ÖSTERREICH & UNGARN Weninger © Nicole Heiling „PONZICHTER“, ROT [2020] (BIO) Burgenland? Ungarn? „Vin de soif“ vom Neusiedler See! OBL070920 „Ponzichter“, rot (2020) DIAM 12% Vol. 14,00 €/l 10,50 € AT-BIO-402 Als „Ponzichter“ wurden früher die deutschsprachigen Einwohner Westungarns bezeichnet. „Ponzichter“ waren Bohnenzüchter, der Name eine Verballhornung. Doch die Deutschsprachigen im ungarischen Teil des Burgenlandes waren keineswegs nur Bohnen-Spezialisten. Sie bauten auch Obst und anderes Gemüse an, verstanden sich nicht zuletzt auf den An- und Ausbau von Trauben. Dass sie all dies auf den Feldern fröhlich durcheinander anbauten, taten die Ungarn zwar als besonderen Spleen ab, und doch war das durchaus sinnvoll: Denn Bohnen sind Leguminosen, die Stickstoff in den Boden bringen. Sie wirken also wie ein natürliches Düngemittel und fördern das Rebenwachstum. Den Begriff „Ponzichter“ hat Franz Weninger als deutschsprachiger Winzer in Ungarn wieder aufgenommen. Die Trauben, die er für diesen Rotwein verwendet, stammen ausnahmsweise nicht vom Blaufränkisch, sondern von Pinot Noir und Zweigelt. Ein Teil der Reben steht in Franz Weningers Heimatort Horitschon im Mittelburgenland, ein Teil in Balf in Sopron, ein Teil wuchs auf Lehm, der andere auf Gneis. Sämtliche Felder werden hier nach biologischen und biodynamischen Richtlinien bewirtschaftet, und natürlich werden die Trauben von Hand (wie immer bei Weninger) entrappt, eingemaischt und spontan mit Anteilen von Ganztrauben vergoren. Danach wird der Wein über anderthalb Jahre in großen alten Eichenfässern ausgebaut. Zur Füllung gibt es eine minimale Schwefelung – und fertig ist der „Ponzichter“! In Weningers Portfolio ist er so etwas wie der unbekümmerte Spaß- und Trinkwein, der aber natürlich auch die Weninger’sche Substanz hat. Aus dem erheblichen Aufwand, den er im Weinberg betreibt, entsteht nie etwas Gewöhnliches, sondern immer etwas Besonderes, manchmal auch Einzigartiges. Dass das mit Vergnügen getrunken werden kann, ist gewollt. Der „Ponzichter“ ist eindeutig ein „vin de soif“, ein Trinkwein. Einer, der leicht gekühlt getrunken werden sollte, und der dann mit seiner klaren und prägnanten Säurestruktur belebt und erfrischt. Die Frucht ist ungemein saftig, dunkel, mehr kirschig als beerig, verfügt über eine saftige Säure und eine Süße, die von der reifen Frucht stammt und auf dieser und nicht etwa Restzucker basiert. So verbinden sich die Reife und die Säure (im Duft zunächst auch ein Hauch von flüchtiger Säure), zu einem gnadenlos süffigen Wein, dessen wichtigste Eigenschaft von einem seidig runden Tannin noch unterstützt wird. Diesen Wein stellt man zur Brotzeit auf den Tisch. Er sättigt natürlich nicht, sondern begleitet das Brot, die Butter, die Wurst und den Schinken auf kongeniale Weise. Ab sofort und sicher bis 2026 mit Freude zu trinken. 28 PINWAND no 347 | Dezember 2022
Weninger ÖSTERREICH & UNGARN KÉKFRANKOS „BALF“, ROT 2019 (BIO) Kaum ein anderer uns bekannter Rotwein bietet so viel Substanz im Einstiegssegment! OBL070119 Kékfrankos „Balf“, rot 2019 DIAM 12,5% Vol. 15,33 €/l 11,50 € AT-BIO-402 Familie Weninger wohnt in dem Grenzgebiet Österreich-Ungarns, also dort, wo der Eiserne Vorhang vor noch nicht allzu langer Zeit die einst zusammengehörigen Gebiete trennte. Heute bearbeitet die Familie wieder Weingärten auf beiden Seiten der grünen Grenze und setzt dabei vor allem auf die große historische und zukunftsweisende Sorte Blaufränkisch, die in Ungarn „Kékfrankos“ heißt. Diese stammt möglicherweise sogar aus der Region von Sopron, wird aber im eigenen Land immer noch zu wenig beachtet. Dabei hatten die Österreicher ihren Nachbarn schon vorgemacht, was man aus dieser Sorte, die dort „Blaufränkisch“ heißt, alles zaubern kann. Früher waren es vor allem extrahiert konzentrierte Weine im modernen Bordelaiser Stil, die im Barrique ausgebaut wurden. Danach kamen immer mehr Blaufränkisch in einer eher burgundisch feinen, frischen und feinwürzigen Ausrichtung auf die Flasche. Den Grundstein für letzteren Stil in Ungarn haben Ende der 1990er-Jahre die Weningers in Sopron gelegt, und sie haben ihn immer weiter verfeinert. So entsteht mit dem „Balf“ heute ein Ortswein aus Weinlagen vom ungarischen Teil am Neusiedler See, der tief vom Terroir der Region geprägt ist, bei dem Franz Weninger, getreu dem Motto „Weninger ist mehr“, im Keller immer weiter reduziert und vereinfacht. Dad heißt, dass die Trauben nach der Handlese noch einmal selektiert, weitgehend entrappt und per Schwerkraft in die Tanks befördert werden, wo sie spontan über zwei bis drei Wochen vergären. Schließlich reift der Wein über 15 Monate hinweg in großen Holzfässern und wird mit minimalem Schwefel – wenn überhaupt – unfiltriert und ungeschönt abgefüllt. Genau in dieser Einfachheit liegen Kraft und Charakter dieses Weins, der vom ersten Moment an begeistert. Der „Balf“ von 2019 zeichnet sich durch große Frische, Saftigkeit und Mineralität aus. Der rubinrote reinsortige Blaufränkisch duftet nach Weichselkirschen und Zwetschgen, einem Hauch von Hefekranz, warmem Waldboden und zarten Rauchnoten. Am Gaumen von Finesse und Leichtigkeit geprägt, mit einer lebendigen und reife Säure, die dunkle Beeren mit Noten von Kirschen, Zwetschgen und saftigen Aprikosen verbindet. Die Gerbstoffe sind fein, fast kreidig, was von der mineralischen Komponente noch unterstützt wird. Der „Balf“ ist ein Wein, der für das, was er bietet, fast zu günstig ist. Umso größer immer wieder die Freude, diesen Wein zu genießen, ganz gleich ob solo, zu Wurstwaren oder zu pikant gewürzten Fleisch-Grilladen. Ein fantastischer Weinwert! Ab sofort und bis sicherlich 2028 ein Hochgenuss. BLAUFRÄNKISCH „HOCHÄCKER“, 2018 (BIO) Aus der Parade-Lage, gemacht für „trinkigen“ Blaufränkisch OBL070318 Blaufränkisch „Hochäcker“, 2018 DIAM 12% Vol. 17,60 €/l 13,20 € AT-BIO-402 Die Lage Hochäcker gehört zu den ältesten Rieden in Horitschon. Ihr steinloser, harter, lehmiger Untergrund ist mit Eisen durchsetzt. Das macht sie zu einem traditionellen Boden für Blaufränkisch – bei vielen Winzern des Ortes stammen die Einstiegsweine von hier. Mit einem nahezu idealen West-Ost-Verlauf des sanften Rückens sorgt die Sonne auch ganztags für gute und gleichmäßige Erwärmung der Weingärten. Doch die Rebstöcke der Weninger sind zudem bis zu 40 Jahre alt und ergeben hier zu jeder Ernte Trauben höchster Qualität. Das ist aber nur die eine Seite hinter dem „Hochäcker“, denn die Handschrift des Winzers Franz Reinhard Weninger arbeitet die Präzision erst heraus. Und zwar, indem sie dem Boden, den Rebstöcken und ihrer Symbiose vertraut. So ergibt sich der ungeschönte Ausdruck des Blaufränkisch, der mit seiner Kühle und Finesse zu überraschen versteht. Bereits bei diesem Einstieg in die Rotweine Weningers gilt sein Credo: „Wir haben nie versucht, den Behälter oder den Ausbau unsere Weine in den Vordergrund zu stellen“. Deshalb findet sich das Behältnis, in dem der Wein lagerte nie auf den Etiketten. Denn es geht in Horitschon um etwas Anderes: „Guter Wein erzählt von seiner Herkunft und seiner Geschichte. Und wenn diese Geschichte Gänsehaut erzeugt, dann ist es sehr guter Wein“. Wie frisch geschlagener Ziegel-Staub duftet es nach sonnenbeschienenem Ton. Die – vornehm zurückhaltende – Kirschfrucht der Sorte döst ebenso entspannt vor sich hin, garniert mit frischem Nelkenpfeffer und Holunderholz. Kein Gramm Fett ist zu sehen, keine Schminke nötigt, sagt uns dieser Duft! Mundfüllend und zurückhalten zugleich ist dieses Oxymoron namens „Hochäcker“. Fein gemahlener Schwarzer Pfeffer begleitet die wie ein pointilistisches Porträt einer Kirsche nur hingetupfte rote Frucht. „Easy drinking“ so finessenreich hinzubekommen, ist eine eigene Kunst. Ab sofort bis 2030 29
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