Aufrufe
vor 1 Jahr

PINwand 339

Weinmailing im Mai/Juni 2022 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND RHEINHESSEN

DEUTSCHLAND RHEINHESSEN Wagner-Stempel Weine verkörpern idealtypisch den Stil des Hauses, stammen aus dem näheren Umkreis des Weinguts und wurden mit derselben Detailverliebtheit und Hingabe wie die Großen Gewächse des Hauses vinifiziert. Zu den die beiden Großen Gewächse aus dem Höllberg und der Heerkretz hat sich mittlerweile noch ein dritter Wein aus Großer Lage hinzugesellt: Daniel Wagners neuestes Projekt stammt aus dem Binger Scharlachberg. Gemeinsam mit dem befreundeten Weingut Bischel tauschte man Lagen und lernt so die Unterschiede und Eigenheiten des Terroirs kennen. Die Binger Lage weist ein ähnliches Terroir auf wie der Rüdesheimer Berg am anderen Ufer des Rheins, dessen Flusslauf die beiden Hänge zerschneidet, und schon die ersten Jahrgänge erweisen sich als höchst gelungene Bereicherung des Portfolios und machen unbändig Lust auf das, was in nächster Zukunft zu erwarten ist. DER JAHRGANG 2021 Wenn ein Winzer den Jahrgang mit einer Achterbahnfahrt vergleicht, kann man sich vorstellen, welch unzählige Arbeitsstunden, welch schlaflosen Nächte und innere Monologe Daniel Wagner vergangenes Jahr nicht nur als physische, sondern auch als psychische Last schultern musste. Der Vorteil einer Achterbahnfahrt, wie wir sie von Freizeitparks kennen und wegen ihres Adrenalinschubs lieben, besteht allerdings darin, dass man sich von Anfang an sicher sein darf (und mit einer wilden Gewissheit in die Kurven und Loopings stürzen kann), dass man die Sause heil übersteht. Diese Gewissheit hatte man bei Wagner-Stempel nicht! Erst im Nachhinein können sich Daniel Wagner und sein Außenbetriebsleiter Oliver Müller über den Jahrgang freuen und über manch einen Parforceritt schmunzeln. Im Keller schlummern höchst geniale Rieslinge, darunter einige der in den letzten Jahren exemplarischsten Vertreter für den würzigen und mineralischen Stil des Hauses. Denn 2021 erwies sich nach langer Zeit in Rheinhessen als ganz klassisches und vergleichsweise kühles Jahr. „Der Riesling war super, und wir sind extrem dankbar!“ fasst Daniel bei unserem Gutsbesuch zusammen. „Doch wir mussten auch viel kämpfen.“ Zwar verlief der Winter wie bestellt, es war kalt und die Rebanlagen reckten sich erst gegen März aus dem Winterschlaf, doch bahnte sich ein erster Ausblick im Mai bereits an, als hier erstmal die Reben ihren Austrieb begannen. Ein Pluspunkt gegenüber Spätfrösten im April, die in den warmen Jahren bereits in vielen Regionen die Menge bereits im Vornhinein dezimierten. Doch das regnerische Maiwetter setzte das Team auch vor Herausforderungen: Enorme Laubwandarbeiten und Traubenteilungen standen nun und auch später im Herbst an um die Beeren vor dem falschen Mehltau (Peronospora) zu schützen. Wir selbst haben bei unseren Weingutsreisen dieses Jahr feststellen können, dass hier die Achillesferse des Jahrgangs bestand. Wer im Weinberg nicht achtsam agiert und zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen fällt, der erntet nicht einfach nur keine perfekten Trauben, sondern – und das ist die Konsequenz starken Mehltaubefalls – so gut wie keine Trauben! Es waren die Sommermonate ab Juni, die dann endlich für Wachstumsschub sorgten. Es waren die Sommermonate ab Juni, die dann endlich für Wachstumsschub sorgten. Das hieß für die motivierte und tatkräftige Mannschaft: viele Arbeitsstunden im Weinberg und Laubwandpflege als nahezu wöchentliche Hausaufgabe. Als „Faustpfand“ beschreiben Daniel und Oliver die Tätigkeiten für die eigentliche Lese, die so spät begann wie lange nicht mehr: Am 1. Oktober erntete das Team die ersten Trauben und dann bis in den November hinein. „Das Ergebnis sind Weine mit niedrigem Alkohol, hohen freien Extrakten. Ein klassisches Jahr.“ wie Oliver Müller es zusammenfasst. Stabil blieb die Wetterlage auch im Sommer nicht. Warmes aber gewittriges Wetter begleitete das Team. Doch die späte Ausreifung sorgte auch für eine späte physiologische Reife. Zwar konnten sich die Winzer über vitale grüne Weinberge freuen, doch waren die Mengenverluste offensichtlich: „Ganz egal welche Bewirtschaftungsform: Wer 2021 nicht konzentriert genug bei seinen Reben war, hat in dieser Phase nicht nur ein paar Trauben verloren, sondern ganze Weinberge.“ Man mag es kaum glauben, doch tatsächlich waren neben der Lesetruppe im Spätherbst auch die Rhönschafe des Weinguts in die Lesevorbereitungen eingebunden, die „beim Entblättern zwar nicht besonders selektiv, dafür aber umso gründlicher vorgingen.“ Der ganzheitliche Bio-Ansatz wird hier voll und ganz gelebt und „geschlossene Kreisläufe“ funktionieren, ja existieren nur, wenn sich alle daran beteiligen. Auch wenn die quantitativen Verluste verheerend sind, die intensive Weinbergarbeit erwiesen sich als wohlverdiente Lorbeeren für die harte Arbeit übers Jahr, die rigorose Selektion am Stock als maßgeblicher Qualitätsfaktor und eine Handlese als unerlässlich. „Stilistisch wird sich der 21er im Vergleich deutlich abheben. So viel steht jetzt schon fest. Bestechen die wärmeren Jahrgänge immer mit ihrer Saftigkeit, Ausdruckskraft und zuweilen auch Opulenz, so wird 2021 mit Klarheit, Finesse und Eleganz punkten.“ lautet die Einschätzung aus dem Hause Wagner-Stempel. Nach unserem Besuch in Siefersheim möchten wir noch hinzufügen, dass wir es mit einer Kollektion zu tun haben, die für uns Beweis und Bestätigung ist, warum wir nun seit einigen Jahren mit diesem Weingut zusammenarbeiten. Es gelingt dem Team um Daniel Wagner stets das Maximum des Jahrgangs einzufahren. Voller Vertrauen und Zuversicht auf die Entscheidungen, die von dieser Siefersheimer „Garde“ gefällt werden, fiebern wir mit und verfolgen deren Tätigkeiten, um uns dann im Frühjahr berichten zu lassen, an -welchen Stellschrauben man gedreht, welche neuen (oder alten) Ideen man umgesetzt hat. „Vom Grundcharakter ähnelt 2021 Jahrgängen wie 2016, 2012 oder auch 2008.“ Welcher Riesling- Liebhaber wäre darüber nicht entzückt? Wir jedenfalls sind es und wünschen Ihnen viel Freude mit der aktuellen Kollektion des spannenden Jahrgangs 2021! 6 PINWAND no 339 | Mai 2022

Wagner-Stempel RHEINHESSEN DEUTSCHLAND „GUTSWEINE 2021“ PROBIERPAKET (BIO) Diese Gutsweine strahlen um die Wette! Eine Kollektion, die uns restlos begeistert und die Sie dringend probieren sollten. DE-ÖKO-022 DRH079921P „Gutsweine 2021“ Probierpaket (mit 6 x 2 Flaschen) (BIO) statt 126,00 € nur 115,00 € Es ist eine faszinierende Tour durch die Rebsortenvielfalt Rheinhessens, in einem kühlen und dennoch saftigen Stil! Klasse Weine zu einem attraktiven Preis. Wetten, Sie finden ganz schnell Ihre(n) Favoriten?! JE ZWEI FLASCHEN Silvaner | Weißburgunder | Grauburgunder | Scheurebe | Riesling | Rosé „ROSÉ“ TROCKEN, 2021 (BIO) Frisch, fruchtig und kühl vergoren – der rheinhessische Sommer-Rosé DRH071521 „Rosé“ trocken, 2021 DV 11% Vol. 12,66 €/l 9,50 € DE-ÖKO-022 Mit seiner leuchtenden Farbe, einem hellen Korallenrot, weckt Daniel Wagners „Rosé“ sofort Aufmerksamkeit. Das hat der Wein auch verdient, denn er gehört für uns zu den schönsten, saftigsten und frischesten Sommer-Rosés, die wir aus Rheinhessen kennen. Die herrlich lebendige Cuvée aus Früh- und Spätburgunder plus Merlot nebst einem hübschen Quantum St. Laurent – daher wohl auch die Farbe – gibt sich im Duft recht beerig (Walderdbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren) dazu etwas Hagebutte und ein Hauch Agrumen. Es geht Daniel hier um einen betont unkomplizierten und die Trinkfreude befördernden Wein, der aber selbstredend den typischen grip und die ebenso typische Würzigkeit besitzen soll (und besitzt!), die alle Wagner-Stempel’schen Weine auszeichnet. Um diese Balance zu erreichen, eignen sich die vier Rebsorten, die er in den 1990er- Jahren gepflanzt hat, besonders gut. Die Rotweinparzellen finden sich in den Siefersheimer Weinbergen, und zwar bevorzugt auf sandigem Lehm mit Porphyr- gestein im Untergrund. Gelesen wurde bewusst früh am Tag und von Hand, um die frische Säure zu konservieren und den Alkohol moderat (11 Vol.-%!) zu halten, ausgebaut wurde dann im Edelstahl. Alles Maßnahmen, um diese stringente Straffheit und Knackigkeit zu bewahren, die so ein frisch-fruchtiger Rosé einfach braucht. Am Gaumen dann noch feiner und vor allem nachhaltig saftiger, als man’s qua Duft möglicherweise ohnehin schon erwartet hat. Ein beschwingtes Wechselspiel von roter Beerenfrucht bis fast Erdbeermus, Sauerkirschen, Pink Grapefruit (der zartherbe Zug sitzt!) und etwas Nektarine, feiner Würze und Mineralität, dabei schlank und hinsichtlich Fruchtsüße und Säure in perfekter Balance. Der „Rosé“ besitzt so kurz nach Abfüllung sogar noch ein wenig Gärkohlensäure, was ein leichtes Prickeln verursacht und für eine jähe Eingebung sorgt: Der Sommer beginnt genau jetzt, mit dem ersten Schluck! Ab sofort und bis sicherlich 2025+. 7

1997-2024 Pinard de Picard GmbH & Co. KG, Saarwellingen, Germany. ALL RIGHTS RESERVED.