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PINwand Nr 317

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SPANIEN MALLORCA 4kilos

SPANIEN MALLORCA 4kilos 4kilos vinícola neu in unserem Programm! FELANITX ... EIN AVANTGARDISTISCHES GESAMTKUNSTWERK... ...VON POP ZU GARAGE ROCK! Menos es más, „weniger ist mehr“ – unsere Insulaner haben ein Maximum an Wein erschaffen! Noch Fragen? Kein Etikett, nur ein geprägtes Wappen mit den Initialen GC und den darunter stehenden Namen „Grimalt“ und „Caballero“ schmücken eher unscheinbar den besten weil komplexesten Wein des Hauses 4kilos vinícola. Auf dem Rücken finden sich zudem nur die nötigsten Angaben, pures Understatement im besten Sinne. Besser als dieser 2018er „Grimalt Caballero“ war kein mallorquinischer Wein jemals zuvor: Ein triftiger Grund Ihnen, liebe Kunden, das erfrischend „schrullige“ Kultweingut ein Stück weit näher zu bringen! AUF SPURENSUCHE Um an die besten Weine aus Gegenden in denen man sich eben einmal nicht wie in der eigenen Westentasche auskennt zu gelangen, hat es sich die „Nadel im Heuhaufen“-Methode ganz vorzüglich bewährt. Also auf nach Felanitx! Denn dieser Ort war ursprünglich unter dem römischen Namen fenalicius bekannt, abgeleitet von dem lateinischen Wort fenum (zu deutsch Heu). Felanitx im Osten der Insel am Fuße des Serres de Llevant gelegen, war schon vor Jahrhunderten für seine Agrarprodukte, insbesondere Kapern, Mandeln, Aprikosen und Mehl bekannt. Und eben auch Wein, denn im 18. Jahrhundert verzeichnete der Landstrich um Felanitx stolze 2.200 Hektar Rebfläche. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts dezimierte die Reblaus allerdings einen Großteil mit der Folge, dass es dort in Sachen Wein um einiges ruhiger wurde. EINE RENAISSANCE Der weinbauliche Dornröschenschlaf rund um Felanitx dauerte ein ganzes Jahrhundert. Erst 1994 regte und räkelte sich hier wieder etwas, der regionale Wein nahm zaghaft Fahrt auf und gewann langsam wieder an Bedeutung. In dieser Zeit gründeten zwanzig Freunde die Bodega Ànima Negra, zunächst als reine Selbstversorger. 1997 war die Gruppe auf lediglich drei Weinverrückte zusammengeschmolzen: Miquel Àngel Cerdá, Pere Obrador und ein gewisser Francesc Grimalt (seines Zeichens Önologe). Bald kelterte man Mengen, die über den bloßen Eigenbedarf hinausgingen, brachte diese „unters Volk“ und erlangten spätestens mit dem Premierenjahrgang ihres „Son 24 PINWAND N°317 | Dezember 2020

4kilos MALLORCA SPANIEN Die kreativen Köpfe hinter 4kilos: Sergio Caballero und Francesc Grimalt Negre“ (1999) Kultstatus. Langsam aber sicher erwachte Mallorca in dieser Zeit aus seinem weinbaulichen „Siesta“, zu den damals acht Bodegas der Insel (Ànima Negra inkluisve) gesellten sich nach und nach neue Weingüter dazu, im August 2006 dann, ebenfalls in Felanitx, das damals vermutlich ambitionierteste, heute sicherlich wichtigste: 4kilos vinícola. Auch hier einer der Gründer Francesc Grimalt, der andere der Konzeptkünstler, Musiker und Filmregisseur Sergio Caballero. © 4kílos, facebook VON POP ZU GARAGE ROCK Das – nur auf den ersten Blick ungleiche – Duo fand über die Musik zueinander. Francesc, ein leidenschaftlicher Musikliebhaber lernte Sergio, den Gründer des Festivals für elektronische Musik und multimediale Kunst „Sónar“ kennen, man verstand sich auf Anhieb, freundete sich schnell an und entdeckte den Wein als zweiten wichtigsten Berührungspunkt. Und es kam, wie es kommen musste. Aber statt sich, um mit der Musik zu sprechen, dem Genre Pop zu widmen (Ànima Negra war mittlerweile besten Sinne radiotauglich, auf vielen Sendern zu finden und belegte in den Wein-Charts Spitzenplätze), steuerten Grimalt und Caballero mit 4kilos ganz bewusst eine andere, unbesetzte Nische an. Reduziert, ursprünglich, autochthon und charakterstark sollten die neuen Weine von 4kilos werden, weit weg vom Pop, nahe am Folk, irgendwo zwischen Avantgarde und Garage beheimatet sein. Von immenser Bedeutung für das Projekt 4kilos war dabei der Glaube an das Terroir von Felanitx und die regionale Rebsorte Callet, die Francesc schon lange ins Herz geschlossen hattet, während sich die meisten mallorquinischen Winzer vor allem auf internationale Rebsorten „eingegroovt“ hatten und in der Regel Weine produzierten, bei denen Cabernet Sauvignon, Syrah und Merlot die erste Geige spielten. EIN KLEINES VERMÖGEN 4kilos steht im Spanischen umgangssprachlich für vier Millionen, das vermeintlich stattliche Startkapital, das Grimalt und Caballero aufbrachten. Warum die Bodega 2007 dann doch „nur“ in einem in die Jahre gekommenen ehemaligen Schafstall mit Wellblechdach Quartier bezogen hat, liegt nur bedingt an den hohen Grundstücks- und Immobilienpreisen auf der Insel. Denn die beiden Wein-Avantgardisten rechneten damals noch mit der alten Währung, bei den Millionen, die sie jonglierten, handelte es sich um Peseten – und nicht etwa Euro! Es grenzt also fast schon an ein Wunder, dass die beiden Freunde mit einer Investitionssumme von nur 24.000 Euro das ganze Projekt überhaupt finanzieren, geschweige denn sich damit als Teil von Spaniens Weinelite etablieren konnten! Aber Leidenschaft, Kreativität und Improvisationsgeschick besaß das junge Weingut von Anfang an in Hülle und Fülle, auch wenn für die ersten Jahrgänge kurzerhand die vorhandenen alten Milchkühlgeräte als Gärbottiche zweckendfremdet wurden. 25

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