Aufrufe
vor 1 Jahr

PINwand 338

  • Text
  • Webshop
  • Onlineshop
  • Riesling
  • Weisswein
  • Rotwein
  • Wineshop
  • Weinshop
  • Winetasting
  • Wine
  • Wwwpinarddepicardde
  • Weine
  • Wein
Weinmailing Ausgabe Mai 2022 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH SÜDLICHE

FRANKREICH SÜDLICHE RHÔNE Saint Cosme „LITTLE JAMES’ BASKET PRESS“ IGP PAYS D’OC, BLANC 2021 Ungewöhnliche und aufregende Liaison FRS071321 „Little James’ Basket Press“ IGP Pays d’Oc, blanc 2021 DV 12,5% Vol. 12,66 €/l 9,50 € Louis Barruol vom Weingut Saint Cosme in der Region Côtes du Rhône ist ein Könner seines Fachs, der sich vor allem mit seinen grandiosen Rotweinen weit über Frankeich hinaus einen Namen gemacht hat. Aber Barruol kann auch Weiß, wie er immer wieder eindrucksvoll unter Beweis stellt. Aber der Reihe nach: Für seinen „Little James’ Basket Press“ vinifiziert der Winzer Viognier und Sauvignon Blanc zu gleichen Teilen bei niedrigen Temperaturen im Edelstahl. Was? Viognier und Sauvignon Blanc?, werden sich einige zurecht über die kuriose Kombination wundern. Tatsächlich ist diese Cuvée eine Rarität, da in Frankreich diese beiden Rebsorten traditionell in verschiedenen Anbaugebieten – Sauvignon an der Loire, Viognier an der Rhône – kultiviert werden und daher so gut wie nie zusammenfinden. Aber Louis Barruol überwindet für seinen „Little James’ Basket Press“ fest verankerte Denk-Gepflogenheiten: Seine Viognier-Reben stehen im Kalkstein, der Sauvignon Blanc stammt aus hoch gelegenen Weinbergen mit Granitboden, wo er es zu guter Reife bringt bei gleichzeitig niedrigem Alkoholgehalt. Louis Barruol erntet die Trauben nicht zu spät, um ihre Frische und Aromafülle zu bewahren. Das Ergebnis ist eine so ungewöhnliche, wie aufregende Liaison, die nach Grapefruit, Lychee und Aprikose duftet, auch etwas Orangenschale und grüne Paprika, würzige Kräuternoten und weißer Pfeffer kommen dazu. Am Gaumen mit präsenter, gut eingewobener Säure und gutem Zug, linear gebaut, lebendig, mit saftiger Frucht, Aprikose, Mango und Birne, etwas Limettenschale und Limettensaft, aparte Herbe und Würzigkeit. Am mittleren Gaumen gut strukturiert mit dezenter Stoffigkeit und einer gewissen Komplexität, feinen Phenolen und im Ausklang mit zunehmender Würze. „Little James’ Basket Press“ verknüpft die Stärken und attraktiven Seiten beider Rebsorten: Der Sauvignon Blanc bürgt für aromatische Frische, Zug und Charme, Viognier bringt saftige Frucht, Tiefe und Mineralität ein. Ein süffiger und dabei auch anspruchsvoller Einstiegswein, klar im Ausdruck, gekonnt cuvéetiert und zum nächsten Glas animierend. Formidabler Weinwert! Ab sofort bis sicherlich 2023+. „LES DEUX ALBION“ IGP PRINCIPAUTÉ D’ORANGE, BLANC 2021 (BIO) Großer mineralischer Weißwein aus Saint Martin, meisterhaft balanciert! FRS071621 „Les Deux Albion“ IGP Principauté d’Orange, blanc 2021 13% Vol. 17,06 €/l 12,80 € FR-BIO-01 Den 8. April 2021 werden Louis Barruol und die Winzer an der Côtes du Rhône und im Languedoc nicht so schnell vergessen: Ein verheerender Frost attackierte die Weinberge und vernichtete auch Gebiete, die normalerweise vom Frost verschont bleiben. „Wir haben 80 % unserer Weißweintrauben in Saint Martin verloren“, sagt Louis Barruol, vor allem der Viognier litt stark darunter, für den Jahrgang 2021 konnte er nur noch einen sehr geringen Anteil davon verwenden. In Saint Martin stehen die Reben, die der Star-Winzer für seine Weißwein-Cuvée „Les Deux Albion“ verwendet. Allerdings wurde das große Potenzial des Terroirs lange Zeit nicht ausgeschöpft – eine Aufgabe, der sich Barruol mit der ihm eigenen Hartnäckigkeit stellt. „Ich glaube ganz stark an die gewaltigen Möglichkeiten dieser Gegend“, sagt Barruol, der extra die Reben für „Les Deux Albion“ anpflanzte: Viognier, Marsanne, Picpoul, Clairette, Ugni Blanc und Bourboulenc. Die Handlese erfolgte in kleinen Kisten, die Trauben wurden sorgfältig gepresst, 40 % des Weines wurde in demi-muids – Holzfässern mit 600 Litern Volumen – vergoren, 50 % Prozent in Barriques und der Rest in Edelstahl. Reicher, getragener Duft mit getrockneter Aprikose, Pfirsich, weiße Blüten, Sonnenblumen, Apfel, kandierter Orangenschale, Fenchel, auch steinige Noten, Gesteinsmehl. Stoffig, aber klar gefasst am Gaumen, mit einer ganz feinen, delikaten Säureader, wieder Apfel, auch Zitrusnoten, saftig, geschmeidig, auf Tiefgründigkeit angelegt. Leicht salzig, etwas Algenblätter. Formidables Spannungsverhältnis von Substanz und eleganter Gegenwärtigkeit, wirkt reif und strukturiert, besitzt aber eine geschliffen wirkende Finesse. Tiefe erhält „Les Deux Albion“ auch durch den gekonnt dosierten Ausbau im Holzfass und die sich aufbauende Kalkmineralität, die Salzigkeit zeigt sich stärker mit der Zeit, keine überbordenden Fruchtaromen, dafür viel Terroir und Herkunft. Etwas Kräutertee im Finish, auch nussige Aromen, etwas Marzipan und auch Cointreau, feine Würze. Erinnert ein wenig an Condrieu, die Balance der Elemente ist meisterhaft. Ein großer Wein, der auch königlichen Ansprüchen genügen dürfte zu einem unglaublich fair kalkulierten Preis. Da heißt es schnell zugreifen! Ab sofort bis 2027 und länger. 10 PINWAND no 338 | Mai 2022

Saint Cosme SÜDLICHE RHÔNE FRANKREICH CONDRIEU, BLANC 2020 Verführerischer Viognier, wunderbar lässig und elegant! FRS070120 Condrieu, blanc 2020 14% Vol. 72,00 €/l 54,00 € „ BEAUTIFULLY DONE“ – JEB DUNNUCK In einer Zeit als Robert Parker noch Bücher schrieb (lang ist’s her!), weihte er seine Leser in die Geheimnisse des Weinkosmos’ Rhônetal ein, wo er im Lauf von über zwei Jahrzehnten „Zehntausende von Weinen verkostet, Tausende von Weinbergen, Kellereien und Weinerzeugern besucht“ hatte. Der „exotischen Kostbarkeit“ Condrieu und der Viognier-Traube widmet er selbstverständlich auch ein Kapitel, das vor allem die Rolle der Gastronomie als „Motor“ für die zum Teil überwältigenden Weine der Region hervorhebt: „Der Aufstieg des Viognier ist leicht nachzuvollziehen, zumindest für denjenigen, der schon einmal einen feinen Condrieu gekostet hat. Seinen heutigen Ruhm verdankt der Wein zu einem Teil den führenden Küchenchefs Frankreichs. Der berühmteste und einflussreichste unter ihnen war unbestreitbar Fernand Point (1897–1955), der in der Küche seines beliebten Restaurants La Pyramide in dem wenige Kilometer entfernten Vienne das Zepter schwang. So prominente Gourmets wie der Aga Khan, Jean Cocteau und Winston Churchill unternahmen häufige Pilgerreisen in diesen kulinarischen Palast, um eine Probe seiner Kochkunst zu genießen. Von den zwanziger Jahren bis Mitte der der fünfziger Jahre war Point, der viele der begabtesten französischen Küchenchefs des 20. Jahrhunderts – darunter Alain Chapel, Pierre Troisgros, Paul Bocuse, Michel Guérard – stark beeinflusste, ein lautstarker Fürsprecher des Condrieu, den er fast ebenso gern servierte wie einen Montrachet aus dem Burgund“. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Montrachet und Condrieu, Chardonnay und Viognier in einem Atemzug! Was damals wie heute zählte, ist der mithin unverwechselbare Charakter dieser Weine, die, wie könnte es auch anders sein, quintessenzieller Ausdruck eines jeweils einzigartigen Terroirs sind. Louis Barruols Condrieu von 2020 wurde acht Monate lang in 40 % neuen, 30 % zweijährigen und 30 % dreijährigen Barriques ausgebaut – eine „Rezeptur“, die sich über die Jahre ganz fantastisch bewährt hat und uns hier einen schlanken Wein von – für einen Condrieu – beschwingter Zartheit beschert hat! Der uns mit präsenter Frucht und Saftigkeit bereits im Duft betört (Papaya, Mango, eine feine Spur von Mandarine nebst Schale sowie Birne, dazu ein Hauch Geißblatt und Zitronenverbene. Mit etwas Zeit im Glas zunehmend Blütenhonig und noch mehr Birne bis Birnenquitte, am Gaumen kraftvoll zwar, aber schlank, dabei sehr präsent, mit elegantem Schmelz und nur einer Ahnung von zartester Bittere (Pampelmuse, Frucht und Zeste), die im langen, mit zitrischen Elementen fast schon jonglierenden Nachhall von Gewürz- und Kräuternoten grundiert wird (weißer Pfeffer, Fenchelblüte und Anis-„Glanzlichter“). Wie immer ist Barruols Condrieu dabei auf wunderbar sanfte, subtile Art druckvoll. Der Schutzpatron aller Viognier-Fans auf dem Weg zum beseelten Genuss? Saint Cosme! Ab sofort (ist jetzt schon einfach unwiderstehlich!) bis 2024+ (wobei ein reifer Condrieu ab etwa 2030 – weniger Blüten und Frucht, mehr Honig, Gewürznoten und Tiefe – eine Offenbarung sein kann!). 93 Punkte DUNNUCK 11

1997-2024 Pinard de Picard GmbH & Co. KG, Saarwellingen, Germany. ALL RIGHTS RESERVED.