im Sonnenlicht. Hinreißend präzise, unglaublich trinkanmierende Säure, feinste Gerbstoffe und eine Energie, an der man sich berauschen könnte/möchte. Wow! Ab sofort und bis 2026+. 90 PINWAND no 347 | Dezember 2022

Celler del Roure VALENCIA SPANIEN „SAFRÀ“ DO VALENCIA, TINTO 2021 (BIO) So kostbar wie Safran, so erschwinglich, wie es ein Gutswein sein sollte! SVC010221 „Safrà“ DO Valencia, tinto 2021 12,5% Vol. 18,53 €/l 13,90 € ES-ECO-020-CV „All of these wines are incredible values.“ – Luis Gutiérrez hat diesen Umstand (für uns die normative Kraft des Faktischen) anlässlich seiner Ausführungen im April 2022 im Wine Advocate mehrfach erwähnt (und den Vorgängerjahrgang des „Safrà“ mit 94+ Punkten ausgezeichnet!). Der „Safrà“ Pablo Calatayuds zweite Ausbaustufe seiner „vins antics“, die er aus autochthonen Rebsorten vinifiziert und ausschließlich in Tonamphoren – à la ancienne – ausbaut. In dieser Cuvée finden sich 30 % Arcos und 70 % Mandó; beide stammen aus der Parzelle Finca Els Corrals (die Reben beider Sorten sind zwischen 20 und 40 Jahre alt), die sich auf etwa 600 Metern Höhe befindet. Dort sind die Böden fruchtbarer und die Erträge höher, was es dem Winzer ermöglicht, einen sehr erschwinglichen, aber eben auch charaktervollen Wein zu erzeugen. Die Trauben werden recht früh geerntet, um die frische rote Frucht hervorzuheben. Die kurze und sanfte Mazeration bei niedriger Temperatur vermeidet die Schwere und Wärme, die häufig mit „mediterranen“ Weinen assoziiert wird. Von Hand geerntet, in Teilen nur abgebeert und mit natürlichen Hefen in Edelstahltanks und lagares aus Stein vergoren und anschließend sechs Monate in 2.800-Liter-Amphoren ausgebaut, zeigt der „Safrà“ die typischen hellen, rotbeerigen und kräutrigen Aromen dieser beiden „testimonialen“ Rebsorten, ohne überreif, üppig oder eben – Gott bewahre! – mit Holz überladen zu sein (eine dieser modernen Sünden, die sich in der Levante – Cabernet Sauvignon und Merlot im Gepäck – noch immer großer Beliebtheit erfreuen). „Safrà“ wurde zum ersten Mal 2015 gefüllt, das Ziel war es, die einzelnen Parzellen und eben auch die vins antics präziser zu definieren. „Safrà ist Mandó“, sagt Pablo. Aber was ist Mandó? Master of Wine Pedro Ballesteros bescheinigt dieser Rebsorte höchst balancierte und ansprechende Weine hervorzubringen, die „ohne auch nur einen Hauch exzessiven Alkohols“ auskommen und nicht an „Säuremangel“ leiden wie so andere aus der Levante. Pablo ergänzt, dass man mit dieser Sorte sehr gut die Frische mediterraner Weine zeigen könne, zumal wenn man wie hier die Vorteile einer frühen Lese (gute Säure, verführerisch knackige Frucht) ohne jedwede grünen Tannine nutzen könne. „Diese Mandó-Weine reifen sehr gut in den Ton-Amphoren. Definitiv deutlich besser in den tinajas als im Holz. Denn der niedrige Tanningehalt der Mandó lässt im Falle eines Barrique-Ausbaus das Holz überpräsent sein.“ Und wer wollte schon einen mit Dachlatten zugenagelten Wein? Im Duft changiert der „Safrá“ zwischen floralen und fruchtigen Noten, eine oszillierende Bewegung, die ihm sofort eine gewisse schwebende Qualität verleiht. Diese Dualität hält auch am Gaumen an, wird dann von einer zarten, eher vegetabilen Würze, einer distinkten, sehr hellen Säure (zitrisch-johannisbeerig) und einer leicht fruchtigen Salzigkeit (salzigen Fruchtigkeit?) ergänzt, die den ohnehin schon vorhandenen Trinkfluss um einige Grade intensivieren. Noch einmal Luis Gutiérrez: „Most of the wines are a bargain, and this is a steal!“ Wie wahr, wie wahr! Ab sofort und bis 2027+. 91

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