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PINwand 347

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FROHE WEI(H)NACHTEN - Weinmailing im Dezember 2022 mit traditioneller Dankeschönaktion und Verlosung - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH SÜDLICHE

FRANKREICH SÜDLICHE RHÔNE CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE, ROUGE 2020 Star-Appeal, echte Größe – und dem Châteauneuf-du-Pape-Himmel so nah! „Herausragende Leistung mit viel Charakter“ – Jeb Dunnuck FRS140220 Châteauneuf-du-Pape, rouge 2020 16% Vol. 47,86 €/l 35,90 € © Marc Ginot Der Châteauneuf-du-Pape von 2020 der Maurels ist für die lange Strecke ausgelegt – keine Frage. Das legt schon der Zusatz „non-filtré“ auf dem Flaschenetikett nahe. Nicht ein Jota an Geschmacksdimension wollen die beiden gegenüber der Fassprobe verlieren, hier soll mit Reife die volle Komplexität des großen Rotweins erhalten bleiben. Die Gebrüder wissen, 2019 ist ihnen eine bärenstarke Kollektion gelungen. Eine Erweckungserlebnis bietet jedes Jahr aus Neue bereits der reguläre Châteauneuf-du-Pape. Der Grund dafür liegt vermutlich vor allem im Weinberg, denn ein Großteil der Trauben, die für diesen großartigen Châteauneuf gelesen werden, stammen aus der Top- Lage „Le Crau“, die zweifellos zu den besten Crus des Châteauneufs zählt. Und für uns ist dieser Wein, trotz „La Combe des Fous“, „Deus Ex-Machina“ oder „Sanctus Sanctorum“, der eigentliche Star der Domaine, verkörpert er doch mit seiner von bis zu 60 % Grenache geprägten Assemblage (der Rest verteilt sich vor allem auf Syrah und Mourvèdre, zum Teil auch noch – in geringer Dosis – auf Cinsault, Vaccareze und Muscardin) perfekt den auf Konzentration und spürbare Kraft fokussierten Stil des Hauses, das mit seinen raren Spitzenweinen immer wieder Schlagzeilen macht. Der kompakt strukturierte, dabei enorm vielschichtige „C9dP“ rouge zählt unseres Erachtens – wie jedes Jahr! – zu den interessantesten und schlicht besten Vertretern der Appellation, bleibt dabei trotz eines durchaus höheren Alkoholgehalts (für den 2020er sind es wie im Vorjahr beschwingte, perfekt integrierte 16 Vol-%) ungemein frisch und wunderbar trinkanimierend – für die Weine dieser Region absolut essenziell! Für sie ist ganz klar: Alkohol ist nicht nur Geschmacksträger, sondern ermöglicht großer Reifepotenzial. Es könne ohnehin nicht genug über die Qualität des Teams Vincent und Pascal Maurel sowie ihres Beraters Philippe Cambie (der auch den Domaines Vieux Donjon und Clos du Caillou zur Seite steht) gesagt werden, deren Weine „diese seltene Mischung aus unglaublicher Kraft und Opulenz, gepaart mit einem Gefühl von Schwerelosigkeit und Eleganz“ (Jeb Dunnuck) besitzen. Der 2020er zeigt sich zunächst von seiner würzigsten Seite, überhaupt scheint sich die Frucht, die sonst sofort so präsent ist, diesmal ein wenig in vornehmer Zurückhaltung zu üben. Aber mit Zeit und Luft entwickelt sich dann ein schönes Potpourri aus nicht überreifen Brombeeren sowie Sauer- und Schwarzkirschen (bis hin zu Kirschwasser). Dann im Wechsel wieder Gewürze – Süßholz, Sternanis, Pfeffer, dunkle Schokolade – und Blutorange (mehr Schale als Frucht) nebst roten Pflaumen. Dieser noch unglaublich jugendliche rouge zeigt ein stilistisches Merkmal, das viele, wenn nicht sogar sämtliche Projekte von Philippe Cambie, dem leider viel zu früh verstorbenen master mind und einflussreichsten wine maker der südlichen Rhône, in mehr oder wenig starker Ausprägung auszeichnet: Es gelingt ihm Weine von enormer Konzentration und Reife zu präsentieren, ohne dass man ihrer jemals überdrüssig würde. Der hohe Grenache-Anteil im Wein verleiht diesem Châteauneuf-du-Pape am Gaumen eine Saftigkeit, die eben nicht nur die Frucht, sondern vor allem auch warme, fast „asiatisch“-pfeffrige Gewürznoten sowie leichte Röstaromen (neben der quasi typischen Garrigue) einschließt. Die uralten Reben liefern hier Tiefgang und überaus griffige, dabei seidige Tannine, trotzen sie doch den trockenen Perioden viel besser als jüngeres Rebmaterial. 2021 ist hier die pure Harmonie, ein göttlich vollständiger Châteauneuf-du-Pape, ein nicht nur den Gaumen, sondern auch die Seele berührender Rotwein aus dem Süden der Rhône. Das ist der Himmel auf Erden! Ab sofort mit Genuss, Potenzial bis nach 2030. 36 PINWAND no 347 | Dezember 2022

Clos Saint-Jean SÜDLICHE RHÔNE FRANKREICH „LA COMBE DES FOUS“ CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE, ROUGE 2020 96 Punkte: „La Combe Des Fous is all about finesse and elegance“ – Jeb Dunnuck max. 3 Fl. / Kunde FRS140320 „La Combe des Fous“ Châteauneuf-du-Pape, rouge 2020 16% Vol. 106,53 €/l 79,90 € Dieser Kultwein der Domaine Clos Saint-Jean stammt aus der Hügellage „La Crau“, die in den Jahren 1905 bis 1910 von Urgroßvater Edmond Tacussel bepflanzt wurde, und den seineNachbarn prompt für verrückt erklärten: Der Weinberg sei viel zu steinig, die bewussten Steine dann auch noch viel zu große, und überhaupt könne man das Land dort nicht mit dem Pferd bearbeiten … alles in allem also eine Schnapsidee. Allerdings gibt die Geschichte den Mutigen recht: Von den berühmten Grenache-Reben (70 %, annähernd 90 % davon dann entrappt und im Stahltank ausgebaut) dieses Terroirs stammen beispielsweise auch die Trauben für Pégaus Supercuvée „Da Capo“. Beim „La Combe des Fous“ (auf deutsch soviel wie „die Talsohle der Verrückten“ – nach Monsieur Tacussel haben noch andere fröhliche Wahnsinnige hier ihr Glück gesucht und gefunden) tritt sie in Assemblage mit 20 % Syrah und je 10 % Cinsault und Vaccarèse auf, die in neuen und gebrauchten Fässern ausgebaut wurden und allesamt bei allergeringstem Ertrag (im Schnitt maximal 15 Hekorliter pro Hektar) per Hand gelesen wurden. Dieser Châteauneuf-du-Pape ist flüssig gewordenes Extrakt der Region. Der tieffarbene Wein duftet nach reifen Pflaumen, Lavendel, Graphit und wilden Kräutern. Er entfaltet am Gaumen eine enorme Konzentration, gewinnt dabei noch an Würzigkeit und Kraft im langen Nachhall, ohne die feine reife Frucht zu vernachlässigen. Mit Sicherheit gehört diese legendäre Cuvée der Domaine Clos Saint-Jean zu den komplexesten, aber vor allem auch elegantesten Châteauneuf-du-Papes, die dieser große Jahrgang hervorgebracht hat. Hier ist alles um eine Dimension dichter, engmaschiger und konsequent aufs Wesentliche – Essenz eines Châteuneufdu-Pape – konzentriert. Ein grandioser Wein! Ab sofort zu genießen (etwas Luft schadet nicht), Höhepunkt etwa 2024, und dann bis 2040+. 96 Punkte JEB DUNNUCK „DEUS-EX MACHINA“ CHÂTEAUNEUF DU PAPE, ROUGE 2020 Im Châteauneuf nichts Neues: Clos Saint-Jeans „Deux-Ex Machina“ ist und bleibt schlicht göttlich! 97 Punkte: „Full-bodied on the palate, it's balanced, has ultra-fine yet building tannins, no hard edges, and a great finish.“ – Jeb Dunnuck max. 2 Fl. / Kunde FRS140420 „Deus-Ex Machina“ Châteauneuf-du-Pape, rouge 2020 16% Vol. 132,00 €/l 99,00 € Der „Gott aus der Maschine“, Clos Saint-Jeans in der Tat wieder einmal göttliche Cuvée aus 60 % Grenache und 40 % Mourvèdre stammt aus der berühmten Lage „La Crau“ (die ohnehin ertragsarmen Reben lieferten heuer vergleichsweise winzige Menge) und wird in einer Mischung aus Betontanks und demi-muids ausgebaut. Der Name, mit dem im Bühnenkontext ein überirdisches Eingreifen bezeichnet wird, das den Lauf der Dinge radikal verändert bzw. eine unerwartete Umkehrung der Situation durch ein äußeres Ereignis, das nicht vorhersehbar war, wurde seinerzeit als Symbol der „Richtungsänderung“ des Weinguts, die mit dem Jahrgang 2003 einherging, gewählt. Hier allerdings strebt alles nur in eine Richtung, und die ist klar definiert: ad astra! Das gelingt mit einem ungeheuer würzigen, parfümierten und komplexen Bouquet, das schwarze Johannisbeeren, reife Kirschen bis hin zu Kirschlikör, Lakritze und provenzalische Garrigue bereithält, dazu getrocknete Blumen, Pfeffer und ätherische, deutlich mediterrane Kräuter. Am Gaumen mit einer gewissen Lust und voller Gusto druckvoll vollmundig, dabei von einer bemerkenswerten Reinheit und Schönheit des Ausdrucks: die Tannine griffig, präsent, dabei seidenweich, eine sich anfänglich dunkel verströmende Mineralität, die mit etwas Zeit und Luft immer heller, klarer, „steiniger“ wird: Marmor mit einer samtenen Oberfläche. Jeb Dunnuck prophezeit diesem Wein, so er denn noch vier bis fünf Jahre in der Falsche reifen darf ein enormes Durchhaltevermögen, er erinnert in an den großartigen 2011er, „wobei sich mit der Zeit im Glas mehr Wild- und Fleischnoten entwickeln“. Uns gefällt diese Ungezähmtheit ausnehmend gut, zumal jetzt der „wilde Ritt“ – die entsprechenden Speisen vorausgesetzt – ungeheuer viel Spaß macht. Ein absolut grandioser Châteauneuf-du-Pape für den man Familie Maurel und Philippe Cambie (es sollte der vorletzte Jahrgang gewesen sein, den er begleitet hat) nur danken kann. „Deus-Ex Machina“ – zum Niederknien schön! Ab etwa 2025 und dann bis nach 2045+. 97 Punkte JEB DUNNUCK 37

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