DEUTSCHLAND PFALZ Seckinger Boden reguliert, die Begrünung zwischen den Rebzeilen bleibt lange stehen, es wird nicht entblättert, der Schatten ist wichtig für die Trauben. Im Keller dann Ganztraubenpressung für zehn bis zwölf Stunden, spontane Gärung, volle Fässer, leichte Oxidation. Das ist vom Gedanken ähnlich gemacht wie bei Weinen aus dem Jura oder Burgund. Oder wie beim Opa. Der hat damals ähnlich gearbeitet, ohne Analytik, aber mit viel Gefühl für den Wein.“ „Unser Ziel ist es, alle Weine maximal mit 90 Oechsle zu ernten, sodass wir nicht über 12,5 Volumenprozent Alkohol hinausschießen. Das ist ein wichtiger Ansatz, ebenso wie die sehr bedachte Verwendung von Schwefel, die etwas von der klassischen Lehrbuchmeinung weggeht – die ja bekanntlich eher auf Nummer sicher geht.“ so Jonas Seckinger. Seine Spielwiese sind unbekannte wie große Lagen der Pfalz und abseits des Chardonnays primär Riesling, Weißburgunder und Grauburgunder. So besitzt das Weingut Seckinger in Deidesheim (Petershöhle, Leinhöhle, Mäushöhle, Herrgottsacker, Kieselberg, Langenmorgen Paradiesgarten) ebenso legendäre Lagen wie in Ruppertsberg (Reiterpfad!) und im kalkreichen Königsbach den berühmten Ölberg. Spontanvergärung ist der Ausgangspunkt im Keller. Technische Mittel gibt es nicht, wenn man von den urklassischen Vinifikationsmethoden absieht. Es ist das lange Voll-Hefe-Lager der Weine, speziell beim Riesling (die Erträge der Lagenrieslinge liegen bei 15 bis 30 Hektoliter pro Hektar!) ein Holzfassausbau mit Orientierung nach Elsaß oder alten Rieslingen vom kultigen Pfälzer Weingut Koehler-Ruprecht und lange Maischestandzeit um die Struktur der Trauben in den Wein zu transportieren. Der Schwefel wird hier nicht verteufelt, allerdings auf ein absolutes Minimum zurückgefahren und nur dann eingesetzt, wenn die Weine danach verlangen. In diesem Punkt unterscheidet sich das Weingut Seckinger dann auch von extremen Naturwein- Dogmatikern, die aufgrund ihrer starren „Philosophie“ bewusst Weinfehler in Kauf nehmen. Oberste Prämisse bei den Seckingers: Echtes Handwerk führt uns zurück zu den Wurzeln. Werte Kunden, unser Neuzugang interpretiert die Mittelhaardt auf formidabel eigenständige Weise und überzeugte uns nach längerer Beobachtung mit urwüchsigen Weinen, die sich mit ihrer Charakterstärke tief ins Weingedächtnis einbrennen. Wir präsentieren Ihnen nun die erfrischend nonkoformistische Kollektion aus Niederkirchen, die mit würzigen und animierenden Burgundern überzeugt und mit den raren Lagenrieslingen (16 Monate Fassausbau!) bereits in der Spitzenklasse angekommen ist. Ein Betrieb, der in Insiderkreisen heiß diskutiert wird und von dem wir garantiert noch sehr viel hören werden! 30 PINWAND no 342 | August 2022
Seckinger PFALZ DEUTSCHLAND RIESLING „VOM LÖSS“ TROCKEN, 2021 (BIO) Das ist der Einstieg in die Riesling-Welt der Seckinger, und einer der schönsten Gutsrieslinge der Pfalz! DPF100621 Riesling „vom Löss“ trocken, 2021 (BIO) DV 11,5% Vol. 11,33 €/l 8,50 € DE-ÖKO-039 Jonas, Lukas und Philipp Seckinger sind Shooting-Stars der deutschen Weinszene. Kein anderes Weingut hat in den letzten Jahren für so viel Furor gesorgt. Die drei haben zusammen mit drei anderen Weingütern den Ort Niederkirchen überhaupt erst bekannt gemacht; denn der lag lange im großen Schatten des Nachbarortes Deidesheim. Rund um Niederkirchen sowie in einigen bekannten Top-Lagen liegen die Pfründe, aus denen die Seckinger schöpfen. Es sind zertifiziert biologisch erzeugte Trauben, die im Weingut mit so wenigen Eingriffen wie möglich („hands off“ lautet die Devise) verarbeitet und mit minimaler Schwefelung gefüllt werden. Ihr Riesling „vom Löss“ 2021 ist das beste Beispiel für ihren Stil, den vor allem Jonas Seckinger im Keller verantwortet. Der Gutswein stammt aus Vorlesen aus verschiedenen Lagen in Deidesheim, Niederkirchen, Ruppertsberg und Königsbach. Der wesentliche Teil stammt aus dem Niederkirchener Schlossberg und dem Ruppertsberger Linsenbusch. Der Ausbau fand nach der obligatorischen Spontanvergärung zu 80 % im Edelstahl und zu 20 % im Holzfass statt. Der Riesling „vom Löss“ hat eine intensive, fast goldgelbe Farbe, was auf eine etwas verlängerte Maischestandzeit schließen lässt. Der Wein duftet dabei aber hell und frisch. Über allem liegt ein Hauch von frischer Minze und von ein wenig Hefereduktion. Erst dahinter findet man Meyer-Zitronen und etwas Aprikose, dazu Brennnesselblätter und Stein. Am Gaumen ist das ein lebendiger, saftiger und vor allem zitrischer, aber auch cremiger Wein, der trotz seiner sehr moderaten 11,5 Vol.-% Alkohol beeindruckend viel Volumen aufweist. Der Wein wirkt durchgegoren, druckvoll und mit ganz leichtem Gerbstoff. Dank des minimalen Schwefelns zeigt er sich jetzt schon offen und einladend, frisch, kräuterwürzig und leicht pfeffrig. Auch hier findet man wieder den grünen Zug von Minze und Blattwerk, aber eben auch viel saftige Frucht. Insgesamt zeigt sich ein wunderbares Wechselspiel von Säure, Spannung, Frucht und Würze. Für uns war und ist das einer der schönsten und eigenständigsten Gutsrieslinge der Pfalz, und das zu einem sensationellen Preis! Ab sofort und bis sicher 2026 mit Freude zu trinken. GRAUBURGUNDER „VOM KALKSTEIN“, 2021 (BIO) Ein Pfälzer Grauburgunder mit 12Vol.-% ist ein Unikat – aber was für eins! DPF100721 Grauburgunder „Vom Kalkstein“, 2021 (BIO) DV 12% Vol. 12,00 €/l 9,00 € DE-ÖKO-039 Wer behauptete, Jonas Seckinger habe den Grauburgunder mit diesem Wein neu definiert, ginge wohl ein wenig zu weit – aber die Richtung stimmt schon. Abgesehen davon gibt es ja nicht nur das eine Erscheinungsbild dieser Sorte. „Wir wollen mit unserem Grauburgunder nicht die klassisch deutsche Erwartungshaltung erfüllen. Für uns ist das mehr als nur Mode, und daher wollen wir dem Wein seine natürliche Aromenstruktur erhalten. So macht uns die Rebsorte am meisten Spaß“, definiert es Jonas dann auch für sich und seine Brüder. Die Rahmendaten jedenfalls sprechen schon mal für sich: Gerade einmal 12 Vol.-% Alkohol bringt dieser Wein mit, der spontan vergoren wurde und überwiegend in gebrauchten Barriques aus erster bis dritter Belegung auf der Hefe durchgegoren ist. Dabei hat der Wein eine gewisse Standzeit auf den Trauben erfahren. Das kann man unschwer im Glas erkennen, wo der Grauburgunder „vom Kalkstein“ zwischen Kupfer und Rosé changiert. Im Duft wirkt der Wein fein, charmant und elegant mit Noten von reifen Äpfeln, Birnen und reifen Pfirsichen, Rauchsalz, Mandeln und etwas blondem Tabak. Am Gaumen entpuppt er sich als feiner und feingliedriger Wein, der hier noch eleganter wirkt als schon im Duft. Dass er früh gelesen wurde, nimmt man nur in der Säurestruktur wahr, die frisch und sehnig wirkt, während man in der Aromatik mürbe Noten und Reife erkennt. Das ist pur, aber nicht puristisch, das ist reif, aber eben nicht breit, sondern auf den Punkt genau gelesen und sehr präzise und übrigens weitestgehend mit Verzicht auf Schwefel ausgebaut. Und für den Preis ist das einfach überaus famos. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass das alles aus Bio-Anbau stammt, komplett handwerklich erzeugt wurde und völlig natürlich bereitet wurde, ist die Qualität bei diesem Preis phänomenal. Ab sofort und bis sicherlich 2026 mit Freude zu trinken. 31
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