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PINwand 339

Weinmailing im Mai/Juni 2022 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND RHEINHESSEN

DEUTSCHLAND RHEINHESSEN Wagner-Stempel GRÜNER SILVANER TROCKEN, 2021 (BIO) Musterbeispiel für einen Silvaner! Würzig, mineralisch, saftig und schlicht exzellent! DRH070221 Grüner Silvaner trocken, 2021 DV 12% Vol. 14,26 €/l 10,70 € DE-ÖKO-022 Alleine schon der Duft des Grünen Silvaners von 2021 aus dem Hause Wagner-Stempel lässt uns die Nase spitzen: Das ist nicht nur recht betörend, sondern begeisternd anders. Tiefe und Substanz hatte er schon immer, aber so expressiv? So elegant? Feine, feinste Hefenoten, dazu Stein und Rauch, herbe Kräuterwürze und eine umwerfend subtile Fruchtigkeit … Die Standorte, auf denen der Silvaner bei Wagner-Stempel in Siefersheim wächst, sind geradezu ideal. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Daniel Wagner sich Anfang der 1990er-Jahre sehr genau überlegt hat, welche Lagen er für Silvaner behalten und welche er neu bepflanzen wollte. Denn rund 50 % Silvaner-Anteil waren damals zu viel für die Ambitionen des jungen Weinmachers. Die heutigen Lagen für den Grünen Silvaner und den Silvaner „R“ liegen im Wesentlichen auf der kühlen Rückseite der Heerkretz auf kargen, größtenteils sandigen bis steinigen Lehmböden mit Porphyrverwitterungsgestein im Untergrund. Dort kann es schon mal richtig kühl werden – was den Silvaner dann aber später besonders spannend macht. Ausgebaut wird er nach Handlese und Spontanvergärung im Edelstahl und im Stückfass aus deutscher Eiche. Diesmal allerdings mit ein wenig mehr Maischestandzeit als noch im Vorjahr. Der strohgelbe, leicht grün schimmernde Wein duftet nach frisch gebackenem Apfel-, Birnen-, Quitten-Hefekuchen (in „kühl“!), nach Kräutern, Hopfenblüten, dann „dunkelrauchig, Sponti-geprägt“ (sagt Daniel), dazu Stein und getrocknete Blüten. Am Gaumen leicht nussig, seidig-elegant, dabei von einer fast „gletschernen“ Frische, die Säure präsent, aber wunderbar Teil des Ganzen. Aber wie gesagt, Tiefe und Substanz sind schlicht berauschend! Das Geheimnis? Ist keines. Oder eben das jedes unserer Coup-de-Cœur-Weine: „Es gab tolle Reserve-Partien, und es steckt viel Herzblut darin“ – das glauben wir sofort, lieber Daniel! Ab sofort (und nicht zu knapp!) bis 2027. 8 PINWAND no 339 | Mai 2022

Wagner-Stempel RHEINHESSEN DEUTSCHLAND SCHEUREBE TROCKEN, 2021 (BIO) Scheue Schönheit – und eine der besten des Landes! DRH070521 Scheurebe trocken, 2021 DV 12,5% Vol. 14,26 €/l 10,70 € DE-ÖKO-022 Wenn man mit Daniel Wagner über seine Scheurebe spricht, dann gerät er schnell ins Schwärmen und gibt gerne zu, dass er die „Scheu“ zunächst unterschätzt hat. Angefangen hat seine Zuneigung zu dieser nach Georg Scheu – seines Zeichens Weinbauoberinspektor, Winzer und Rebenzüchter – benannten Sorte 2006, als er eine alte mit Scheurebe bepflanzte Parzelle in der Heerkretz von einem befreundeten Kollegen erwerben musste, um an ein benachbartes sehr gutes mit Riesling bepflanztes Stück zu gelangen. Also hat er sie übernommen, und als er irgendwann die Trauben und später den fertigen Wein im Keller hatte, war er so bass erstaunt wie begeistert. Denn diese Parzelle lieferte richtig guten Wein! Mittlerweile wird sie durch drei weitere Parzellen ergänzt: eine im benachbarten Neu-Bamberg, eine in Monsheim und zuletzt eine im Siefersheimer Höllberg. Es ist ein ganz eigener Stil, den Daniel Wagner hier pflegt. Für ihn muss die Scheurebe wie er sagt „gar“ sein. Er liest die Trauben vergleichsweise spät, quasi kurz vor Überreife – was ihnen allerdings hervorragend steht, denn so zeigen sie sich in all ihrer Pracht. Und das Beeindruckende ist, dass der Wein trotzdem bei 12,5 Vol.-% „stehenbleibt“ und absolut frisch schmeckt, dabei aber über eine seidigere Säure verfügt als der benachbarte Riesling. Dieser Wein ist ein so überhaupt nicht scheuer Verführer, der nach Weiß- und Schwarzjohannisbeer duftet, nach Rhabarber und Stachelbeere, nach Grapefruit einer Spur Weinbergpfirsich und Kräutern. Am Gaumen „liefert“ er, wie nur ein Aromasorte liefern kann: Besagtes Fruchtpotpourri wird noch ausladender, bei aller Saftigkeit aber auch knackiger. Zum kräftemäßig nicht eben unterbelichteten Körper gesellt sich eine bemerkenswert griffige Textur, während Säure und mineralische Komponenten dieses Weins herrlich animierend, mundwässernd und – wie immer bei Daniel Wagner – balanciert und präzise wirken. Die Scheurebe ist auch 2021 wieder zum Verlieben schön, eigenständig, frisch und sinnlich. Sie ist viel mehr als ein Basiswein, sie ist rheinhessischer Sommer in Flaschen. Wie heißt es so schön? Scheuet euch nicht und trinket mehr „Scheu“! Ab sofort uns bis sicherlich 2027+. WEISSBURGUNDER TROCKEN, 2021 (BIO) Rebsortentypizität, Klasse und Trinkfluss – Weißburgunder wie wir ihn lieben! DRH070321 Weißburgunder trocken, 2021 DV 12,5% Vol. 14,26 €/l 10,70 € DE-ÖKO-022 Mehr davon! Denn auch 2021 ist Daniel Wagner wieder ein wundervoller Jahrgang gelungen. Hier stimmt einfach alles. Besonders auffällig wird das bei seinen Gutsweinen wie diesem Weißburgunder, der es schafft, einerseits „everbody’s darling“ zu werden, wie Daniel es formuliert, andererseits aber Charakter, Eleganz und Finesse zeigt. Das ist nicht so einfach unter einem Hut zu bringen, denn auch der Weißburgunder kündet von Daniels Stil: präzise Weine mit viel grip. Die bio-zertifizierten („und sensationellen“ präzisiert Daniel) mit 90 °Oe gelesenen Trauben für den Weißburgunder stammen aus verschiedenen Lagen der Siefersheimer Berge mit sandigem bis steinigem Lehm auf einem Grund aus Porphyrverwitterungsgestein. Ausgebaut wird der spontan vergorene Weißburgunder dann im Edelstahl und im traditionellen Stückfass, das ihm eine merkliche, dabei unaufdringlich cremige Textur verleiht. Im Duft erinnert der Wein an Kamille und Sanddorn, an Äpfel und Quitten in allen Reifestadien, und doch überwiegt ein knackig-frischer, fast straffer Eindruck. Am Gaumen dann die Wagner-Stempel-Hausmarke: Balance! Frische und würzig-herbe Griffigkeit plus Samt und Seide nebst einer agilen Mineralität, viel Saft, (und Kraft) und eine fabelhafte „Trinkigkeit“. Bei Wagner-Stempel sind die Weine zwar trocken ausgebaut, aber mit einem leichten Spiel von (hier) vier Gramm Restzucker. Das verleiht den Weinen diesen ganz besonderen, weil nachhaltigen Trinkfluss. Um Daniel zu zitieren: „Ich will ja bei den Gutsweinen nicht schon mit der Freakshow starten, das kann ich dann später bei den Orts- und Lagenweinen immer noch. Ein Gutswein will zuallererst getrunken werden, er soll lecker sein, saftig, animierend. Trotzdem mache ich keine Weine für den großen Markt, sondern welche, die mir selber schmecken und auch den Freunden von mir, die keine Winzer sind. Die suchen gerne die Balance in den Weinen.“ Und die hat dieser Weißburgunder schon immer –und heuer erst recht! Ab sofort und bis 2026+. 9

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