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Kellermailing 2019 - Offerte

Keller 2018: Ein Bilderbuch-Jahrgang!

KELLERMAILING

KELLERMAILING 2019 Weingut Keller deren volle aromatische Tiefe auszuschöpfen zu können und nicht übers Ziel hinauszuschießen. Damals gab es in einer Dekade vielleicht zwei gute Jahrgänge, heute zählen wir in zehn Jahren mittlerweile höchstens noch zwei Jahre, die nur mäßige Ergebnisse bringen, wenn überhaupt. Wir haben inzwischen viele Winzer besucht und etliche Weine des neuen Jahrgangs verkostet. Die Kunden dürfen sich auf eine große Bandbreite an Weinen freuen, teils sehr vollmundige, aromenintensive und früh trinkreife Tropfen, die bereits sofort nach ihrer Freigabe hedonistischen Trinkspaß bereiten dürften mit moderaten Säurewerten, es gibt aber auch präzise, schlanke Weine mit pointierter Säure und einer rassig anmutenden Frische. Teilweise finden sich diese beiden durchaus konträren Stilistiken sogar innerhalb des Portfolios eines einzelnen Betriebs wieder. In der Spitze bei Deutschlands besten Winzern wird es viele überragende Weine geben, wir werden Ihnen diese im Laufe des Frühsommers präsentieren. 2018 war bislang vielleicht der markanteste Jahrgang, der die Notwendigkeit eines neuen Handelns aufzeigte. Eines der ganz wichtigen Themen übers Jahr war die Beschattung der Trauben, durch gefühlvolles Ausrichten des Laubs und, vielleicht der Schlüssel zum ganz großen Wurf, die tief wurzelnden alten Reben, die eine optimale Wasser- und Nährstoffversorgung der Pflanze sicherstellen konnten. Ein neues Bewusstsein hält Einzug bei den Winzern, mit den Klimaveränderungen umgehen zu müssen und zu können. Wer perfekt gereifte Trauben für die Spitzenweine lesen will, erntet heute die Großen Gewächse punktgenau auf den Tag, auch schon mal vor den Gutsweinen, und, 2018 gab es sie nun, die erste Riesling-Lese in Norwegen! Und genau hier kommt die Familie Keller ins Spiel, von denen wir dieses Jahr so viel lernen durften. Seit rund zehn Jahren betreuen sie dort, an der Südspitze Kristiansands, ein Riesling-Projekt. Mitte Oktober lasen die Kellers erstmalig exzellente Kabinett-Träubchen, in Norwegen! Willkommen im neuen Zeitalter des Weins! Julia, Klaus Peter, Felix und das eingespielte Team um die Kellers haben inzwischen einen Erfahrungshorizont erreicht, der sie im frühsten Stadium die Begebenheiten des Jahrgangs erfühlen lässt. Und sie die richtigen Maßnahmen im Weinberg ergreifen lässt! Wir haben dieses Jahr zu drei Zeitpunkten die Keller-Kollektion verkostet, um sie in ihrer vollen Vielschichtigkeit begreifen zu können. Einen der Schlüsselmomente hatten wir dabei mit Felix: Bei unserer Probe der Großen Gewächse zückte er eine Lagenkarte hervor. Mit deren Hilfe erläuterte er uns ihr neues Vorgehen. „Wir haben gemerkt, dass jede Lage, auch jede Große Lage, sei sie auch noch so klein, feine Unterschiede aufweist. Innerhalb einer Lage befinden sich Subparzellen, mit kleinen geologischen 4 Mai 2019

Weingut Keller KELLERMAILING 2019 „Wir sind wie ein Restaurant, das kleiner wird: mit weniger Tischen kann man punktgenauer kochen, jeder Teller geht durch die Hände des Chefkochs." Unterschieden, verschieden alten Reben und unterschiedlichen Sonneneinfallswinkeln. Genau diese kleinen Unterschiede wollen wir für jede Lage zukünftig möglichst genau erfassen. So haben wir Lesemuster für unsere einzelnen Weinberge angefertigt, bei denen wir je nach Reifezustand innerhalb einer Lage unterschiedliche Lesezeitpunkte festlegen, um am Ende jeden Rebstock im idealen Moment einzufangen.“ Eine Optimierung, die einem wie pure Sisyphos-Arbeit erscheinen mag, die letztendlich aber der logischen Konsequenz entspringt, die Klaus Peter schon vor vielen Jahren bildhaft zum Ausdruck brachte: „Wir sind wie ein Restaurant, das kleiner wird: mit weniger Tischen kann man punktgenauer kochen, jeder Teller geht durch die Hände des Chefkochs. Wir kennen jeden unserer Weinstöcke, bei uns geht praktisch jede Traube durch unsere Hände. Es sind die kleinen Details wie diese, die am Ende eine Kollektion des Jahres bescheren und die einen Wein im Vergleich nach zehn und mehr Jahren Reife um das gewisse Quäntchen besser dastehen lassen.” – Klaus Peter Markus Budai: Auch ich habe vergangenes Jahr ein weiteres Schlüsselerlebnis gehabt, das mir nochmal klarmachte, wie sehr Qualität im Weinberg und letztendlich durch den Winzer entsteht. Ende September durfte ich in der Abtserde und in der Schubertslay an der Mosel bei der Lese der fantastisch strahlenden Rieslingträubchen mithelfen. Wir begannen in den frühesten Morgenstunden, teilweise nahe dem Gefrierpunkt, und beendeten die Lese spätestens bis zum Mittag, sodass alle Trauben kühl in den Keller kamen. Am Nachmittag genossen wir, die Erntehelfer, bereits den herrlichen Spätsommer auf der sonnigen Terrasse, doch da pressten Felix und Opa Klaus bereits die Rieslingtrauben im Keller des Weinguts. Während wir uns mit der großen Lesetruppe durch die Rebzeilen arbeiteten, die bereits im Vorfeld von Klaus Peter und Felix als zur Lese geeignet ausgewählt wurden, gab es permanenten Austausch. Die Geschwindigkeit und die Quantität der geernteten Trauben hatten dabei unterste Priorität, der Fokus lag voll und ganz darauf, jeden einzelnen Rebstock ideal zu lesen und so wurde teilweise Beere für Beere begutachtet und selektioniert. Genau das macht am Ende den feinen Unterschied, dass eben zu Hause im Keller wirklich nur das allerbeste Material landet, und wenn man eben nur perfekte Trauben liest, ergeben diese am Ende auch perfekten Wein, der somit letztendlich immer maßgeblich von der aufgewendeten Arbeitszeit und der Genauigkeit und Präzision der Arbeit abhängt, und auch von den Trauben, die am Stock hängen blieben. Oder wie Klaus Peter seine Grundphilosophie ausdrückt: „Wir können machen was wir wollen, solange es gut ist.“ Ja, die Qualität eines Weines wird im Weinberg gesetzt! Und dafür ist neben der Natur maßgeb- Erschöpft aber glücklich und zufrieden nach der Lese in der Schubertslay. Ein starkes Team! 5

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