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Weinmailing August 2022 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH BURGUND

FRANKREICH BURGUND Dugat-Py POMMARD „LA LEVRIÈRE“ VIEILLES VIGNES, ROUGE 2020 (BIO) Prachtvoller Pommard! FBU030420 Pommard „La Levrière“ Très Vieilles Vignes, rouge 2020 (BIO) 14% Vol. 190,00 €/l 142,50 € 17,5 Punkte JANCIS ROBINSON FR-BIO-01 „Ich verehre Burgund. Burgund, das ist eine ganz besondere Mentalität in vielerlei Hinsicht. Was ich hier so sympathisch finde, ist, dass der Mensch sich hier davon befreit hat, nur einen einzigen Geschmack zu haben. Ganz einfach, weil hier tatsächlich der Geschmack des Terroirs existiert, während es in Bordeaux eher der Geschmack einer Marke ist. In Burgund gibt es eine Rückkehr zu einer echten Weinkultur.“ (Denis Dubourdieu, einer der berühmtesten und fachkundigsten Önologen Frankreichs). Und ein solch expressiver Ausdruck des Terroirs, der die Schönheit eines betörenden Pinot Noir idealtypisch ins Glas zu zaubern vermag, kommt aus der großartigen Pommard-Lage „La Levrière“ aus der Bernard Dugat- Py 2003 eine Parzelle erwerben konnte. Mittlerweile ist noch eine zweite, unmittelbar angrenzende hinzugekommen, die Loïc der Domaine Newman abkaufen konnte. Bernard genießt in Burgund einen geradezu legendären Ruf für die Konsequenz, mit der er sich bei der Ernte von jeder Traube „trennt“, die seinen hohen Ansprüchen nicht genügt – und sein Sohn steht ihm darin in nichts nach. Die Pinot Noirs sind in der letzten Dekade immer noch eleganter geworden, ohne ihre stilistische Herkunft zu verleugnen (ja, Holz ist vorhanden – und ein langes Leben garantiert!). Es sind echte Pinot-Noir- Preziosen, die trotz ihrer muskulös-straffen Ader (und gerade in diesem Jahr) eine in mancherlei Hinsicht fast delikate Finesse und Zugänglichkeit an den Tage legen. Eine zum Teil traumwandlerisch „sichere“ Balance, die eben auch dem Pommard „La Levrière“ eignet und ein herrlich offensichtlicher Beleg für die These ist, dass die besten Weine von der Côte de Beaune in ihrer Komplexität, Struktur und eben auch Klasse, den besten Grand Crus der Côte de Nuits ebenbürtig sind. Der „La Levrière“ von besagten très vieilles vignes entwickelt sich im Glas mit einer sinnlichen, betörenden Fruchtfülle (Brombeeren, schwarze Johannisbeeren, eine zarte Blaubeersüße), die von einer Kühle und Frische sowie würzigen Noten (Mokka, mit Lavendel aromatisierte Schokolade) abgetönt werden. Am Gaumen dichter, dabei auch rassiger und – um’s zur Abwechslung ganz unsinnlich zu formulieren – mit einem grandiosen Tannin-Management! Absolut seidig-samtige Gerbstoffe die bis in den Nachhall hinein weder spin noch „Contenance“ verlieren, sondern die präsente, sehr elegante Säureader perfekt einzuhüllen scheinen. Ein prachtvoller Pommard! Ab 2025+ sicherlich auf einem ersten Höhenpunkt, dann bis leicht 2041+. GEVREY-CHAMBERTIN VIEILLES VIGNES, ROUGE 2020 (BIO) Gevrey-Chambertin und „Alte Reben“ – Finesse, Eleganz und Raffinement FBU030320 Gevrey-Chambertin Vieilles Vignes, rouge 2020 (BIO) 13,5% Vol. 172,00 €/l 129,00 € FR-BIO-01 Loïc Dugat-Py reduzierte bei diesem Wein den Einsatz von neuem Holz auf unter 25 %, da der streckenweise enorm heiße 2020er-Jahrgang – für viele andere (!) Winzer eine qualitative Achterbahnfahrt – ihm etwas reifere, aber auch konzentriertere Weine beschert hat. Und auf keinen Fall darf die Finesse, eine Qualität die den Weinen von Dugat-Py seit Jahren (schon auf dem recht geduldigen Papier) zugeschrieben wird, verloren gehen. Finesse über alles – eine Weisheit, die wir so auch von Comte Louis-Michel von Liger-Belair gehört haben. Aber seien Sie unbesorgt, werte Kunden, Finesse, Eleganz und Raffinement besitzt dieser „Vieilles Vignes“ mit seinen 30 bis 50 Jahren alten, genetisch ungeheuer wertvollen Reben zuhauf. Bemerkenswert die Ausstrahlung, Energie und Noblesse, die uns immer wieder berührt, uns ganz emotional werden lässt … In der Nase süße Beeren, etwas Kirsche und dunkle Pflaume, Noten von getrockneten Blüten, Süßholz und kühler Erde. Am Gaumen saftig, konzentriert-frisch (eine Qualität, die sich in diesem Jahrgang bei den Weinen von Dugat- Py immer wieder finden lässt), wieder rote und dunkle Beeren (Brombeere, Boysenbeere, eine Spur Walderdbeere) dazu Kirsche, etwas Granatapfel und eine leicht süßlich-herbe Schwarzteenote. Das alles wird von durchaus noch forderndem, aber ach so feinkörnig-elegantem Tannin verbunden, das mit der präzisen Säure (William Kelley beschreibt den Wein, den Loïc zu Beginn eines Tastings mit einigem Understatement als mise en bouche bezeichnet, als lebendigen, fleischigen und konzentrierten Wein mit pudrigen Tanninen und einem spritzigen Säurerückgrat) und der kreidig-kühlen Mineralität geradezu zu kommunizieren scheint. Fabelhafte Balance von innerer Harmonie und Intensität dann auch im bemerkenswert langen Finish, das uns (und jeden Liebhaber solcher Côte de Nuits sicherlich auch) für die Dauer der Erinnerung an diesen Wein (diese Eleganz, diese Finesse!) wunschlos glücklich macht. Ab 2023 bis 2035+. 58 PINWAND no 342 | August 2022

Dugat-Py BURGUND FRANKREICH GEVREY-CHAMBERTIN „CUVÉE CŒUR DE ROY“ TRÈS VIEILLES VIGNES, ROUGE 2020 (BIO) Burgund at its best – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft FBU030220 FR-BIO-01 Gevrey-Chambertin „Cuvée Cœur de Roy“ Très Vieilles Vignes, rouge 2020 (BIO) 3,5% Vol. 199,33 €/l 149,50 € Der „Cœur de Roy” ist so etwas wie der heimliche Star im Portfolio der Domaine und genießt bei Insidern Kultstatus. Ein Wein, der schon so manch renommierten Grand Cru weit hinter sich gelassen hat. Etwa als er von Allen Meadows (Burghound) höher bewertet wurde als der Echézeaux Grand Cru der Domaine Romanée-Conti …! Loïc Dugat-Py spricht, ganz wie sein Vater, stets liebevoll, ohne jegliche Spur von Überheblichkeit, aber sichtlich stolz, wenn man auf seinen „Cœur de Roy“ (eine Cuvée der lieux-dits Combe du Dessus, Jouise, Epointures und Les Marchais) zu sprechen kommt. Stolz auf das eigene Handwerk, die kontinuierliche Arbeit und Pflege, die er den zum Teil über 100-jährigen Reben dieser grandiosen Parzelle, einer wahren „Königslage“ (auch wenn da nicht allzu viel royalty im Spiel ist, denn die Bezeichnung geht auf den Familiennamen eines vormaligen Eigentümers des zentralen Teilstücks dieser Rebfläche zurück) angedeihen lässt. Der Winzer ist hier quasi Archäobotaniker, der mit dem einzigartigen genetischen Material dieser très vieilles vignes, längst vergangene Weingeschichte rekonstruiert und dabei seine Interpretation des Terroirs als „Cuvée Cœur de Roy“ in die Realität überführt. Burgund ist zweifellos die Region (und die weltweit prominenteste), die sich in den letzten 20 Jahren, nach einem notwendigen inneren Reinigungsprozess, am vehementesten der Vereinheitlichung und Standardisierung, letztlich Verflachung des Weingeschmacks widersetzt hat. Burgund ist auf dem besten Weg, sich in die komplett entgegengesetzte Richtung – zu größtmöglicher Individualität und Expressivität des Terroirs – zu entwickeln. Für all die Vinophilen, die den Reiz von Originalität, Komplexität und Sinnlichkeit zu schätzen wissen, ein Paradies! Bei Dugat-Py sind es dann unter anderem eben die 1910 gepflanzten Prachtreben, die die kostbaren kleinen Trauben für diesen Domainen-Klassiker auf absolutem Grand-Cru- Niveau liefern. Und das zu einem deutlich günstigeren Nicht-Grand-Cru-Kurs! ganzen Komplexität erst nach Jahren der Entwicklung. Wahre charakterliche Größe braucht Zeit, ist ein Reifeprozess – beim Wein wie beim Menschen. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der „Cuvée Cœur de Roy“ (um Burghound Allen Meadows für 2020 zu zitieren: „flat out terrific“!) finden sich im Glas: Üppig bemessene, dabei stoffig-straffe Pinot-Noir-Frucht (Sauer- und Schwarzkirschen, Himbeeren, pralle Heidelbeeren bis hin zu süßlich-konzentrierte Schwarzjohannisbeeren), Blütenduft, dazu feine Rauch- und Röstnoten und würzige Akzente (Süßholz, dunkle Schokolade und eine Spur Pfeffer) – bei aller Kraft und Dichte, bei aller Präsenz, wirkt der Wein enorm elegant, wird mit dann mit zunehmender „Bodenhaftung“ immer kühler und präziser, bis aus dem Wechselspiel Gleichzeitigkeit wird. Frucht und Mineralität werden eins, um sich dann am Gaumen vollkommen zu verströmen. Wieder Fülle, wieder kontrastierende Säure, kreidig-griffiges Tannin und ein langer, dichter, mineralisch-energetischer und berückend langer Nachhall, der das famose Potenzial nur noch deutlicher zutage treten lässt. Wieder einmal ein großer, großartiger Wein! Für den Fall, dass Sie sich gedulden können idealerweise ab 2023, dann mit Gusto bis mindestens 2038+. Outstanding BURGHOUND Der Zauber authentischer Pinot Noirs aus dem Burgund liegt in der vermutlich einzigartigen Symbiose von Zartheit und Kraft, die selbst außerordentlich reiche und konzentrierte Weine nicht „fett“ wirken lässt – im Unterschied zu vielen belanglosen Pendants aus Übersee. Die singuläre aromatische Vielfalt dieser Weine, ihre Finesse und „Magie“, erschließt sich in ihrer 59

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