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PINwand Nr. 328

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Weinmailing Ausgabe September 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND P FA L Z In

DEUTSCHLAND P FA L Z In Subskription: Auslieferung ab Dezember 2021 WEISSBURGUNDER SCHWEIGENER SONNENBERG „REITSCHUL“, 2020 „Reitschul darf komplett aus dem Rahmen fallen.“ – Werner Jülg Jülg DPF072020 Weißburgunder Schw. S. „Reitschul“, 2020 46,66 €/l 35,00 € Es herrscht Aufbruchsstimmung im Weingut Jülg und eigentlich könnte sich die Familie nach den vielzähligen Erfolgsmeldungen entspannt zurücklehnen. Das Neu-Mitglied im VDP nimmt aber all jene Erfolge weiterhin als Ansporn noch mehr zu zeigen. Genau jetzt, wo die Aufmerksamkeit vielleicht so groß ist wie nie zuvor, wollen sie ihren exzellenten Ruf so richtig unter Beweis stellen, so könnte man meinen. Jedenfalls ist es beeindruckend, mit welch hohen Ambitionen Johannes Jülg an der Stilistik seiner Weine feilt und uns Jahr für Jahr aufs Neue überrascht. Der Weißburgunder aus der Parzelle „Reitschul“ sorgte auf Anhieb für Furore. Vergangenes Jahr positionierte er sich bei der Weißburgunder-Trophy des Falstaff mit 95 Punkten auf dem 1. Platz. Der Weinguide der Zeitschrift Vinum bedachte den „Reitschul“ mit 93 Punkten – die höchste Bewertung innerhalb des Jülg-Portfolios – was dem Wein auch einen Platz in der Top 10 „Weiße Burgundersorten“ bescherte. Im jährlichen „Rechenschaftsbericht“ des Magazins Der Feinschmecker („Die besten Winzer und Weine 2021“) wurde dieser tatsächlich großartige Weißburgunder gleich als erster „Probiertipp“ für das Weingut Jülg genannt, und auch der Eichelmann führte ihn mit der dritthöchsten Wertung (nach zwei Opus-Oskar-Weinen) im hausinternen ranking. Für uns liegt der große Erfolg der Burgunderweine vor allem an der offensichtlichen Nähe zum Nachbarn, den Franzosen. Nicht nur, dass die Jülgs rund die Hälfte aller Lagen bereits auf französischer Seite ihr Eigen nennen dürfen, sondern auch die vielen Verflechtungen Johannes mit den ehrenwerten Nachbarn und speziell dem Burgund (Ausbildung bei Clos des Lambrays!) sowie das gelebte Savoir-vivre der Familie gehen eine Verschmelzung ein, die Grenzen verschwinden lässt. Man ist hier dem Vorbild einfach extrem nahe! Eine dieser „Wechsellagen“ ist der südlich exponierte Sonnenberg mit seinem tiefgründigen Kalkmergelboden. Die „Reitschul“ allerdings ist eine Parzelle aus der im Vergleich recht kleinen Ursprungslage Sonnenberg (heute eine Großlage und „das Ergebnis einer kurzfristigen Marketingstrategie“ (Georg Küffner), die die Weinbauflächen der Gemeinden Schweigen-Rechtenbach, Oberotterbach und Schweighofen umfasst) auf der deutschen Seite. Sie wurde von den Jülgs urbar gemacht und neu bestockt, „perfekt ausgerichtet, aber deutlich breiter als tief“ (Werner Jülg), weshalb man in hier mit dem Fahrzeug auch „viel kurbeln muss“, was ein guter Freund und Winzerkollegen spöttisch als „uf de Reitschul fahre“ (pfälzisch für „Karusellfahren“) kommentierte. Was man dann bei Jülgs quasi „gewohnheitsmäßig“ übernommen hat („eine Entscheidung, die am Mittagstisch gefallen ist“). Beim 2020er-Weißburgunder „Reitschul“ (acht Monate Hefelager, Ausbau im neuen 500-Liter-tonneau), finden sich alle Elemente wieder, die wir an den Jülg’schen Weinen so sehr schätzen: Finesse, Präzision und Trinkfluss. Ihrem Wein lassen sie im Keller alle Zeit der Welt und geben ihm alle Freiheiten. „Reitschul darf komplett aus dem Rahmen fallen!“ so Vater Jülg, der den aktuellen Jahrgang so zusammenfasst: „Holz, Reduktion und Kalk“. Wie gut diese drei Komponenten zueinander passen und wie harmonisch sich dieser Dreiklang präsentiert, kann nur schwer in Worte gefasst werden. Das toasting des Fasses ist prägnant, bringt den wilden Weißburgunder aber auf Spur. Die feine Reduktion, wie sie von allen Mitgliedern der Familie geliebt wird, versetzt uns ins Burgund zurück, wo vor Frucht stets Mineralität anzutreffen ist, wenn es sich um wahrlich große Weine handelt. Und dann ist da diese feine Kalkausprägung, die sich auch am Gaumen widerspiegelt, dem Wein eine angenehm staubtrockene Art verleiht. Ein stoffiger Weißburgunder, durchaus kraftvoll aber frei von Cremigkeit oder Fruchtfülle. Es sind die ältesten Weißburgunder-Reben des Weinguts, die durch ihre Exposition nur wenig Abendsonne abbekommen und enorm eleganten Burgunder hervorbringen. Das Spiel aus Hefe, Holzwürze und heller, eher zitroniger Frucht (sowie etwas Ananas und Nashi-Birne) ist hier state of the art. Eine Struktur und vor allem Stringenz, die jeglichem burgundischen Vorbild zur Ehre gereichen, im Zweifel absolut ebenbürtig sind – Weißburgunder so „transzendent“ wie Chardonnay, das können hierzulande nur wenige! Ab sofort zu genießen, Höhepunkt 2023 bis nach 2030. 12 PINWAND no 328 | September 2021

Jülg PFALZ DEUTSCHLAND © WOODY T.HERNER CHARDONNAY „SONNENBERG“, 2020 Eleganz trifft auf Kraft und eine fleischige Frucht auf frische Säure. Jülgs Lagen-Chardonnay begeistert! DPF071720 Chardonnay „Sonnenberg“, 2020 13% Vol. 24,66 €/l 18,50 € Wie nahe sich Weißburgunder und Chardonnay sein können, wenn sie der Richtige vinifiziert, zeigen der Weißburgunder und der Chardonnay von Johannes Jülg, die beide vom Schweigener Sonnenberg stammen. Man spürt sofort, wie sehr er die beiden Sorten mag und wie subtil er mit ihren Unterschieden, aber auch mit ihren Gemeinsamkeiten umgehen und herausarbeiten kann. Der Chardonnay „Sonnenberg“ stammt zu 80 % aus dem deutschen Teil des Schweigener Sonnenbergs und zu 20 % aus dem französischen. Zu 80 % wurde er im Barrique, zu 20 % im Edelstahl ausgebaut, nachdem er von Hand gelesen und spontan vergoren worden war. Der Chardonnay ist im Vergleich der etwas offensivere Wein, auch wenn der olfaktorische Auftakt durchaus ähnlich ist: Birnen, Charentais-Melonen und junge Ananas samt einem Hauch von Stachelbeeren spürt man hier in Verbindung mit Mandelsplittern und etwas Holz. Ein leiser Hauch von Blätterteig findet ebenfalls seinen Weg in die Nase sowie ein wenig Vanille. Am Gaumen dann merkt man, dass der Chardonnay schnell in die Offensive gehen möchte. Da ist viel Fleisch dahinter, Würze und Kraft, dazu eine Jülg’sche Säure voller Lebendigkeit und Nervigkeit, feiner Mineralität und Salzigkeit, garniert mit der Aromatik eines einzelnen abgebrannten Zündholzes. Das ist ein Chardonnay mit viel Spannung, einer geschmeidigen Textur und einem langen Finale. Keine Frage, Johannes Jülg gehört mittlerweile zu den großen Chardonnay- Verstehern in Deutschland! Ab sofort und bis 2030 und darüber hinaus. 13

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