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Weinmailing im Juni 2022 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND RHEINGAU

DEUTSCHLAND RHEINGAU Corvers-Kauter DE-ÖKO-039 MARCOBRUNN GROSSE LAGE RIESLING, 2021 (BIO) Ein Wein, der dem Marcobrunn alle Ehre macht! „Die Erde bebt!“ – Stuart Pigott (96 Punkte für 2019) in Subskription, Lieferung ab Sept. 2022 DRG031921 Marcobrunn Große Lage Riesling, 2021 DV 52,00 €/l 39,00 € DRG031921M Marcobrunn Große Lage Riesling, 2021 MAGNUM DV 54,66 €/l 82,00 € Es war für Rheingau-Liebhaber vielleicht die Nachricht des Jahres. Als bekannt wurde, dass Matthias Corvers ganze 15 Hektar der Simmerschen Lagen übernehmen würde und damit auf einen Schatz der schönsten Filetstücke des Rheingaus zugreifen kann, stand für echte Enthusiasten direkt eine Frage im Raum: „Gibt es dann auch einen Marcobrunn?“ Und wir freuten uns zu antworten: ja, den gibt es! Der Erbacher Marcobrunn zählt vielleicht zu den historisch bedeutsamsten und anerkannt besten Riesling- Lagen Deutschlands. Das Wort „Marka“ steckt in der Namensgebung der Lage, welche durch den berühmten Brunnen die Gemarkungsgrenze Erbach-Hattenheim darstellte. Kenner wissen, dass es besonders die Brunnenlagen sind, welche hohes Ansehen für die Exzellenz einer Lage genießen. Denn eine gute Wasserversorgung ist das A und O einer Lage. Bereits vor 1200 fand die Lage Eintragung als „Markenburne“, im Jahre 1810 setzten die Erbacher durch die in Sandstein gehauene Umrahmung des Brunnens dem „Marobrunnen Gemarkung Erbach“ seinen heutigen Namen. Es dauerte nicht lang, bis die über solch Dreistigkeit des selbsternannten Eigentums erzürnten Hattenheimer beifügten: „So ist es richtig und so soll es sein. Für Erbach das Wasser und für Hattenheim der Wein.“ Der Marcobrunn wurde zudem 1867 von Dr. Friedrich Wilhelm Dünkelberg als Lage I. Klasse eingestuft. Der © Corvers-Kauter Direktor der Königlich Preußischen Land-wirtschaftlichen Akademie in Bonn-Poppelsdorf teilte damals die allerbesten Weinberge in Lagen zweier Güteklassen ein, eine noch strengere Klassifikation als wir sie heute vom VDP kennen. Die von tertiärem Mergel durchzogene Lage bringt dabei langlebige und kraftvolle Rieslinge hervor, die auch in regenarmen Jahren dank der bestmöglichen Wasserversorgung vibrierende Weine ermöglicht. Wir erinnern uns an sensationelle Marcobrunn der 1960er- und 1970er-Jahre zurück, verkosteten auch stets mit hoher Erwartungen aktuelle Gewächse. Darunter gibt es auch heute sehr gute. Doch die geschichtsträchtige Magie übertrug sich schon lange nicht mehr und wir wissen, einigen Liebhabern der Lage geht es ebenso. Um so größer ist unsere Freude, dass sich das Weingut Corvers-Kauter nun dieser ehrvollen Lage annimmt. Matthias hat eine klare Vorstellung von seinem Marcobrunn:. „Der Marcobrunn ist ja eine warme Lage, wir wollten die Kühle einfangen, die Kalksalzigkeit, welche die Lage ausdrücken kann, nicht das überbordende und Dicke, sondern unsere feine mineralische Stilistik.“ und Sohn Philipp untermauert die Einzigartigkeit der Lage: „Marcobrunn ist ganz anders im Vergleich zu den Rüdesheimer Lagen.“ Hochspannend, wie sich die Ikone im Jahrgang 2021 entwickelt: Obwohl die wärmste Lage des Weinguts, noch mehr Sonnenstunden verzeichnet die Erbacher Lage als der Berg Schlossberg und erst Mitte Oktober gelesen, wirkt der Marcobrunn keineswegs fett. Man hat es hier mit einer „legend in the making“ zu tun, die nur vereinzelt in Andeutungen zeigt, welch Wucht sie schon bald entwickeln wird. Ein Hauch Amalfi-Zitronen, unterlegt von Verveine sind zu erahnen. Philipp fasst es perfekt zusammen: „Der Wein ist noch im Ei und muss schlüpfen.“ Belüftet man die Fassprobe (wir verkosteten den Riesling im Weingut im Mai), so wird augenscheinlich welch Dynamik hier am Gaumen unter den Andeutungen brodelt. Der Marcobrunn besitzt Spannung und Grip, ist konzentriert und doch minimalistisch. Das ist großer Rheingau-Riesling und wir freuen uns schon jetzt, diesen verheißungsvollen Marcobrunn nach Freigabe in all seinen Details kennenzulernen. Das Potenzial der Lage und Können der Familie Corvers erlauben ein dem Berg Schlossberg vergleichbares Reifepotenzial: Ideal ab 2027 bis 2048. 38 PINWAND no 340 | Juni 2022

Corvers-Kauter RHEINGAU DEUTSCHLAND DE-ÖKO-039 BERG ROSENECK GROSSE LAGE RIESLING „LATE RELEASE“, 2017 (BIO) Roseneck 2017: „cellar release“ – fünf Jahre danach: ein Traum! DRG031117 Berg Roseneck Große Lage Riesling „Late Release“, 2017 53,26 €/l 39,95 € Im Falstaff Weinguide Deutschland von 2019 wurde der „2017 Rüdesheim Berg Roseneck“ seinerzeit folgendermaßen beschrieben: „Verschlossen im Duft mit bereits erkennbarem mineralischem Unterton. Am Gaumen reich und weit gefasst, Geschmeidigkeit und mineralischer Extrakt dicht ineinandergewoben, reife Säure, derzeit noch ganz in sich gekehrt, wird aber zu großer Opulenz reifen.“, ein Trinkfenster wird nicht genannt. Inzwischen schreiben wir das Jahr 2022 und Matthias und Philipp Corvers, die damals ein Quantum des Lagenrieslings zurückgehalten haben (ahnte man dort, dass man Großes auf Flaschen gezogen hatte?), haben sich dazu entschlossen diesen Wein als eine Art „cellar release“ freizugeben – mit dem Vorteil, dass der Wein die letzten fünf Jahre unter besten Bedingungen lagerte und reifen konnte. Die Rüdesheimer Lage aus der dieser Riesling stammt ist nach den Wildrosenhecken benannt, die hier auf den felsigen Vorsprüngen des Rosenecks prächtig gedeihen. Dieser einzigarte Cru befindet sich in bester Nachbarschaft zwischen dem legendären Berg Schlossberg und Rüdesheimer Drachenstein. Als generell „wuchtiger und gelbrassig“ beschreibt ihn Matthias Corvers im Vergleich zum Baiken. Ob sich diese Charakteristik wohl erhalten hat? Die Riesling Grosse Lage (damals noch nach alter Manier als trockene Spätlese deklariert) aus dem Roseneck zeigt in der Nase den Hauch eines Hauchs von zartestem Firn, eine leise Kautschuknote, rauchig-steinige Elemente, etwas Feuerstein, deutlich später dann Reneklode, überhaupt gelbe Steinfrüchte und Rosenblüten (duftig, unendlich fein). Am Gaumen dann ein fulminantes Kontrastprogramm! Wunderbar kühl, zupackend, hinreißend zitrisch, vibrierend, voller Spannung, kaum eine Spur von der im Bouquet durchaus auszumachenden Reife. Dann stoffig-cremig, Mineralität nebst Umami von einer geradezu berückenden Finesse und Nachhaltigkeit, wieder zitrische Noten, mit deutlich mehr Luft und etwas mehr Temperatur auch Quitte und eine unglaublich feine Kuchennote (tarte tatin mit Äpfeln und Quitten, die Fruchtigkeit etwas konzentrierter und zum Niederkien köstlich!), die mittlerweile wie mit dem Silberstift gezeichneten, unglaublich persistenten zitrischen Aromen bzw. die himmlisch reife Säure tragen den von der ersten Sekunde im Glas an eleganten und im besten Sinne beseelten Roseneck in ein langes, langes Finale. Das ist phänomenal und erinnert uns unweigerlich an eine von Norbert Lewandowski in „Die größten Rieslinge der Welt“ festgehaltene Verkostungsnotiz und -szene: „Dann schenkte August Kesseler die trockene Spätlese vom Rüdesheimer Berg Roseneck ein. Ein Wein von kapriziöser Leichtigkeit und Beschwingtheit, grazil und rassig, fragil und von bezaubernder Aromenvielfalt. Seine feine harmonische Säure und Mineralität verdichten sich am Gaumen zu einem betörenden Wirbel. August Kesseler murmelte, mehr zu sich selbst: »Das ist kein Wein, das ist eine Ballerina.« Diese Liebeserklärung bedarf keiner weiteren Worte.“ Matthias und Philipp Corvers Roseneck scheint aus ganz ähnlichem Holt geschnitzt, auf jeden Fall – zumindest stellt es sich für uns so dar – ist das eine Liebeserklärung an jene Lage. Und der Riesling ein Traum! Ab sofort und bis sicherlich 2035+. 94 Punkte FALSTAFF 39

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