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Weinmailing Oktober 2022 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

ITALIEN PIEMONT Giacosa

ITALIEN PIEMONT Giacosa Bruna Giacosa verwaltet mit viel Gefühl das Erbe ihres Vaters. entschieden ab wie die artverändernde Begrenzung des Tanningehaltes im Barolo und Barbaresco, denn ein Barolo ohne spürbares, wenn auch weiches Tannin war für den Doyen der traditionellen piemonteser Winzerkunst eine Verfälschung dieses in der Welt einmaligen Weins. Doch verwendete Giacosa seit Anfang der 1990er-Jahre vorwiegend mittelgroße Fässer aus französischer Eiche und weniger die alten, schweren Fässer aus slawonischem Holz, was den Weinen nochmals spürbar mehr Eleganz und Finesse verliehen hat. Unabhängig davon benötigen die großen, unfiltrierten Rotweine dieses Genies immer eine längere Zeit der Reife als die der Modernisten. In unserer so hektischen Zeit ohne Zeit ist also Geduld vonnöten, ehe sie dann in aller Pracht und Majestät ein wirklich einzigartiges Trinkvergnügen bereiten. Mit Tochter Bruna Giacosa gibt es seit vielen Jahren eine weitere Konstante. Sie ist seit 2004 im Betrieb fest verankert, führt die Familientradition zielsicher fort und sorgt dafür, dass wir auch in der nächsten Generation noch ehrfürchtig von diesen Traumweinen sprechen werden. 93 Punkte JAMES SUCKLING Weingut Bruno Giacosa: Die wahren Liebhaber Großer Gewächse, die eher das Leise, das Burgundische suchen, denn das marktschreierisch Laute, finden die betörende Seele des Piemont in den berührenden Preziosen des grandiosen Betriebs aus Neive! ROERO ARNEIS DOCG, BIANCO 2021 Roero Arneis von dem Weingut, dass den Arneis vor dem Aussterben gerettet hat! 93 Punkte: „Really delicious this year.“ – James Suckling IPI021221 Roero Arneis DOCG, bianco 2021 14% Vol. 29,20 €/l 21,90 € Die Region Piemont im äußersten Nordwesten Italiens birgt eine Vielzahl von autochthonen Rebsorten. Nebbiolo, Barbera und Dolcetto kennt so gut wie jeder. Bei Erbaluce, Cortese, Bonarda oder Freisa muss man sich schon ein bisschen intensiver mit der Region und ihren Weinen befasst haben. Eine Sorte, die dazu gehört, ist der Arneis. Und ihm wäre beinahe das gleiche Schicksal widerfahren wie so einigen anderen seltenen Sorten – er wäre in den 1960er-Jahren beinahe ausgestorben. Wenn man heute die Qualität des Arneis betrachtet, dann kann man das kaum glauben. Doch es war damals eine komplett andere Zeit. Das Piemont war seinerzeit bei weitem nicht so berühmt wie heute – was übrigens auf eine ganze Reihe europäischer Anbaugebiete zutrifft –, und Masse war angesagter als Klasse. Es bedurfte einiger vorausschauender Winzer, die sich um die alten Sorten kümmerten, und zwar in der Vorahnung, dass man daraus eine Erfolgsgeschichte kreieren könnte. Bruno Giacosa war einer dieser Winzer, der sich des Arneis annahm, auch wenn diese Rebsorte nicht leicht zu kultivieren war. Das verrät schon ihr Name, denn „Arneis“ heißt im lokalen Dialekt nichts anderes als „der kleine Schwierige“. Giacosa war wohl der Erste, der den Arneis aus seinem Kerngebiet Roero Ende der 1960er sortenrein füllte und eine Renaissance einleitete. Heute gibt es davon wieder rund 970 Hektar. Bruna Giacosa, die Tochter des großen Bruno, nutzt für diesen Wein ausgewählte Weinberge in Vezza d’Alba, Monteu Roero, Santo Stefano Roero, Canale und Montà d’Alba, deren Reben durchschnittlich 25 Jahre alt. Die Trauben wurden mit rund 70 Hektoliter pro Hektar gelesen und über drei bis vier Wochen je nach Cuvée im temperaturkontrollierten Edelstahl vergoren und vier Monate lang im Edelstahl ausgebaut. Der Arneis ist eine Rebsorte, deren Farbe zwischen Strohgelb und Grün changiert. Der Duft ist von zitrischen Noten, vor allem auch Limequats bestimmt. Dazu kommen Anklänge von Ananas und ein wenig Melone, von Birnen und Aprikosen. Die Obertöne bilden weiße Blüten, etwas Verbene und Zitronengras. Am Gaumen ist der Roero Arneis ein ungemein frischer Wein, der gleichzeitig durchaus Körper sowie einen angenehmen Schmelz zu bieten hat. Die Frische erreicht der Wein vor allem über seine ausgeprägt Mineralik, während die Säure reif und seidig erscheint. Das wirkt alles sehr balanciert, harmonisch und lebendig. Ein wunderschöner „Arneis“! Ab sofort und bis 2026+ mit Genuss zu trinken. 12 PINWAND no 345 | Oktober 2022

Giacosa PIEMONT ITALIEN DOLCETTO D’ALBA DOC, ROSSO 2021 Beeindruckende Vielschichtigkeit: Alltagswein mit dem Giacosa-Gütesiegel IPI020721 Dolcetto d’Alba, rosso 2021 14,5% Vol. 26,53 €/l 19,90 € In der Rangfolge der drei klassischen roten Sorten des Piemont, nämlich Nebbiolo, Barbera und Dolcetto, wird letzterem normalerweise der Platz des Alltagsweins zugewiesen. Und tatsächlich erfüllt der Dolcetto diesen Anspruch ganz hervorragend; denn mit seiner zurückhaltenden Säure und den markanten, aber rund werdenden Gerbstoffen kann man ihn sowohl zu Pizza wie auch Pasta und zu Schmorgerichten jeglicher Couleur auf den Tisch stellen als auch zur Charcuterie, vor allem zur geräucherten. Wenn man den Dolcetto d’Alba aus dem Hause Bruno Giacosa im Glas hat, merkt man jedoch schnell, dass man hier noch mehr im Glas hat als „nur“ einen Alltagswein. Hier allerdings liebt man den Dolcetto, weshalb er auch in gleich zwei Versionen abgefüllt wird: eine aus der berühmten Lage Falletto, auf der andere Winzer den Dolcetto längst durch Nebbiolo ersetzt hätten sowie diese andere Variante, deren Frucht aus ausgewählten Weinbergen der Gemeinden Neive, Neviglie, Treiso und Alba stammt. Die mit 55 Hektoliter pro Hektar gelesenen Trauben wurden entrappt und über zehn Tage hinweg im temperaturkontrollierten Edelstahl vergoren. Alsdann erfolgte die malolaktische Gärung und der Ausbau über sechs Monate hinweg, ebenfalls im Edelstahl, um die so markante Frucht der Sorte und die Frische vollständig zu konservieren. Wer sich diesen Dolcetto genehmigt, kauft auch ein Stück Mythos und Qualitätsversprechen des „Klassikers der Klassiker“ ein. Im Glas ein tiefes Violett, allerdings absichtlich nicht tintig schwarz, sondern eher transparent, der Dolcetto wird hier niemals überextrahiert, der eher fragilen Rebsorte das Rückgrat nicht gebrochen. Das Bouquet versammelt rote Bete, Johannisbeeren und Cassis, auch etwas Veilchen und Brombeerpastillen. Am Gaumen durchziehen Holundernoten den samtigen Wein, der paradoxerweise äußerst dicht und aromatisch ausfällt, in seiner saftigen Art aber auch regelrecht über die Zunge gleitet. Das alles wirkt natürlich, ungekünstelt und bodenständig, dabei ungleich nobler als gewohnt. Man trinkt ja auch keinen Dolcetto, sondern einen Wein von Giacosa! Ab sofort bis mindestens 2026 mit Genuss zu trinken. 13

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