ITALIEN LOMBARDEI ARPEPE SASSELLA „NUOVA REGINA“ RISERVA DOCG VALTELLINA SUPERIORE, ROSSO 2016 Völlig unverblümt bezaubernder Ausdruck uralter Reben! ILO020916 Sassella „Nuova Regina“ Riserva DOCG Valtellina Superiore, rosso 2016 Nomacorc 13,5% Vol. 106,53 €/l 79,90 € Warum die Schweizer sich in die Rotweine des Valtellinas verliebt haben, die hierzulande ein echter Geheimtipp geblieben sind, hat auch einen historischen Grund. Von ihm erzählt der Sassella „Nuova Regina“, denn dieser Name ist in den Katasterplänen mindestens so lange verzeichnet, als es den Export der Weine durch den Ahnen der heutigen Winzer-Generation, Giovanni Pelizzatti, gibt. 1860 lieferte er bereits den Nebbiolo über die Grenze zur Schweiz. Zudem hat diese Lage für ArPePe auch eine besondere Bedeutung als eine Art lebendiges Weingedächtnis der tenuta: auf den steinigen Böden der „Nuova Regina“ auf über 450 Metern über dem Meeresspiegel befinden sich die größte Anzahl alter Rebanlagen. In den besten Jahren bringen sie eine langlebige und kostbare Riserva hervor. Legendär, wenn auch so selten zu finden wie King Charles III. in einem Fastfood-Restaurant, ist etwa der Jahrgang 1991. Und 2016? Nun, der aktuelle Jahrgang fiel klein aus – gerade 6.006 Flaschen gibt es von diesem raren Nebbiolo, der erst am 30. Oktober geerntet wurde. Doch schon das erste Schnuppern an dem 34 Monate in Holz und Beton gelagerten Rotwein macht die Ausnahmequalität des „Sassella Nuova Regina“ klar. Er duftet nach Kornelkirschen, Leder und Nougat, der Kern aus Frucht scheint förmlich zu pulsieren und bringt neben den roten Beeren-Tönen kaum gerbstoffige Duftnoten mit. Im Mund bringt der Valtellina Superiore dann auch Frische und Säure mit, die an Cranberry und Sauerkirsche erinnern und die sich wie ein Film auf den Gaumen legen. Nachdrücklich, doch keineswegs als Kraftprotz zeigt sich die „Neue Königin“, die bereits bestens integriertes, softes Tannin, und ein stabil gezimmertes Säuregerüst aufweist. Freilich sollte man die Weisheit der fünf Winzer-Generationen beherzigen, die für ArPePe- Weine „die richtige Wartezeit“ empfiehlt. Denn am ersten Höhepunkt wird dieser Wein in zehn Jahren sein. Was nicht bedeutet, dass man ihn nicht schon 2023 mit Freude (vielleicht zu einem Rindsbraten?) genießen kann. Denn genau diese Zugänglichkeit macht das Faszinosum des „Nebbiolo der Alpen“ letztlich aus. Ab sofort bis 2042. SASSELLA „ROCCE ROSSE“ RISERVA DOCG VALTELLINA SUPERIORE, ROSSO, 2016 Erdbeere und Rauch für einen sinnesfreudigen Roten! ILO021016 Sassella „Rocce Rosse“ Riserva DOCG Valtellina Superiore, rosso 2016 Nomacorc 13,5% Vol. 106,53 €/l 79,90 € Sassella, Grumello und Inferno sind jene drei Subregionen des Valtellinas, die für einen Superiore DOCG einzeln hervorgehoben werden dürfen. Bei ArPePe kommen zwei Weine aus dem Sassella: „Rocce Rosse“ („Rote Felsen) und der „Ultimi Raggi“ („Letze Strahlen“). Mit dem „Rocce Rosse“ begann unter Arturo Pelizzatti Perego der kompromisslose Weg zu einem lombardischen Nebbiolo, der von seiner Herkunft geprägt sein sollte. Konkret war es ein Weingarten auf 400 Metern Höhe, den Arturo wieder in Stand setzte, um hier den „Nebbiolo delle Alpi“ als Riserva zu füllen. Dieser Beiname signalisierte bereits Anno 1984 – ebenso wie das lokale Synonym Chiavennasca – die Unterschiede vom berühmten Nebbiolo des Piemonts. Sechs Jahre ließ der ArPePe-Gründer diesem Wein Zeit, eher er ihn füllte. Der Name, den er mit seiner Frau Giovanna für den „Rocce Rosse“ wählte, sollte, italienisch-poetisch formuliert, „einen unauslöschlichen Eindruck in der Erinnerung hervorrufen, den die Blitze der Moderne nicht im Geringsten verwirren konnten“. Tatsächlich schimmert dieser Valtellina Superiore von 2016 nach 34 Monaten im großen Holzfass und langer Flaschenreife auch im Glas hellrot wie eine Bischofsmütze. Der Wein vom Granitboden fordert auch einige Geduld von der Nase, ehe aus dem rauchigen Orange-Pekoe- Duft die wunderbare Erdbeer-Marmelade-Wärme nebst „sottobosco“ eines lange gereiften Nebbiolo herausriecht. Schön frucht-geprägt zeigt sich der „Rocce Rosse“ dann mit einem Mix sowohl aus reifen und säuerlich-jugendlichen Waldbeeren. Von Anfang an begleitet aber die Würze des Terroirs und ein Tee-artiger Gerbstoff diesen einladend-offenen Fruchtspiegel. Wer an der hellen Farbe im Glas zweifelte, wird spätestens ab dem zweiten Glas auch eine leichte Speckrauch-Tönung entdecken, die für die Komplexität dieses Nebbiolos Zeugnis ablegt. Er passt zu allen zart süßlichen sughi, aber auch Kalbsbraten hat hier einen wunderbaren Freund gefunden. Und einen, der das noch Jahre sein wird! Ab sofort bis 2040. 84 PINWAND no 347 | Dezember 2022
ARPEPE LOMBARDEI ITALIEN © ARPEPE SASSELLA „ULTIMI RAGGI“ RISERVA DOCG VALTELLINA SUPERIORE, ROSSO 2016 Der Lohn der unkonventionellen Trocknung am Stock ILO021116 Sassella „Ultimi Raggi“ Riserva Valtellina Superiore DOCG, rosso 2016 Nomacorc 14% Vol. 106,53 €/l 79,90 € Die letzten Strahlen der Sonne geben diesem ungewöhnlichen Wein aus der Produktion von ArPePe den Namen. Der „Ultimi Raggi“ stellt zugleich auch die Abfüllung des lombardischen Weinguts mit dem höchsten Alkoholgehalt (wobei es nur um 14 Vol.-% geht) dar. Dieser verdankt sich der Trocknung der Weintrauben. Höchstes Ziel dabei ist es aber „die Frische und Trinkbarkeit des Nebbiolo delle Alpi zu erhalten“. Daher entschied sich bereits der kreative Erneuerer Arturo Pelizzatti Perego dafür, die Erzeugung seines „passito“ nicht im Weinkeller, sondern im Weingarten selbst durchzuführen. 1999 begann er mit der Umsetzung seiner Idee auf 600 Metern Höhe im oberen Teil der Sassella. Denn in dieser Gegend dauert die Zeit bis zum Erreichen der richtigen phenolischen Reife länger als in tiefer gelegenen Weingärten. Die plötzlichen Temperaturwechsel zwischen Tag und Nacht während der Erntezeit konzentrieren den Traubenzucker. Die Beeren dehydrieren langsam im Wind, während sie noch an der Pflanze haften. Erst kurz vor dem ersten Schnee wird geerntet (2016 war es der 10. November). Danach reift der „Ultimi Raggi“ für 34 Monate in der Kombination aus 5000-Liter-Fässern und Zement, eher er die Flaschenreife beginnt. Das Ergebnis ist ein – für ArPePe-Verhältnisse – geradezu dunkler Nebbiolo, der nach Kubeben-Pfeffer, Würzkräutern wie Borretsch und Estragon, aber auch reifer Weichsel duftet. Der Gerbstoff breitet darüber eine zarte Anmutung von süßem Kaffee. Doch keine Angst, auch wenn es sich um getrocknete Trauben handelt, ist es nur der Duft der an die Konzentration der Süße erinnert. Am Gaumen zeigt sich der „Ultimi Raggi“ von 2016 mit einer geradezu nachdrücklichen Kraft von dunklen Beeren. Vor allem Brombeere ragt hier heraus, auch Kakaopulver darf man notierten. Doch eigentlich ist es das Finale, das alle diese Noten wie in einem Brennglas bündelt. Hier schimmert neben der Frucht auch der herbe Ton der blättrigen Kräuter durch, sogar etwas Minze kann man ausmachen. Der an Espresso – aber ohne jede Bitterkeit – erinnernde Nachhall will praktisch gar nicht enden. Eine geradezu klassische Wahl zu allen lang geschmorten Ragouts vom Wild! Aber auch einen Schoko-Brownie oder eine Sachertorte kann man mit diesen „letzten Strahlen“ überglänzen. Ab sofort bis 2040. 85
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