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Weinmailing Ausgabe Januar 2022 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND BADEN Holger

DEUTSCHLAND BADEN Holger Koch SPÄTBURGUNDER „ALTE REBEN“, 2020 „Ich liebe meine Lössböden, gerade in warmen Jahren.“ – Holger Koch DBA010820 Spätburgunder „Alte Reben“, 2020 12,5% Vol. 13,26 €/l 9,95 € Wir waren verblüfft von Holger Kochs rotfruchtigen und feinduftigen Burgundern der diesjährigen Kollektion. Das warme Jahr spürt man ihnen kaum an, außer durch eine wohltuend hedonistische Art, mit der sie gerade im Jugendstadium daherkommen. Als gewichtigen Grund nennt Holger Koch seine Lössböden mit vulkanischem Untergrund, die ganz anders als beispielsweise im Kraichgau als guter Wasserspeicher fungieren. „Ich bin mittlerweile heilfroh um meine Lössböden“. Und so zeigt sich bereits sein Einstiegswein, der Spätburgunder „Alte Reben“ in gewohnt Koch’scher Manier elegant im Glas. Wie Holgers Idealvorstellung von gutem Spätburgunder zu schmecken hat, kann man hier bereits nachvollziehen. Diese exklusive Abfüllung soll einer der besten Spätburgunder sein, den Sie unterhalb der Zehn-Euro-Marke in Deutschland erhalten. Und probieren Sie ihn selbst – wir sind überzeugt davon, dass es so ist. Diese so feine und auch so sensible Sorte interpretiert Holger Koch in diesem Wein auf eine ganz eigene Weise, irgendwo im Spannungsfeld zwischen deutscher Frucht und französischer Eleganz und Klarheit. So entsteht hier ein Pinot, der jede zünftige Brotzeit begleitet und doch auch das Zeug hat, als Solist für Begeisterung zu sorgen. Herzkirschen, etwas Hagebutte und Nelken duften hier aus dem Glas. Am Gaumen zeigt sich der „Alte Reben“ mineralisch und geschliffen, ohne an knackig roter Waldfrucht einzubüßen. Die Tannine sind äußerst fein und doch auch spürbar. Sie haften sich fein an den Gaumen, verleihen dem Wein grip und Statur. Und auch wenn man Spätburgunder eine gewisse Intellektualität nachsagt, so dreht sich bei diesem Einstiegswein zunächst alles um pure Trinkfreude und einen schmackhaften Rotwein, der mit 12,5 Volumenprozent Alkohol den idealen Spagat zwischen Finesse und Kraft meistert. Ein Hochgenuss mit rund 5 Jahren Flaschenreifepotenzial, begleitet Badisches Schäufele, Flammkuchen aber auch Schwäbische Spätzle mit Wildragout vorzüglich! PINOT NOIR „FUNKEN“, 2020 (EDITION PINARD DE PICARD) Unsere Exklusivfüllung von Holger Koch, der Pinot Noir Funken, verströmt puren Hedonismus. Er zeigt sich wild, animierend und nimmt kein Blatt vor den Mund. DBA010220 Pinot Noir „Funken“, 2020 (Edition Pinard de Picard) 12,5% Vol. 22,60 €/l 16,95 € Exklusiv bei Pinard de Picard! Zugegeben, wenn es im badischen Bickensohl eine Disco gäbe, würden wir von einem Besuch vermutlich absehen. Da der Pinot Noir „Funken“ aber tatsächlich alljährlich eine attraktive Ungehobeltheit versprüht und damit seinem Namen alle Ehre macht, können (und wollen) wir uns diverse Wortspielereien nicht versagen. Der „Funken“ zeigt sich frecher denn je, was läge also näher als ein Abstecher nach „Funkytown Bickensohl“? Das bestätigt auch Holger (gewohnt tiefstapelnd) bei unserer Fassprobe: „Eine gewisse Würzigkeit ist den Rotweinen bei mir dieses schon vorhanden.“ Es liegt nicht an den Rappen, wie wir vermuteten: „Die Erträge waren durch den Frost niedrig, die Reben kleinblütig, ich habe daher bewusst überwiegend ohne Stängel vergoren und alles auf die Frucht gesetzt.“ Doch stammt der Funken – allesamt französische Dijon-Klone – einer wärmeren Lage, die etwas früher ausreift. Genau diese feine Fruchtopulenz zeichnet den Pinot Noir dieses Jahr aus. Benannt ist der Rotwein nach einer schmalen, hoch auf einer mächtigen Lössscholle thronenden Parzelle derselben Terrasse, in der Holger auch seinen Pinot Noir * liest. Wen wundert’s, dass sich der „Funken“ bei uns zu einem der beliebtesten Weine Holgers entwickelt hat? Er zeigt sich etwas dunkler im Glas, dabei trotzdem hellfarbener als das Gros der diesjährigen Spätburgunder Deutschlands. Ein intensives rot liegt im Glas, so wie bei Kirschpastillen. Was der Pinot Noir aus dem Glas verströmt sind Herzkirschen und Sauerkirschen. Eine feine Kräuterwürze umkreist den Wein. „Er hat nix flauschig-süßliches. Das gefällt mir.“ so Holger. Feine Tannine und ein keckes Säuregerüst strukturieren diesen mittelgewichtigen Wein, der uns an einen seriösen Beaujolais Cru im Stile eines Moulin-à-Vent erinnert. Vom „typisch deutschen“ Spätburgunder unterscheidet sich der „Funken“ selbstredend enorm. Weine wie dieser tragen die Früchte eines jahrelangen Lern- und Optimierungsprozesses. Holger versteht seine Arbeit als eine Art Gesamtkunstwerk mit klarer Aussage: Weine voller „Wiedererkennbarkeit, Originalität und Individualität“. Seine Leidenschaft, die beim Pinot Noir vielleicht sogar noch stärker als bei seinen filigranen Weißweinen zur Geltung kommt, spürt man ihm in jedem Moment an. Bester Beweis: unsere Pinard-Edition, der Pinot Noir „Funken. Gerne 1–2 Stunden karaffieren. Reifepotenzial bis 2030. 24 PINWAND no 333 | Januar 2022

Holger Koch BADEN DEUTSCHLAND PINOT NOIR HERRENSTÜCK, 2020 Herrenstück 2020: „das Beste, das wir bislang hatten.“ – Holger Koch DBA011120 Pinot Noir Herrenstück, 2020 13% Vol. 21,33 €/l 16,00 € Mit seinen acht Hektar Rebfläche, die in Handlese und im überschaubaren aber bestens strukturiertem Gutsgebäude ausgebaut werden, hebt sich Holger Koch von seinen Bickensohler Genossenschaftskollegen ab. Wo Winzer andernorts in die Bequemlichkeit abdriften oder immer größere Rebflächen bewirtschaften, beschränkt sich Holger Koch auf das Wesentliche und stößt immer wieder ab, was ihn persönlich nicht mehr fordert und motiviert. Vor vielen Jahren pflanzte Holger bereits burgundische Pinot-Noir-Klone. Schlichtweg weil sie ihm besser schmeckten. Klein und lockerbeerig, hocharomatisch und niedrig im Ertrag, dazu schwierig zu bewirtschaften. Mit solchem Klonmaterial wollen die großen Betriebe nichts zu tun haben. Das ist eine Erklärung, warum sich Holgers Weine so sehr vom Kaiserstühler Typ unterscheiden. Man findet hier einen Typ Pinot Noir vor, wie er in der Region selten anzutreffen ist, ja eher in Frankreich verortet wird. Das hält auch der EICHELMANN Weinguide 2022 fest: „Wer den traditionellen Kaiserstühler Spätburgunder-Stil mit ganz auf Reife und Fülle setzenden Weinen liebt, wird mit den im Vergleich dazu schlank erscheinenden Koch’schen Weinen wenig anfangen können, wer sich im Geschmacksbild eher auf Burgund eingeschossen hat, dafür um so mehr.“ Im Herrenstück prägen aber anders als im Burgund Vulkanböden das Terroir. Die so wichtige Löss-Lehm- Auflage hält auch in trockenen Jahren das Wasser besonders gut, sodass die Dijon-Klone hier der heißen Sommer trotzen. Im offenen Holzbottich vergor Holger Koch sein 2020er Herrenstück. Nach mehr als zweiwöchiger Maischestandzeit und beginnender Spontangärung wanderte der Grundwein dann für fast zwölf Monate in 300- sowie 500-Liter-Fässer. Was wir im Dezember dann aus dem kleinen Stahltank probierten (dort homogenisiert Holger die verschiedenen Fässer wenige Wochen vor Abfüllung seine Weine und lässt den Wein nochmals zur Ruhe kommen, bevor sie meist unfiltriert auf die Flasche gezogen werden), ist das Ergebnis eines langjährigen Erkenntnissprozesses. Das Herrenstück ist kühl und würzig. Besonders die feine Würze zieht sich durch die diesjährige Kollektion. Sauerkirschen und Herzkirschen aber auch Veilchen und Rosen steigen aus dem feinduftigen Bouquet. Das wirkt kühl uns straff und doch ungewöhnlich präsent. Über das diesjährige Herrenstück sagt Holger: „Es ist das Beste, was wir bislang hatten. 2015 war schon stark, 2016 auch. Aber das hier ist die bisherige Krönung“. Wenn ein ansonsten solch kritischer und emotionsgezügelter Winzergeist wie Holger derartige Worte von sich gibt, kann man auf Großes gefasst sein. Uns gefällt die zarte Rauchigkeit, mit der hier der Pinot entgegenweht, die feine balsamische Ausprägung, die ihn von reiner Fruchtigkeit absetzt, ja diese regelrecht aufs Podest hebt. Am Gaumen zeigt sich das Herrenstück dicht und würzig, ja feinst strukturiert im Tannin. Weil die Frucht aber kühl daherkommt (Herzkirschen, Zwetschgensaft, auch Blutorangen), erscheint der Pinot Noir elegant und verspielt. Das ist leichtfüßiger Pinot Noir, der deutlich kühler schmeckt als das Jahr es vermuten lässt. Wein, der transparent erscheint, niemals sättigt, sondern den Appetit anregt, wie er mit seiner feinen Fruchtsäure über dem Gaumen fegt und vibrierend nachhallt. Pinot Noir in Reinform, unmanipuliert und schonend auf die Flasche gezogen, dabei von der klaren Handschrift Holger Kochs geprägt, die weniger an kellertechnischen Kniffen erkennbar ist, sondern einer genauen Vorstellung eines zart tänzelnden und kühlfruchtigen Pinot Noir folgt. Und genau nach dieser Idee richtet er all seine Arbeitsschritte das ganze Jahr über im Weinberg aus, wählt den idealen Lesezeitpunkt und extrahiert nur ganz zart Farbe und Aromen aus der filigranen Rebsorte. Holger gelingt mit diesem grandiosen Wein scheinbar mühelos die Überwindung der Schwerkraft und verschiebt qualitative Maßstäbe, setzt sie in einer Preisklasse, in der die wenigsten Winzer „mittun“ könnten! Eine dringende, unbedingte Empfehlung für alle Liebhaber feiner, zarter, präziser und beglückender Pinots. Für die Freunde großer Weine. Für die Verehrer großartigen Winzerhandwerks. Und für alle anderen eigentlich auch. Kategorie „absoluter Lieblingswein“! Zu genießen ist der Wein jetzt, Höhepunkt wohl ab 2023 bis 2029+. ROTWEINE 25

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