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Weinmailing August 2022 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND PFALZ

DEUTSCHLAND PFALZ Seckinger DE-ÖKO-039 WEISSBURGUNDER „VOM KALKSTEIN“, 2021 (BIO) Idealer Boden und naturnaher Ausbau: Dieser Weißburgunder umarmt zum Gruß. DPF100821 Weißburgunder „vom Kalkstein“, 2021 (BIO) DV 11,5% Vol. 12,66 €/l 9,50 € So freundlich-jovial wird man selten von einem Weißburgunder gegrüßt. Kein Wunder! Hat Seckingers Weißburgunder „vom Kalkstein“ auch ein wundervolles Leben vor der Flasche haben dürfen: ideale Böden (wie sein Name schon verrät), liebevolle Pflege durch echte Naturversteher und ein nicht abträgliches Wetter. Er hat es sich in neuen Holzfässern gemütlich machen dürfen und ihm wurde seine Zeit gelassen. Noch dazu durfte er spontan vergären – paradiesische Zustände! Aber joviale Grüße von Weinen? Wie sähe so etwas aus? Bereits im Moment des Einschenkens wird dem hoffentlich geräumigen Glas eine üppige Frucht entströmen. Apfel und Karamell zum Anfang, zarte Banane und Quitte im Gefolge. Es füllt sich mit diesen Düften eine morgentliche Backstube und Hefegebäck tritt hinzu – und was darf in keiner Backstube fehlen? Ein Hauch von Rauch selbstverständlich. Bei soviel Freundlichkeit lässt es sich kaum vermeiden, den ersten, großen Schluck dieses zart orange-gelben Weißburgunders zu nehmen. Eine kristallklare Säure, herzhafte Salzigkeit verraten, dass man zu gierig gewesen ist. Wartet man ein wenig, lässt man dem Wein etwas Zeit, wie seine Winzer es taten, gewährt man ihm eine gewisse Temperatur, dann verwandelt sich die Säure in einen weichen Flokati, auf dem die Fruchtaromen erst richtig zu tanzen beginnen können. Eine frisch angeschnittene Orange tritt auf, die Quitte entkommt der Backstube, gelangt schließlich zur vollen Geltung und gestaltet den Abgang fast als Solistin, wäre da nicht noch ein zarter (und doch unerschütterlicher) Hauch von Karamell. Und um uns wieder einmal (fast) selbst zu zitieren: So kann Gutswein schmecken, so sollte er schmecken, ach was, so muss er schmecken! Ab sofort bis sicherlich 2027. Große Gläser sind empfehlenswert sowie eine moderate Kühlung auf 10 °C. DE-ÖKO-039 ROSÉ R „PURE“, 2021 (BIO) Ein Farb- und Aromafeuerwerk von pfälzer Biodynamikern DPF101221 Rosé R „Pure“, 2021 (BIO) DIAM 11,5% Vol. 17,20 €/l 12,90 € Das Erste, was einen Rosé ganz allgemein so zugänglich macht, was ihn allen Genießern sofort ans Herz legt, ist seine Farbe. Zu deren Erhalt und Verstärkung werden bei konventionellen Winzern unzählige Hilfsmittel eingesetzt. Hier entstand die ganze Pracht ohne alle Schönung oder Mittelchen aus Erlenmeyerkolben. Eine Pracht von hellem Rosa, noch prachtvoller durch den Verzicht auf Filtration – die damit einhergehende Trübung lässt die Röte im Gegenlicht geradezu explodieren und fügt sogar einen zartorangen Schimmer hinzu – wunderschön! Seckingers Rosé R „Pure“ 2021 bietet schon dem Auge ein Feuerwerk. Ein Trauerspiel ist es nicht, nun den Blick abzuwenden, um an den Duft heranzukommen. Hinter grüner Paprika und feinen Säurespur (Agrumen und, recht zart, Most bis fast Sauerkraut) treten rasch und machtvoll rote Früchte hervor. Himbeere, rote (und auch schwarze) Johannisbeere bereiten einen großen Auftritt vor, Brombeere, Pflaume und schließlich Kirsche manifestieren sich generös. Dazu geben Nelke und Rauch bescheiden Spuren von sich, während ganz im Hintergrund ein Feuerstein Funken schlägt. Möchte man bei soviel Frucht in der Nase nicht unbedingt auch Süße schmecken? Seckingers Rosé R „Pure“ bietet allerdings ein Alternativprogramm: Seine Tannine füllen den Gaumen der Süße ähnlich, eine kristallene Säure vermag deshalb nicht aufdringlich in den Vordergrund zu gelangen, verbleibt gut verständlich bei der Frucht und ordnet sich unter. Die Aromen geben sich bei etwas Standzeit noch kraftvoller und versprechen ein lange anhaltendendes Vergnügen. Dieser Rosé ist kein „Terrassenwein“, er läuft nicht nur „nebenbei“, sondern ist Gesprächsgegenstand und Protagonist. Sein sprichwörtliches Feuer kann er sehr gut außerhalb der Rosé-Saison abgeben, an Winterabenden und warum nicht auch an Sylvester?! Ab sofort und mit einer schönen Perspektive bis 2026. Große Gläser auch hier empfehlenswert. 32 PINWAND no 342 | August 2022

Seckinger PFALZ DEUTSCHLAND RIESLING R „PURE“, 2020 (BIO) „Primärfruchtliebhaber – letzte Chance zur Umkehr!“ – Vinum Weinguide 2022 BLANC R „PURE“, 2021 (BIO) Lebendigkeit, dank Tiefe und Würze mit frischem Antlitz DE-ÖKO-039 DPF101620 Riesling R „Pure“, 2020 (BIO) 12% Vol. 18,00€/l 13,50 € DE-ÖKO-039 DPF101121 Blanc R „Pure“, 2021 (BIO) DIAM 12,5% Vol. 19,33 €/l 14,50 € „Um Konventionen scheren sie sich nicht. Schwefel? Bisserl was reicht. Filtrieren? Wird überbewertet. Eigentlich müsste an ihrem Hoftor ein großes Warnschild stehen mit dem Hinweis: „Primärfruchtliebhaber – letzte Chance zur Umkehr! Nein, die Seckinger-Weine sind nichts für Menschen, die sich spontan entscheiden, ob’s nicht vielleicht doch lieber eine Schorle sein soll.“ Mit solch eindeutigen Worten beschreibt die Jury des Vinum Weinguide 2022 die Weine der Seckinger-Brüder. Man kommt nicht umhin, ihre derart klar profilierten so zu beschreiben, denn von der eben zitierten Pfälzer Weinschorle trennen sie Welten. Wer Weine aus dem Hause Seckinger trinkt, der möchte bewusst neue Wege gehen, auch beim Riesling. Ihre „Pure“-Linie zeigt ganz klar worum es dem Trio geht: Unverfälschten Weingenuss. Der Verzicht auf Schönungsmittel und übermäßige Schwefelzugabe ermöglicht Weine, wie sie viele aus der Pfalz noch nicht kennen. Ihr Riesling stammt aus dem Ruppertsberger Reiterpfad und Nußbien, eine an den Ölberg angrenzende Lage. Ganztraubenpressung, Spontangärung und Ausbau in mehrfach belegten Fässern prägen den Riesling, der hier nach gelben Pflaumen, getrockneten Blüten aber auch Kräutern und Apfelmost riecht. Der Wein wirkt im Mund kompakt und würzig, baut regelrecht Substanz auf und hallt dann doch leise mit zitrischer Spritzigkeit aus. Das ist nicht nur höchst eigenständig, sondern auch einer der schönsten Rieslinge aus der Pfalz, den wir in dieser Preisklasse kennen. Trinkreife ab sofort, Höhepunkt wohl bis 2028+. So leichtes Spiel hat man gerne im Glas. Und der Seckinger Blanc R „Pure“ 2021 will es einem einfach leicht machen. Nach spontaner Gärung, einem Markenzeichen aller Seckinger’schen Weine, und der Reifung in gebrauchten Fässern, darf er ohne Filtration in die Flasche. Dergestalt lebendig in die Flasche gekommen ist es kein allzu großes Wunder, dass er aus dieser dann auch fulminant lebendig ins Glas kommt. Kommunikativer kann’s dann kaum kommen: Die Nase wird zügig berückt, neben Gewürzspektren (Muskat, Piment) und allgemein Floralem zieht eine frische Aprikose auf, die bei etwas „Standzeit“ (kaum zu glauben, aber das soll’s geben) die Frische um eine zarte Reife ergänzt, zuletzt in einer gloriosen Fruchtigkeit (bis hin zu Kompott) aufgeht. Ein zarter Hauch Eukalyptus will und sollte ebenfalls erwähnt werden. Den Säurecharakter kann man am besten dem der Aprikose zuordnen. Wenn das nicht organisch ist, was dann? Apropos Charakter. Ein leichtfüßiges Tannin tritt hinzu, gibt der Säure nicht nach, kontrastiert sie und erweicht einen „Mittelgrund“ herbei, der seinesgleichen lange suchen muss. Der Aprikose aus dem ersten Eindruck nähert sich anderes Obst, Quitte beispielsweise erscheint aus dem Nichts und beherrscht den Ausklang. Vergleichen ließe sich dieser Wein (wenn auch mit deutlichen Abweichungen) mit den „Tradition“ genannten Produkten des französischen Jura. Dort wird dem Traminer (im Speziellen: Savagnin) Chardonnay beigegeben, um einen leichteren, „alltagstauglichen“ Wein zu erzeugen. Hier, bei Seckingers wird Weißburgunder als Grundwein eingesetzt, der auf ihren Lagen (Ruppertsberger Linsenbusch und Nußbien) zur vollen Herrlichkeit gedeiht. Die frische Aromatik, die angenehme Säure steuert dieser Grundwein bei, während der Traminer für Tiefe und Würze zuständig ist. Alles in allem: ein Erlebnis! Ab sofort und bis sicherlich 2028. Momentan raten wir (noch) zu Karaffe und (immer) größeren Gläsern. 33

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