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Weinmailing August 2022 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

SPANIEN NAVARRA

SPANIEN NAVARRA Inurrieta „MIMAÒ“ GARNACHA DO NAVARRA, TINTO 2020 Inurrietas „GG“ („gehätschelte Garnacha“) – sowas von gekonnt! SNA011220 „Mimaò“ DO Navarra, tinto 2020 15% Vol. 15,93 €/l 11,95 € Mit einer intensiven, purpurnen Farbe und lebendigen hellen Reflexen überrascht dieser Garnacha-Hundertprozenter aus dem nordspanischen Anbaugebiet Navarra. Denn die weitverbreitete Rebsorte bringt oftmals hellere Weine hervor. Zur herrlichen Farbe passt die feinkomplexe Frucht, die aus dem Glas in die Nase steigt. Zur einladenden Kirsche gesellen sich beim 2020er-Jahrgang eine Idee Trockenpflaume, duftig-florale Noten, delikat zieht ein Hauch Leder vorüber, und für einen Augenblick öffnet sich die Zigarrenkiste. Richtig Lust auf den ersten Schluck macht eine appetitanregende Dosis weißer Pfeffer. Wir können nicht widerstehen, kosten und sind mehr als angetan! Verheißungsvoll – wie nach dem ersten Eindruck – geht es weiter: Fruchtig, angenehm und samtig weich zeigt sich der „Mimaò“ am Gaumen, die rebsortentypischen 15 Volumenprozent Alkohol trinkt man dem fruchtigen Schmeichler (wieder Kirschen, intensive, dabei zart laktische Beeerennoten) nicht an. Seine von den tonhaltigen Böden (auf denen die Trauben in einer Höhe zwischen 325 und 375 Metern wachsen) begünstigte Frische macht, bei aller Dichte und Kraft, jeden Schluck zum Erlebnis. Farbe, Frucht und Struktur profitieren darüber hinaus vom optimalen Erntezeitpunkt und der Arbeit im modernen Weinkeller. Beim Navarra-Pionier Inurrieta legt man bei der Garnacha (einer Rebsorte mit eher geringen Erträgen) großen Wert auf reife Trauben von hoher Qualität. Nach der Lese (dieser Wein wird, so die Bodega, nur in Jahren mit einem exzellenten Traubenmaterial produziert) erfolgen Kaltmazeration (ein aus dem Burgund stammendes Verfahren um Aromen, Farbe und Tannin aus den Trauben zu lösen) sowie alkoholische Gärung in gebrauchten Holzfässern, die malolaktische Gärung dann in neuen Fässern aus französischer Eiche, auf denen er dann innerhalb der nächsten acht Monate seiner Vollendung entgegenreift – seinen Namen „Mimaò“ (was soviel wie „gehätschelt“ oder – neududendeutsch – „gepampered“ heißt) macht dieser Wein alle Ehre! Und wie nicht anders zu erwarten, teilt sich diese „Sonderbehandlung“ vor allem dem Genießenden mit, dem es zu diesem Wein nach einem Bohneneintopf (pochas frescas a la navarra) verlangt, vielleicht sogar mit Speck oder mit dem würzigen regionaltypisch Chorizo serviert. Und natürlich auch nach gereiftem Hartkäse aus Schafsmilch, etwa Idiazábal oder Roncal. Ab sofort (bei etwa 15-17 °C) genießen – und bis 2026. 82 PINWAND no 342 | August 2022

Inurrieta NAVARRA SPANIEN „ALTOS DE INURRIETA“ RESERVA DO NAVARRA, TINTO 2017 Der Nachfolgejahrgang des zweimaligen Goldmedaillen-Gewinners! SNA010517 „Altos de Inurrieta“ Reserva DO Navarra, tinto 2017 15% Vol. 17,06 €/l 12,80 € ¡Que viva el campeón! Sowohl bei der deutschen „Mundus Vini“-Prämierung, als auch bei der „Berlin Trophy“ gab es Gold für den Jahrgang 2016 dieses außergewöhnlichen Weins. Der Name des „Altos de Inurrieta“ ist dabei sowohl Programm, als auch erster Hinweis auf das Geheimnis seiner dichten Frucht. Denn die Grundlage dieses Weins liefern Trauben aus Weinbergen in Hanglage auf einer Höhe von 450 bis 480 Metern. Die steinigen Böden sind von geringer Tiefe und verleihen den Weintrauben daher eine sensationelle Konzentration, die man bei Inurrieta selbst als „elegante y carnoso“ („elegant und fleischig“) lobt. Den zweiten Hinweis, was hinter der Klasse dieser Cuvée stecken könnte, liefert die Hauptsorte des „Altos de Inurrieta“. 45 % macht der Graciano im Blend aus, den Rest stellen Syrah (35 %), Cabernet Sauvignon (10 %), sowie je 5 % Merlot und Tempranillo. Graciano stand hinter dem Erfolg des Rioja, woher die autochthone Sorte auch stammen dürfte. Auch als „Tinta Miúda“ bekannt, werden den dickschaligen Beeren des „Graciano“ entsprechend Gerbstoff-reiche Weine zugeschrieben, die aber extrem gut altern. Die notorisch ertragsschwachen Trauben sind im Rioja längst ein Minderheitenprogramm, doch Navarra stellt eine zweite wichtige Heimat dieser Rebsorte dar. Und das Ergebnis – nach 14 Monaten in Fässern aus französischer Allier-Eiche – ist schlicht eine Wucht! Leder, schwarzer Pfeffer und Vanille sind sehr eng verwobene Duftnoten. Nur zögerlich lugt da anfangs die Frucht hervor: Reifste Kirschen vor allem, etwas Schlehe mit feinem Stein-Ton auch. Doch die „dunkle“ Prägung ist fast noch stärker – immer wieder muss man an diesem 2017er riechen. Kümmel, erneut Leder und auch Schuhwachs liefern rauchig-würzigen Geruch. Die echte Überraschung liefert dann der erste Schluck. Besser gesagt, wirft er eine Frage auf: Wie viskos kann ein Wein sein? Nahezu ölig dicht legt sich diese Reserva auf die Zunge, nur, um ab dem mittleren Gaumen dann aromatisch förmlich zu explodieren. Schwarzer Tee, fein gemahlener Pfeffer und ein hochelegantes Gerbstoffgerüst sorgen neben einem Schwung dunkler Beeren für vielfältige und harmonische Eindrücke. Hochwertig und dicht ist dieser Rotwein, im Finale dann nahezu festlich mit einem Rückaroma nach Rotkohl und Weihnachtsgewürzen. Der „Altos“ hat zweifellos Power. Aber von der seltenen Art, die sich zu benehmen weiß. Dekantieren und leicht gekühlt (16–17 °C ) bis leicht 2028+ (und gut darüber hinaus – Stichwort: „Reserva“) genießen. 83

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