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PINwand 347

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FROHE WEI(H)NACHTEN - Weinmailing im Dezember 2022 mit traditioneller Dankeschönaktion und Verlosung - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND MOSEL Joh.

DEUTSCHLAND MOSEL Joh. Jos. Prüm DER JAHRGANG 2021 Im Zuge der klimatischen Veränderungen geht jeder von uns mit offeneren Augen durch die Welt. Man muss daher nicht unbedingt auf die Weinregionen schauen, um zu sehen, dass der Jahrgang 2021 sich völlig vom etwas verbrüdert scheinenden Trio der letzten Jahre unterscheidet. Das Mantra vom warmen und trockenen Jahrgang wird sich für 2021 nicht aufsagen lassen. Die sehr langsam ausgereiften Trauben ergaben an der Mittelmosel einen ungemein präzisen und klassischen Jahrgang, der nicht wenige Winzer an die frühen 90er Jahre der Region erinnerte, sondern auch zu den arbeitsintensivsten gehörte. Der Jahrgang 2021 ergab kaum edelsüße Weine, sodass die Goldkapsel-Varianten dieses Jahr nicht eingefahren werden konnten. Viel mehr stand er im Siegeszug des Kabinett. Die Trierer Versteigerung des VDP erzielte Rekordpreise, darunter übrigens auch ein Kabinett aus dem Hause J.J. Prüm, der mit einem Nettosteigpreis von 405 Euro Ausdruck weltweiter Begehrlichkeit darstellte. Es gibt wohl kaum ein Prädikat, das im vergangenen Jahrzehnt soviel Aufmerksamkeit erfahren hat wie der Kabinett. Und in Kombination mit den legendären Rieslingen des Hauses („extrem langlebig und in ihrer betörenden Frische und Eleganz fast unsterblich“ – so der Der Feinschmecker in „Die 500 besten Weingüter in Deutschland 2022“) ist die Wertschätzung der nationalen wie internationalen Weinkritik entsprechend groß. „Dieser Besuch im Hause Prüm am Gestade der Mosel mit prominentem Blick auf die Wehlener Sonnenuhr, gehört immer wieder aufs Neue zu den angenehmsten und großartigsten Momenten für uns Moselfanatiker.“ schreibt die Jury des aktuellen Vinum Weinguide 2023 und bilanziert, das ganze sieben der zehn verkosteten Weine in die Bundesfinalprobe des Guides angestellt wurden; gleich vier Weine haben es in die Top 10 ihrer jeweiligen Kategorie geschafft! Der Epilog der Versteigerungsweine liest sich eindeutig und besitzt für uns eine Gültigkeit, die sich über die ganze Kollektion erstreckt: „Unaufgeregt und in selbstbewusster Manier strahlen sie Klarheit und Vielschichtigkeit aus und werden die geduldigen mit unnachahmlichem geschmacklichem Reichtum belohnen.“ Wie immer gilt hier allerdings: Für uns gibt es kaum ein Weingut, bei dem der Jahrgang an so sekundärer Stelle steht. Wer einen Prüm-Riesling im Glas hat, trinkt einen wunderbaren Wein. Wir wünschen Ihnen, werte Kunden, viel Freude mit den brillanten 2021ern von der wohl bekanntesten Adresse an der Mosel, der Uferallee 19. 14 PINWAND no 347 | Dezember 2022

Joh. Jos. Prüm MOSEL DEUTSCHLAND BERNKASTELER BADSTUBE RIESLING KABINETT, 2021 Vielmehr als zweite Reihe: Der Kabinett aus der Bernkasteler Badstube trumpft im Jahrgang 2021 groß auf DMO110721 Bernkasteler Badstube Riesling Kabinett, 2021 8% Vol. 34,66 €/l 26,00 € Es gibt Experten, die Weine aus dem Weingut Joh. Jos. Prüm mit geschlossenen Augen und traumwandlerischer Sicherheit erraten und von anderen unterscheiden können. Tatsächlich weist das Duftbild charakteristische Eigenschaften auf, die den Weg nach Bernkastel-Kues weisen: Die spontan vergorenen Weine zeigen sich in der Jugend gerne etwas eigenwillig in der Aromatik, mitunter ist vom „Prüm’schen Stinker“ die Rede – der sich übrigens mit etwas Belüftung schnell verflüchtigt. Es sind aber nicht nur die Hefe- und Vergärungsnoten, die dem Haus-Stil zugeordnet werden können, sondern auch ein unverkennbares sensorisches Profil am Gaumen: Wenn man die Weine plastisch darstellen würde, entstände eine kraftvolle und doch filigrane, beinahe zierliche Form. Die zeichnet vor allem die Kabinett-Weine aus, eine absolute Spezialität von Katharina und Manfred Prüm: Sie zählen zum allerbesten und exponiertesten, was dieses Prädikat über die Mosel hinaus zeigen kann. Die Bernkasteler Badstube gerät dabei in der öffentlichen Wertschätzung gerne etwas in den Hintergrund neben großen Lagen wie Wehlener Sonnenuhr und Graacher Himmelreich, obwohl sie mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Die Badstube grenzt an das Graacher Himmelreich, sie ist in Richtung Süd-Süd-West und Südwest ausgerichtet und mit maximal 65 Prozent Hangneigung weniger steil und erhält dadurch auch eine geringere Sonneneinstrahlung. Der Name Badstube stammt vermutlich aus dem Mittelalter – damals sprudelten dort vermutlich noch heiße Quellen. Die Reben stehen zwischen 110 und 250 Metern Höhe auf einem für Mosel-Verhältnisse vielfältigem Terroir: Neben Blau- und Grauschiefer finden sich auch Ton und Lehm in den Weingärten, die Reben sind zum Teil über 70 Jahre alt, viele werden noch in Einzelpfahlerziehung kultiviert. Wie immer im Weingut Prüm wurden die Trauben sorgfältig von Hand gelesen und in Edelstahlgebinden vergoren. In der Nase blitzt die beschriebene reduktive Note auf, aber auch etwas mehr Steinobst als beim Graacher Himmelreich und der Wehlener Sonnenuhr, gelber Apfel, weißer Pfirsich, Nashibirne, Johannisbeere, etwas Jasmin und Lavendel, Zitronenzeste, frische Kräuter, Brunnenkresse, eine feine Schieferwürze, ganz unaufdringlich. Einnehmend und saftig am Gaumen, die feine Fruchtsüße hakt sich ein bei der kristallklaren Säure, Blütenhonig umschmeichelt den Gaumen, füllig und konzentriert in der Gaumenmitte, feinmineralische Tönung, alles fließt ineinander, Ananas und feine Zitrik im Finish, heller Tee, leicht rauchig ausklingend. Zeigt nicht die Komplexität und Länge der Spitzenlagen, dennoch ein charmanter und zugänglicher Vertreter seines Genres, überzeugt mit subtiler Finesse und lässiger Geschmeidigkeit – so macht Kabinett-Riesling Spaß! Macht jetzt schon Spaß, mit Reifepotenzial für sicher 15 Jahre. 92 Punkte VINUM WEINGUIDE 2023 15

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