PINwand 342

SPANIEN NAVARRA

SPANIEN NAVARRA Inurrieta „MEDIODÍA“ DO NAVARRA, ROSADO 2021 Farbenprächtig, herrlich lebhaft und eine Wucht im Glas: unser beliebtester Rosé aus Spanien! SNA010421 „Mediodía“ DO Navarra, rosado 2021 PK 13,5% Vol. 7,46 €/l 5,60 € SNA010421S 12 x „Mediodía“ rosado 2021 (10+2 Flaschen gratis) statt 67,20 € nur 56,00€ Es wird kräftig zur Ader gelassen in Navarra! Denn die Methode des Saignée oder Sangrado wird hierzulande entweder als „Aderlass“ der Trauben oder – weitaus wenig blut-magisch – als „Rosé-Abstich“ bezeichnet. Die gekühlte Maische wird dabei nach rund einem Tag Mazeration vom bereits leicht von den Traubenschalen gefärbten Most getrennt. Dieser zart rötliche Saft wird dann zu Rosé weitervergoren. Der Zeitpunkt dieses „Aderlasses“ bestimmt hier natürlich die Farbe mit. Dieser zweite rosado (Rosé) der Bodega Inurrieta neben dem hellen „Coral“ stellt daher auch sichtlich ein anderes Kaliber dar: Intensiv pink und mit 14 Volumenprozent Alkohol gefüllt, hat man hier nicht den gewohnten, gedankenlos nebenher zu trinkenden Sommerwein vor sich. Der kühle „Mediodía“ will vielmehr eine Art „missing link“ zwischen Weiß- und Rotwein darstellen. Dafür stimmt man am Weingut auch den Sortenmix alljährlich neu ab. Die aktuelle „Rezeptur“ der Spanier besteht aus 33 % Cabernet Sauvignon, 23 % Merlot, 23 % Graciano, 11 % Garnacha und 10 % Syrah. Womit man schon beim Lesen ein Gefühl für die Kräuterwürze bekommt, die dem Potpourri aus fruchtigen Nuancen der fünf Sorten hier unterlegt sein wird. Attraktiv wirkt hier schon die Farbe, deren dunkles Rosa schon fast ins violette Spektrum hinüberschimmert. Im Duft treffen zarte Rosenknospen – die ersten am Stock – auf expressive, rote Früchte. Als da wären: Rote Johannisbeere, pralle Sauerkirschen und kühle Erdbeeren. Gibt man auch einmal einem Rosé etwas Zeit und Luft im Glas, gesellen sich später auch noch Weingartenpfirsiche hinzu. Wie ein herber Früchtetee legt der Rosado am Gaumen los; Hibiskus und Verbene sind zu schmecken. Feine Pfefferwürze, wohl ein Erbteil des Syrahs, und ein saftiger, zitrusfruchtiger Touch – man darf an Blutorangen denken! – setzen trinkanimierend fort. Auch der Pfirsich ist definitiv wieder da, Nordlichter werden aber auch ein Quäntchen Sanddorn beim „Mediodía“ schmecken. Kurz gesagt: Viel Wein für einen Rosé. Aber genau so soll es ja auch sein. Ab sofort bis sicherlich 2024+. 78 PINWAND no 342 | August 2022

Inurrieta NAVARRA SPANIEN „CORAL“ DO NAVARRA, ROSADO 2021 Selten wie Korallen: ein „erwachsener“ Rosé! SNA011121 „Coral“ DO Navarra, rosado 2021 13,5% Vol. 9,20 €/l 6,90 € Mit dem frischen Frühlingswind vergleicht man am Weingut selbst diesen Rosado. Und auf Spanisch klingt auch die Beschreibung dieses südlichen Freudenspenders gleich ganz anders: „Diferente, atractivo, elegante“. Wobei vor allem das mit dem „diferente“ eine kellertechnisch nachvollziehbare Erklärung hat. Nicht, dass wir die rosa Magie dieses „Coral“ 2021 zerstören wollten – aber die sechs Monate auf der Feinhefe sorgen für einen Tiefgang und eine ausgeprägte Frucht von ungewöhnlicher Intensität. Dazu trägt der Blend, der den würzigen Cabernet Sauvignon um Garnacha (40 % der Cuvée) ergänzt, sein Scherflein dazu bei, einen komplexen und mit 13,5 Volumenprozent Alkohol auch satisfaktionsfähigen Rosé zu kreieren. Dass der Vorgängerjahrgang der Bodega Inurrieta daher die Goldmedaille bei der „Challenge International du Vin“ gewinnen konnte, wird die zahlreichen Freunde dieses Weins nicht überraschen. Die Superkraft dieses Rosés ist schließlich auch bemerkenswert: Er „beamed“ einen sofort in einen Zitrushain! Pink Grapefruit pur bringt der Duft des 2021ers mit. Mit etwas Luft sind dann auch die ersten Walderdbeeren eines Jahres zu riechen und ein wenig Himbeerduft. Dass man mit dem „Coral“ keinen belanglosen „Nebenbei-Trinker“ im Glas hat, macht diese intensive Frucht-Anmutung schon beim ersten „Beschnuppern“ klar. Denn auch auf er Gewürz-Seite gibt es Einträge: Asant und Sumach verleihen dem rosa Kraftpaket von Inurrieta einen leicht orientalischen Akzent. Zupackend und mit einem leicht salzigen und säuerlichen Hintergrund, dürfen die Früchte auch am Gaumen herumtoben. Wassermelone und erneut rosa Grapefruit sind dabei die Vorwitzigsten. Aber auch ein wenig Himbeere – getrocknet und zum Pulver verrieben – schmeckt nach Sommer. Womit man auch bei der Küche Leichtigkeit walten lassen sollte. Der „Coral“ 2021 macht zu Ofengemüse, aber generell zur vegetarischen Kost, gute Figur. Schließlich ist er nicht der übliche leichte Garnelen-Begleiter, sondern ziemlich erwachsen und „weinig“. Unser Tipp: Gefüllte Zwiebeln. Ab sofort bis sicherlich 2024. „NORTE“ ROBLE DO NAVARRA, TINTO 2020 „Eingeordnet“ in der würzigen Ecke Spaniens! SNA010120 „Norte“ Roble DO Navarra, tinto 2020 14,5% Vol. 7,93 €/l 5,95 € Der Ansatz dieser Cuvée der Bodega Inurrieta versteht sich am besten im Zusammenspiel mit der Geographie Navarras. Wie ein – etwas verzittertes – Herz ragt es von der Küste am Golf von Biskaya aus in das iberische Festland hinein. Die Spitze, der schmalste Teil der Provinz, zeigt also gegen Süden. Und diese beiden Pole wollte man am Weingut auch in zwei unterschiedlichen Rotwein-Cuvées widerspiegeln. Der „Norte“ gilt dabei als die von Wind geprägte Seite des Portfolios, als „Allegorie der Moderne“ im Weinbau Spaniens. Konkret wird dafür auch die Sortenwahl getroffen, indem man Cabernet Sauvignon (35 %) und Merlot (40 %) als Symbol der Kraft und des „nördlichen“ Charakters vermählt. Je nach Jahrgang kommen dann kleinere Anteile der weiteren Rebsorten Navarras als „Gewürz“ zur Feinabstimmung der vielfach ausgezeichneten Cuvée hinzu. Im aktuellen Jahrgang sind das etwa 9 % Graciano, 8 % Tempranillo, 9 % Garnacha sund 7 % Syrah. Gereift wird der „Norte“ für sechs Monate in französischen Eichenholz-Fässern. Die Harmonie dieser Komposition bereits in der Jugend stellt den besten Beweis für die genaue Abstimmung des Blends dar. Denn schon im Duft paart sich die unverkennbare Frucht reifer Trauben mit der würzigen Signatur – vor allem des Syrahs: Schwarze Oliven, etwas Lorbeer und dunkle, aber nie süße Frucht entsteigt dem Glas. Heidelbeeren und – noch nicht völlig reife – Brombeeren, aber auch ein paar Strauben vom Holunderstrauch sind präsent. Und was ist dieser markante, zart säurige Geruch? Ah ja, Eisenspäne zeigen den prägenden kühlen Einfluss ebenso wie die „nördliche“ Mineralik dieses 2020ers. Ein kühler, erneut dunkel kolorierter Schwall ergießt sich wie Mischfruchtsaft der genannten Beeren über die Zunge. Schnell kleidet der noch jugendliche Gerbstoff und die Bitterschokolade den Mund wie ein köstlicher Film aus. All das signalisiert beim „Norte“ noch genug Potenzial. Etwa für die Grillpartys des Jahres 2025 …! Ab sofort bis sicherlich 2026+. 79