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PINwand 344

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Weinmailing im Oktober 2022 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

ITALIEN PIEMONT

ITALIEN PIEMONT Antoniolo „JUVENIA“ DOC COSTE DELLA SESIA NEBBIOLO, ROSSO 2020 Nebbiolo, der förmlich über die Lippen braust! IPI100320 „Juvenia“ DOC Coste della Sesia Nebbiolo, rosso 2020 13% Vol. 26,00 €/l 19,50 € Wir mögen es nicht besonders, wenn Regionen gegeneinander ausgespielt werden, können aber auch nicht verhehlen, dass die traditionellen Ortschaften des Piemonte sich schon schwer tun in dieser Preisklasse eine derartige Charme- und Finessenoffensive zu versprühen, wie der „Juvenia“ aus dem Alto Piemonte. „Juvenia“ bildet analog zum Pendant aus der Rioja den Einstieg ins Klassifikationssystem Gattinaras, ganz im Norden des Piemont, der sich hier nach der Ausbaudauer im Fass richtet. 12 Monate lag er in den botti grandi und weitere sechs Monate auf der Flasche. Er stammt von den umliegenden Weinbergen um die azienda vitivinicola, die sandigere Böden aufweisen als die Crus. Das verleiht ihm eine expressive Frucht und Leichtigkeit und dieses wunderbar feinkörnige Tannin. Das Vorurteil, dass junger Nebbiolo spröde und tanninlastig ausfällt rührt von uralten Barolo her, die in der Tat in der zweiten Hälfte des vorherigen Jahrhunderts besonders reifebedürftige Weine waren. Das sind sie auch heute noch, doch Klimawandel, verändertes Bewusstsein in der Vinifikation aber auch stetige Verbesserung lassen Barolo heute durchaus geschmeidiger auf die Bühne treten. Der „Juvenia“ zeigt dabei bewusst eine nochmals verspieltere Seite der nobelsten Rebsorte Norditaliens. Der Jahrgang 2020 funkelt rubinrot im Glas und duftet gleich beim Einschenken nach roten Herzkirschen, Erdbeeren und Rosenblättern, die im Zedernholz-Humidor aufbewahrt wurden. Am Gaumen zeigt der Nebbiolo eine feinsehnige Tanninstruktur, die die balsamischen, würzigen und rotfruchtigen Aromen zusammenhält. Hier schmeckt man das deutlich kühlere Klima der nordpiemontesischen Appellation und wir halten es für durchaus keinen ketzerischen Vergleich, bei Antoniolos „Juvenia“ von so etwas wie einem Hybrid aus Norditalien und Burgund zu sprechen. Pures Understatement! Gemeinsam mit den Nebbioli aus dem Hause ARPEPE (Valtellina), kennen wir aktuell keine kühlere und noblere Interpretation unserer Lieblingsrebsorte Italiens! Nicht ungestüm, sondern dynamisch zeigt sich Antoniolos „Juvenia“. Seine saftige Frucht und Aromenfülle deckt daher eine enorme Bandbreite von Essensbegleitungen ab. Am liebsten haben wir ihn, ganz unkompliziert wie der Wein selbst, zur Wildsalami, Pappardelle und ragù di cingiale oder erdigem Steinpilzrisotto. Gerne leicht gekühlt bei 14–16 °C ab sofort und bis knapp 2030 zu trinken. „ANTONIOLO“ GATTINARA DOCG RISERVA, ROSSO 2017 Unser Top-Tipp! Antoniolos großartige Riserva – das Zugpferd der Appellation! IPI100417 „Antoniolo“ Gattinara DOCG Riserva, rosso 2017 14% Vol. 50,53 €/l 37,90 € Als Rosannas Vater die azienda vitivinicola Gattinara im Jahre 1948 gründete, war das mehr als ein Wagnis. Die Reblauskatastrophe und zwei Weltkriege hatten das Land völlig verändert. Es war die Zeit, als die große Landflucht eingesetzt hatte und Städte wie Turin und Mailand mit Jobs im Handel und der Industrie lockten. Weinbau und Landwirtschaft betreiben wollte im Alto Piemonte kaum noch jemand. Und so wurde die einstige Hochburg des Nebbiolo, Gattinara, heute mit 120 Hektar zu einer der kleinsten DOCGs ganz Italiens. Doch Rosanna, die in den 1970ern das Weingut der Familie weiterführte, wusste um das Potenzial ihrer Heimat. Zwar ist Gattinara bis heute fast nur Piemont-Kennern und aufmerksamen Sommeliers ein Begriff, doch ändert sich das. Mittlerweile gilt das Alto Piemonte als die Zukunft des Nebbiolo und namhafte Winzer kaufen sich ein. Die Klimaerwärmung spielt der auf 300 bis 500 Metern Höhe gelegenen und vom Norden durch die Alpen windgeschützten Appellation in die Hände, während es in der Langhe in manchen Lagen schon sehr heiß werden kann. In Gattinara reift der Nebbbiolo auf feinen, säuerlichen Böden aus Vulkanverwitterungsgestein und Sand heran. Er hebt sich von den im Süden deutlich schwereren, durch Kalk-und Kreideböden geprägten Lagen ab. Ein idealtypischer Nebbiolo aus Gattinara gerät fein und schlank und zeigt schon in der Jugend Anklänge an größere und große Pinots. Das macht den Gattinara-Nebbiolo für viele enorm attraktiv! Im Weingut Antoniolo arbeitet man seit 1995 aufmerksam im Weinberg, verzichtet seit dieser Zeit auf systemische Spritzmittel und setzt im Keller auf einen nachhaltigen Ausbau auf der Feinhefe. So werden die Gattinaras mittlerweile alle als „Riserva“ ausgebaut und reifen 36 Monate im Holz. Die weinbergübergreifende „Antoniolo Riserva“ ist die „Essenz“ des Hauses und zugleich auch das Aushängeschild der azienda. Darüber hinaus ist der Wein für viele Kenner das Zugpferd der gesamten Appellation. Der Wein stammt von 50- bis 60-jährigen Nebbiolo-Reben, die auf vulkanischem Verwitterungsboden mit südlicher bis südwestlicher Ausrichtung wurzeln. Die Trauben werden hier für 18 Tage im Zementtank vergoren. Nach dem klassischen, 36-monatigen Ausbau in slawonischer und französischer Eiche, Fässern von 25 bis 35 Hektolitern Fassungsvermögen, reift die Riserva noch ein weiteres Jahr im kühlen Keller des Weinguts auf der Flasche heran. Das Ergebnis ist ein hochfiligraner Nebbiolo, dessen kühle Brillanz unmittelbar klar wird, sobald man das Glas zur Nase führt. Im Duft bietet der „Antoniolo“ Schwarzkirschen und getrocknete Kirschen, Rosenblätter, Teeblätter sowie Tabakblätter in Verbindung mit etwas Zeder, Unterholz und getrockneten Kräutern, frischer Minze und Salbei. Das Bouquet erscheint ausgesprochen delikat und schwebend. Der „Hochland-Nebbiolo“ 16 PINWAND no 344 | Oktober 2022

Antoniolo PIEMONT ITALIEN „LE CASTELLE“ DOCG GATTINARA RISERVA, ROSSO 2017 Einzigartiger Cru, sehr geringe Mengen! IPI100517 „Le Castelle“ DOCG Gattinara Riserva, rosso 2017 14% Vol. 76,66 €/l 57,50 € zeigt sich also in seiner Jugend schon viel ätherischer als die oft verschlossen und erdig wirkenden Weine aus der Langhe. Ähnliches zeigt sich am Gaumen, wo die „Riserva“ zwar viel Kraft und Substanz mit sich bringt, und doch schon jetzt so offen und fein erscheint. Es ist geradezu frappierend, wie seidig und elegant sich der Nebbiolo hier präsentiert. Der Wein wirkt konzentriert und transparent zugleich, balsamisch und rund mit feinem Tannin und einem perfekt integrierten Holz, dunkler Würze von Tabak und etwas schwarzem Kardamom, Süßholz und reifen Pflaumen. Was schrieb Antonio Galloni in Vinous über den Vorgängerjahrgang? „In einem Wort: superb!“ Gut möglich, dass er für den 2017er-Jahrgang das gleiche Vokabular benutzen wird. Für uns das ein echter Herzenswein! Dieser große Nebbiolo trinkt sich nach 2–3 Stunden in der Karaffe ganz wunderbar. Potenzial für 15–18 Jahre. Das Weingut Antoniolo war der erste Betrieb, der in der DOCG Gattinara Einzellagenweine ausbaute. Das war nicht nur für Gattinara wegweisend, wo das Weingut auch heute noch genau dafür als großer Vorreiter für die Wiederbelebung dieser Appellation geehrt wird. Es war wegweisend für den Nebbiolo insgesamt; denn Rosanna Antoniolo, die Tochter des Gründers Mario Antoniolos, hat dies noch vor dem großen Luciano Sandrone in die Wege geleitet, der den ersten Einzellagen-Barolo, seinen legendären Barolo vom Cannubi Boschis, erst seit 1985 ausbaut! Le Castelle ist einer von drei Cru, deren Böden und Kleinklimata sich derart voneinander unterscheiden, dass Rosanna dieses große Experiment einfach wagen musste! Und es hat sich gelohnt, denn damit verhalf sie drei der markantesten Weine des nördlichen Piemonts zur Geburt. Die Lage des Crus einem Amphitheater. An einem kleinen Feldweg entlang und um die Grundmauern einer alten Burg herum stehen die Reben auf Böden vulkanischen Ursprungs mit sandigem Oberboden. Es ist der einzige Wein, den das Weingut in Barriques sowie in tonneaux ausbaut. Für 24 Monate liegt der Nebbiolo dort, bevor er noch ein Jahr ins große Holz kommt und danach ein weiteres Jahr auf der Flasche reift. Der Gattinara „Le Castelle“ ist ein so feiner wie kraftvoller Nebbiolo, der im Auftakt nach Walderdbeeren, süßen wie eingelegten Kirschen, Leder und Zedernholz duftet. Es ist eine Mischung aus reifen Fruchtnoten und balsamischen Komponenten, die hier geradezu betörend wirkt und Lust auf mehr macht. Am Gaumen zeigt sich „Le Castelle“ seidig, cremig und fein mit einem frischen, kühlen und saftigen Fruchtkern und einer sehr klaren Säure. Neben Schwarzen Kirschen und Zwetschgen finden sich dunkle Tabake, Leder, etwas Zimt, Vanille und dunkler Kardamom, warmer Waldboden und Unterholz. Alles wirkt wie aus einem Guss, dabei enorm präzise, kraftvoll und fast schon schwebend für einen jungen Nebbiolo. Das ist ein wunderbarer Wein, der nicht nur für die Größe der Appellation steht, sondern auch für die Sinnhaftigkeit, Nebbiolo in Höhenlagen anzubauen. Ein großer Wein, der 1–2 Stunden karaffiert schon wunderbar antrinkbar ist. Er hat allerdings ein Potenzial von 15–20 Jahren. 17

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