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Weinmailing August 2022 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND MOSEL Willi

DEUTSCHLAND MOSEL Willi Schaefer DER JAHRGANG 2021 Liebe Kunden, auch heuer der Hinweis, den wir mittlerweile schon gewohnheitsmäßig an dieser Stelle abdrucken: Bei Willi Schaefer erleben wir eine Konstanz, die nur die allerwenigsten Weingüter aufweisen, ohne dass der einzigartige Stil des Hauses jemals kompromittiert wurde. Darum sind die Weine von Andrea und Christoph Schaefer seit vielen Jahren oft schon im Voraus vergeben, weil komplett reserviert. Wer die Weine kennt, möchte sie jedes Jahr genießen und vertraut darauf, dass die Schaefers alles aus dem Jahrgang herausgeholt haben. Das entspricht auch ganz Christophs Arbeitsweise, der anlässlich unserer letztjährigen Verkostung sagte: „Im Herbst denken wir nicht ans Vermarkten, sondern daran, den Jahrgang, so wie er sich darstellt und gewachsen ist, bestmöglich einzufahren.“ Auch das ein Umstand, der sich ein Winzerleben lang nicht ändern wird. Und wie in den letzten Jahren auch, scheinen sich die Kritiker mit ihren Lobeshymnen überbieten zu wollen – was angesichts der wirklich homöopathisch winzigen Kollektion (und den ohnehin immer entsprechend „verdunstungsgefährdeten“ Allokationen) eine fröhliche Qual ist. Sehen Sie es uns bitte nach, wenn wir Ihnen die Rolle eines Tantalos zumuten und die wirklich grandiosen Bewertungen aus Mosel Fine Wines (Ausgabe Nr. 62) von vier der gerade einmal sechs Flaschen umfassenden regulären 2021er-Kollektion in voller Länge (und des Wallungswerts wegen im englischen Original) zitieren: 98 Punkte: Graacher Domprobst Riesling Spätlese „The 2021er Wehlener Sonnenuhr Riesling Spätlese AP 05 is a fruity-styled wine which is still marked by fine residual from its spontaneous fermentation. These then gradually give way to magnificent notes of white flowers, vineyard peach, whipped almond cream, candied grapefruit, blackberry, licorice, and herbs. The wine proves superbly juicy and finely creamy, yet the acidity and energy bring everything to another level. The wine has focus and presence, yet the finesse is quite breathtaking. This is an absolutely stunning Spätlese in the making!“ 98 Punkte: Wehlener Sonnenuhr Riesling Spätlese „The 2021er Wehlener Sonnenuhr Riesling Spätlese is a fruitystyled wine made from grapes harvested in the prime Redellay sector. It offers a beautifully and gorgeous nose of tangerine, fine floral elements, whipped almond cream, vineyard peach, cinnamon, and bergamot. The wine proves superbly balanced on the palate and shows a lot of finesse as fine creamy elements give a velvety side, which is well wrapped into fine spices and zest. The finish shows a lot of energy and presence, but without any undue weight. What a magnificent Spätlese!“ 96 Punkte: Graacher Domprobst Riesling Kabinett The 2021er Graacher Domprobst Riesling Kabinett AP03 is a fruity-styled wine with a still quite restrained and smoky nose at first? It takes a while to reveal its complexity and finesse underlined by fine notes of stone fruit, lead pencil, herbs, bergamot, blackberry, cherry, violet, and lavender. The wine is still very tight on the palate but already hints at the greatness to come as there is great density and purity. The finish is still somewhat sharp yet its incredibly multi-layered side is already lurking in the background. The balance is already more off-dry than fully fruity or sweet. This is a fabulous Kabinett.“ 95 Punkte: Graacher Himmelreich Riesling Kabinett „The 2021er Graacher Himmelreich Riesling Kabinett is a fruity-styled wine driven on the nose by some refined and even very elegant residual scents from its spontaneous fermentation which gradually give way to stunning elements mixing whipped almond cream, vineyard peach, orange blossom, minty herbs, jasmine, and acacia. The wine shows great presence and intensity on the palate yet remains incredibly light and refined. The finish shows all the minerality and stony side of the wine, and is superbly chiseled and precise.“ 2021 wird als nicht eben unkompliziertes Jahr in die Geschichtsbücher eingehen, aber wie so oft gilt auch hier: per aspera ad astra – was bei Christoph Schaefer, der am 4. Oktober 2021 mit der Lese beginnen konnte, ein wenig nüchterner klingt: „In vielen Parzellen war die Reife der Trauben recht uneinheitlich. Wir haben alle Weinberge vorgelesen. So konnten die am Rebstock verbleibenden Trauben gut ausreifen. Glücklicherweise waren die Temperaturen während der Lese recht kühl, sodass wir unsere „penible“ Arbeit Tag für Tag in Ruhe erledigen konnten. Wir lesen nicht bewusst heute einen Kabinett, sondern die Parzellen, die reif sind. Der Rest entwickelt sich im Keller und während der Gärung, wenn man probiert. Dann ergibt jedes Fass, jede Parzelle ein Bild. Wir blenden das Marketing bei der Lese aus, der Fokus liegt rein auf dem, was man hat. Weil die Mengen ohnehin so klein sind bei uns, können wir auch immer alles verkaufen.“ Das erklärt, warum im Hause Schaefer manche Weine extrem rar sind. Jahrgangsbedingt hat sich der Schwerpunkt der eingefahrenen Trauben auf den Bereich der Kabinette verschoben, die Erntemenge für edelsüße Weine war heuer verschwindend gering, ja kaum existent. Die fast ausgebliebene Botrytis und kaum rosiniertes Traubenmaterial bedingten den Fokus auf klassische Kabinette und feine Spätlesen. Dafür – das sei vorab schon erwähnt – warten dieses Jahr ein Kabinett sowie eine Spätlese aus dem Graacher Domprobst und eine traumhafte Auslese aus der Wehlener Sonnenuhr (Premiere!) auf uns, die im September zur Trierer Versteigerung angestellt werden. Der wir natürlich mit großer Freude und noch größerer Spannung entgegenfiebern! Eine weitere gute Nachricht: so bodenständig und bescheiden wie die Familie seit Generationen ist, so moderat auch die Preise für die Weine, selbst wenn es kaum Menge gibt. Denn Christoph und seiner Frau Andrea ist ganz besonders wichtig, dass die Weine auch weiterhin dort ankommen, wo sie sie sehen wollen: bei den Fans und Liebhabern und dies am allerliebsten in geöffnetem Zustand! Es gilt also – wie in jedem Jahr – besonders schnell zu sein. Schaefers Weine sind stilprägend, werden weit über die Landesgrenzen hinaus gesucht und wertgeschätzt. Wir bieten Ihnen mit größter Freude diese Wein-Ikonen an, die seit vielen Jahren zu den besten der Region zählen und für einen einzigartigen Stil stehen, wie ihn nur die Mosel hervorbringen kann. Der Mythos Mosel lebt! 24 PINWAND no 342 | August 2022

Willi Schaefer MOSEL DEUTSCHLAND „Wir lieben halt diesen positiv traditionellen und dabei gleichzeitig unvergleichlich hochfeinen einmaligen Stil des Hauses!“ – Vinum Weinguide 2022 GRAACHER RIESLING TROCKEN, 2021 Rassig, komplex – Graach bis zum Gehtnichmehr! DMO020121 Graacher Riesling trocken, 2021 DV 11,5% Vol. 19,86 €/l 14,90 € Kenner schätzen schon lange den trockenen Gutsriesling von Willi Schaefer. Weil sie wissen, dass es sich hierbei um einen Wein von weitaus höherer Güte handelt. Er entspringt ganz dem Understatement-Gedanke der Familie Schaefer, deren Geisteshaltung und Art sich 1:1 in ihren Weinen widerspiegelt. Die lediglich 4,5 Hektar Rebfläche im Besitz der Familie befinden sich in den drei Spitzenlagen Graacher Himmelreich, Domprobst und der Wehlener Sonnenuhr Parzellen. Folglich, Sie ahnen es bereits sicher, kann der einfache Gutswein nur aus diesen Spitzenlagen stammen! Diesmal wurde der Gutsriesling wie schon im Vorjahr komplett im Graacher Himmelreich gelesen. Denn die etwas höher gelegene Lage eignet sich (vor allem die oberen Randparzellen) perfekt für einen zarten Riesling mit animierenden 11,5 Volumenprozent Alkohol. 2021 duftet zunächst erfrischend würzig (Mosel Fine Wines findet dafür die interessante Bezeichnung „undercooled nose of spices“, die zu Anis, Dill und Minze führt), mit etwas Luft dann ein Hauch von weißer (Stein-)Frucht und kühlem Stein. Eine anfängliche Verspieltheit mündet in eine gewisse Rassigkeit, die mit etwas Luft von Agrumen und einer strahlenden Säure unterlegt wird. Der brillante Riesling zeigt sich mit entsprechenden Zug am Gaumen, das immer wieder gerne „knochentrocken“ – hier ist's beglückende Realität! Die ganze Klasse des 2021ers offenbart sich vor allem im Finale, einem geradezu „temporeichen“ Spektakel, das an Präsenz, Würze (inklusive einer ätherisch-balsamischen Note nebst Rauchigkeit) und Trinkfluss kaum zu überbieten ist. „Der trockene Riesling geht mehr auf die Steinigkeit und den Schiefer ein, die feinherbe Version betont die charmante Fruchtigkeit“ erklärt uns Christoph Schaefer mit dem ihm eigenen fröhlichem Understatement die Unterschiede der beiden Graacher Riesling-Varianten. Unser Fazit: Steillagenriesling aus Einzellage, von Hand gelesen, spontan vergoren. Ein Wein, der in dieser Preiskategorie in dieser Güte so eigentlich nicht existieren dürfte! Schon jetzt ein Genuss, hat aber auch Potenzial bis 2030. 25

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