ITALIEN LOMBARDEI ARPEPE GRUMELLO „ROCCA DE PIRO“ DOCG VALTELLINA SUPERIORE, ROSSO 2019 Fruchtbetonter Nebbiolo mit feiner Schieferwürze! ILO020419 Grumello „Rocca de Piro“ DOCG Valtellina Superiore, rosso 2019 Nomacorc 13% Vol. 54,53 €/l 40,90 € Fünf Subregionen dürfen im Valtellina als „Superiore DOCG“ ausgewiesen werden, auf drei davon verteilen sich die 13 Hektar der Familie Pelizzatti Perego. Grumello ist die verkürzte Bezeichnung des „Castello de Piro al Grumello“, einer Ruine, die auf eine Burg aus dem 13. Jahrhundert zurückgeht. Sie gibt dem Wein auch symbolisch den Namen, denn wie das alte Gemäuer besteht auch der Weingarten aus zwei Teilen, die sich in diesem Nebbiolo vereinen. Die Höhenlage von bis zu 500 Metern liefert einen Wein voller Frucht, der nach langer Vergärung in großen Fässern (5.000 Liter) und zum Teil im Beton-Tank gereift wird. Das Ziel bei diesem minimalen Einfluss der Kellertechnik ist der Erhalt der Würze dieses vor-alpinen Rotweins, der auf einem Mix aus Kalk- und Schieferböden heranreifte. Die späte Ernte – am 16. Oktober – brachte im Jahrgang 2019 eine ebenso reife Frucht des „Grumello Rocca de Piro“ hervor wie auch eine stützende Säure durch die kühlen Nächte. Man braucht nur ein Wort, um sich mit dem Winzer über den aromatischen Unterschied des „Grumello“ zu den beiden anderen Terroirs – „Sassella“ und „Inferno“ – zu unterhalten. „Mirtillo“ heißt Heidelbeere und beschreibt den Duft dieses Nebbiolo, der sich nicht in die rote Frucht-Richtung einreihen lässt, kurz und bündig. Dahinter schimmert dann bereits die Würze durch, die sich in Form von Steinpilz und Graphit an die Nase schleicht. Wie alle Weine von ArPePe ist auch dieser 2019er eine Kreation, der man zuhören können muss. Der erste Schluck unterstreicht das noch, denn es ist bei aller Hellfarbigkeit viel Geschmack da: Das beginnt mit Preiselbeer-herbem Auftakt, dazu einer fast likörartigen Intensität der Heidelbeeren und einem von Beginn an „dunklen“ Zug, den man getrost dem Schieferboden rund um die Burg von Grumello zuschreiben kann. Fast wärmend ist das Finish dieses Nebbiolos, der sich seine sanfte Dosis Gerbstoff für den Schluss aufgespart hat: Wie Assam-Tee wirkt dieses elegante Tannin, das sich in den kommenden Jahren noch mehr an die Beerenfrucht anschmiegen wird. Ab sofort bis 2042. 80 PINWAND no 347 | Dezember 2022
ARPEPE LOMBARDEI ITALIEN INFERNO „FIAMME ANTICHE“ DOCG VALTELLINA SUPERIORE, ROSSO 2019 Gewürze und dunkle Beeren – auch das kann Nebbiolo! ILO020519 Inferno „Fiamme Antiche“ DOCG Valtellina Superiore, rosso 2019 Nomacorc 13,5% Vol. 54,53 €/l 40,90 € Der Name klingt höllisch, doch muss man das Land dahinter mit den Augen von Arturo Pelizzatti Perego sehen lernen. Denn er kannte den „Circuito dell'Inferno“ bestens. Die Straße, die zu den Weingärten hinaufführt, war auch Teil der „Coppa Valtellina“-Rallye, an der ArPePes Gründer öfter teilnahm. Seine Weine sollten eben auch die Kraft des Landes und das Brüllen der Motoren wiedergeben, aber eben auch mit der feinen Motorik, die man zum Lenken historischer Fahrzeuge braucht. Dieser „Valtellina Superiore“ feiert die Granitfelsen, die sich in der Sonne erwärmen und wie eine Flamme in der Luft schweben. Die Hitze stellt aber nicht nur den Paten des „Fiamme Antiche“ dar, sie prägt auch seinen Geschmack. Den verleihen diesem 2019er Nebbiolo nämlich die steilen und sehr sonnigen Hänge der Gemeinde Poggiridenti. Rennwagenfan Arturo hätte diese Farbe im Glas wohl an die roten Autos aus Maranello erinnert, wobei die steile Straße, die einen endgültig zu den Rebstöcken bringt, keineswegs für Sportwagen geeignet ist. Und auch der Wein selbst, duftend nach Kräutern und dunklen Waldbeeren, atmet den Geist des Entschleunigens. Auch der Nebbiolo bekam viel Zeit, wie bei ArPePe üblich; 104 Tage wurde im Holz vergoren. Danach schloss sich die Reife in großen Fässern, Betongebinden und später in der Flasche an. Der „Fiamme Antiche“ stellt ein eng gefügtes Konglomerat aus der reifen Sauerkirschfrucht und dem sanften, aber merklichen Schokoschmelz der Fassreifung dar. Im Mund kommen dazu anfangs noch schüchtern wirkende, aber immer bestimmter auftretende Kräuter. Etwas Salbei ist dabei, auch ein vereinzeltes Lorbeer- Blatt, vor allem aber ein Quentchen Wacholder, das mit seinen ätherischen Ölen ansatzlos in die reife Dunkelbeerigkeit dieses Nebbiolos übergeht. Brombeere und Heidelbeere lassen zwar auch die säuerliche Seite blitzen, doch das ist nur eine Frage von Monaten. Dann wird der „Fiamme Antiche“ von 2019 so geschmeidig über den Gaumen gleiten wie sich ein Ferrari den Windungen des „Circuito dell’Inferno“ anschmiegt. Ab sofort bis 2037. GRUMELLO „SANT’ANTONIO“ RISERVA DOCG VALTELLINA SOPERIORE, ROSSO 2016 Im Namen der Kirche: ein Nebbiolo von großer Reinheit und Würde ILO020616 Grumello „Sant’Antonio“ Riserva DOCG Valtellina Soperiore, rosso 2016 Nomacorc 13% Vol. 106,53 €/l 79,90 € Im Valtellina, „wo der Nebbiolo die Berge herausfordert“ (Alessandro Masnaghetti), sind die Tage oft heiß, die Nächte dagegen kühl. Idealtypische Bedingungen also für einen Nebbiolo von großer Reinheit und Konzentration – wie diesen „Sant’Antonio“ aus dem 450 bis 500 Meter hoch gelegenen Cru Grumello. (Bei Sant’Antonio handelt es sich um die benachbarte Kirche, in der Arturo und Giovanna Pelizzatti Perego, die Eltern der heutigen ArPePe-Besitzer, einst 1969 den Bund der Ehe schlossen.) Der Nebbiolo – zweifellos eine der edelsten und anspruchsvollsten roten Rebsorten der Welt – ist ein Frühblüher und Spätreifer. Mit anderen Worten: Seine Trauben trachten danach, möglichst viel Zeit am Rebstock zu verbringen, um dort ganz gemächlich hohe Zucker-, Säure- und Tanningehalte auszubilden. Die Kunst des Winzers besteht darin, die Lese im genau richtigen Moment durchzuführen, nämlich wenn die Trauben ausreichend Zeit zur Reife hatten und die drei Komponenten im Einklang sind. Bei ArPePes „Sant’Antonio“ ist dies auf vortreffliche Weise gelungen. Der farblich blass rostfarbene, puristische Wein begeistert nicht nur durch seine überwältigende gerbstoffreiche Frische, sondern auch durch seine hocheleganten, ausgewogenen Aromen, die sich während der langen Mazeration und der malolaktischen Gärung mit Schalenkontakt entfaltet haben: Dem Glas entsteigt ein komplexes Bouquet von Veilchen und Erdbeeren, dazu die Würze von Leder, Tabak, Walnüssen, etwas Speck, zarte Röstnuancen von angebratenen Champignons mit frisch gehackter Petersilie und Pfeffer aus der Mühle. Lavendel, Menthol und Lakritz blitzen kurz am Gaumen auf, dann folgen reife, herbe Sauerkirschen, saftige Blutorangen im Sternanis- Sud, etwas Teer und ein Hauch von Gewürznelke. Ein intensiver, charakterstarker, aber keineswegs lauter Nebbiolo, der nach etwas Belüftung ein spektakuläres Aromenfeuerwerk entfacht. Und den man ob seiner griffigen, nie adstringierenden Tannine und seiner ebendigen Säure in England wohl liebevoll einen palate cleanser (Gaumenreiniger) nennen würde. Ab sofort und bis 2040 und länger. 81
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Dezember 2022 PINWAND no 347 Wein A
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