SPANIEN B I E R ZO Verónica Ortega BIERZO – DIE NEUE KLASSIFIKATION Auch im Bierzo weiß man schon lange, was gut, was notwendig ist. Daher bedient man sich hier des burgundischen Stufenmodells, das man den Verhältnissen der noch jungen denominación de origen (DO-Status seit 1989) angepasst hat. Auf der untersten Stufe der Qualitätspyramide stehen die Weine, die „nur“ das DOP-Siegel „Bierzo“ tragen (Vinos de la Región – regionale Qualitätsweine), dann folgen die Vinos de Villa (Dorf-, Gemeinde- oder Ortsweine, der klassische „Village“), darauf folgt, und das gibt es im Burgund nicht, der Vino de Paraje. Hierbei handelt es sich um eine spezifische Zone, ein lieu-dit oder eine Lage innerhalb einer Ortschaft oder Gemeinde sein. Man kann sich das als „Nachbarschaft“, „quartier“ oder eine Art „Stadtviertel“ denken, nur dass dieses Viertel eben auch „mitten in der Landschaft“ liegen kann. Das „Kleingedruckte“ der Lagenklassifikation schreibt für den Vino de Paraje vor, dass 100 % der verwendeten Trauben von einem Ort stammen müssen, der im Register der DO Bierzo namentlich aufgeführt ist. Der Wein kann aus mehreren Weinbergen innerhalb derselben Zone stammen. Und: Der Ertrag muss mindestens 25 % unter dem in der DO für die regionalen Basisweine zulässigen Höchstwert liegen. Darüber wird’s dann wieder einfacher, jetzt sind wir bei der Viña Clasificada (was einem Premier Cru entspräche) bzw. der Gran Viña Clasificada (dem Grand Cru) angelangt. „LA LLORONA“ GODELLO DO BIERZO, BLANCO 2021 Zweiter Jahrgang von Verónicas neuem Godello – und wieder sowas von grandios! SBI020721 „La Llorona“ Godello DO Bierzo, blanco 2021 12,5% Vol. 38,66 €/l 29,00 € Endlich! Verónica Ortegas zweiter Weißwein! Und wieder ein Godello! Nach ihrem „Cal“ (den es nicht mehr geben wird) aus dem paraje „El Garbanzal“, dem unserer Meinung nach absolut besten Godello aus dem Bierzo (gut, einem von vier besten Godellos, ohne „Raúl Pérezs „Ultreia“, „Calderera“ und „La del Vivo“ will kein Godello-Fan auf Dauer sein ...), steht uns jetzt mit dem zweiten Jahrgang von „La Llorona“ wieder ein instant classic ins Haus! Kurz interpoliert: „Es wäre vielleicht erwähnenswert, wer hier meine führenden Weißweinproduzenten sind“ schreibt Luis Gutiérrez in seinem Bierzo-Bericht Ende Januar 2022. Allen voran: „Verónica Ortega“! Das Etikett der Grafikerin María José Fernandez-Blanco León zeigt jedenfalls eine fast nackte – nur der Kopf bzw. das Gesicht ist verschleiert – an entsprechender Stelle züchtig beblümte Frau. Was in Verbindung mit dem nicht eben leicht zu entziffernden Namen „„La Llorona“ – „die Wehklagende“ auf eine Gestalt der hispanoamerikanischen Folklore verweist. Die Winzerin versteht diesen Wein als Hommage an die mexikanische Sängerin Chavela Vargas und ihre Interpretation des Lieds „La Llorona“, das vielen vermutlich aus dem Soundtrack des Films „Frida“ (mit Salma Hayek) bekannt sein dürfte. Falls nicht: unbedingt anhören – Chavela Vargas’ Version ist atemberaubend schön! Die 35-jährigen Reben stehen in 500 Metern Höhe auf lehmhaltigen, sandigen Böden bei Pieros, einem winzigen Ortsteil der Gemeinde Cacabelos. Sie entrappt die Früchte dieser kleinbeerigen Godello-Variante (Godello de grano pequeño), mazeriert diese schonend über Nacht und lässt sie in Eichenholz spontanvergären. Der neunmonatige Ausbau erfolgt dann in gebrauchten 228-, 500- und 600-Liter-Holzfässern aus Frankreich. Für diesen Godello gilt, was wir seinerzeit auch über den „Cal“ geschrieben haben: Wir hätten liebend gerne jede einzelne der 5.895 Flaschen aufgekauft! Zumal von diesem 2021er-Jahrgang, der – quer durch die Bank (und tatsächlich alle Regionen Spaniens, die wir jüngst besucht haben, also Gredos, Cebreros, Segovia, Ribeíra Sacra, Rioja und eben Bierzo) – absolut fulminant ausgefallen ist. Denn wir sind dem zart reduktiven, aber umso verheißungsvolleren Duft nach Apfelblüte, Fenchelgrün, Grapefruitzesten und rauchig-zitrischer Gischt verfallen, lieben die anregende Salzigkeit (die Tränen der „Llorona“?), die Aromen von Pfirsich(schale), grüner Haselnuss und (Salz-)Zitrone am Gaumen, die kristalline Energie, den herrlichen crunch dieses Weins, seine präsente, mit Gusto attackierende, pikante Säure und komplexe Mineralität, seine Eleganz, seine Rassigkeit ...! Liebe Kunden, lassen sie sich auch ein wenig von diesem Wein hypnotisieren und sichern sie sich die eine oder andere Flasche dieses großartigen Weins – sie werden’s uns vermutlich danken! Ab sofort und bis sicherlich 2028+. 70 PINWAND no 342 | August 2022
Verónica Ortega BIERZO SPANIEN 71
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