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PINwand Nr. 315

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Weinmailing Ausgabe Oktober - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2019

FRANKREICH

FRANKREICH CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE Clos du Caillou 95 Punkte PARKER „LES QUARTZ”, CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE, ROUGE 2018 Ein Grenache- und Syrah-Gigant vom durch Quarz geprägten Boden der Einzellage ‚Les Cassanets‘. Was für ein Châteauneuf-du-Pape! FRS020618 Châteauneuf-du Pape „Les Quartz”, rouge 2018 (Bio) 14,5% Vol. 78,66 €/l 59,00 € FR-BIO-10 Es ist ein absolutes Vergnügen, die „Châteauneufs“ von Sylvie Vacheron und Gutsleiter Bruno Gaspard aus 2018 zu probieren. Für die beiden war es ein herausforderndes Jahr, das leider zu einer Mindermenge von gut einem Drittel geführt hat. Doch qualitativ war 2018 wieder grandios. „Es ist kein Sonnenjahrgang. Was den Wein betrifft, ist es vielleicht eine Mischung von ‘14, ‘12, ‘06 und ‘04. Nicht viel Tannin, nur die Menge, die man braucht“, merkt Gaspard an. Und dieses Tannin ist im „Les Quartz“ so was von fein und elegant geworden, dass es eine große Freude ist. Die Frucht von 80 % Grenache noir und 20% Syrah stammt aus der Einzellage ‚Les Cassanets‘, die einerseits von Sand geprägt ist und andererseits mit den von Quarz durchsetzten, für die Appellation so typischen ‚galets roulés‘, den großen runden Kieselsteinen. Natürlich wurde von Hand gelesen und im Weinberg wie im Keller sortiert. Dann erfolgte eine vollständige Entrappung und eine spontane Gärung in Zement-Cuves für die Grenache und in kegelförmigen Holz-Fermentern für den Syrah. Während der gesamten, rund einen Monat dauernden Maischegärung der Trauben wurde der Tresterhut manuell täglich immer wieder untergestoßen. Ausgebaut wurde die Cuvée zu 90% in Demi-Muids von 600 Litern mit einem Alter von zwei bis neun Jahrgängen sowie zu 10% in Amphoren, und das über 14 Monate hinweg. Das Ergebnis ist eine Rhône-Cuvée von grandioser Schönheit und Klarheit. Der „Les Quartz“ öffnet sich mit Noten von Lavendel und Veilchen, die übergehen zu Süßholz und Myrrhe, Garrigue, dunklen Waldbeeren und ein wenig Kirsche, und war als reife Frucht wie als Likör. Der Wein wirkt reif, warm und kühl zugleich, was von den mineralisch steinigen Noten herrühren dürfte, die immer präsent sind. Am Gaumen dann zeigt sich das, was Joe Czerwinski in ‚Robert Parker’s The Wine Advocate‘ als „remarkable degree of elegance and lenght“ bezeichnet und Jeb Dunnuck mit folgenden Worten umschreibt: „Which has a wonderful sense of purity, building tannins, and a great, great finish. It‘s rich and powerful, yet elegant at the same time.“ Tatsächlich verbinden sich in diesem Wein die durch und durch dunklen Früchte mit einem Hauch von abgehangenem Fleisch, von Kräutern und Gewürzen wie Fenchelsamen und Süßholz. Die violetten Blüten finden sich auch am Gaumen wieder und natürlich auch die immense Mineralität, die jetzt noch stärker durchschlägt. Der Wein ist überaus lebendig und bei aller Kraft immer frisch, klar, sinnlich und fein. Von beiden Kritikern gab es 94 bis 96 Punkte. Wir können uns dem nur anschließen. Trinken darf man diesen Wein schon jetzt. Seinen Höhepunkt wird er gegen 2025 erreichen und dann über zehn weitere Jahre halten. 18 PINWAND °315 | Oktober 2020

Clos du Caillou CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE FRANKREICH 97 Punkte PARKER „LA RÉSERVE”, CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE, ROUGE 2018 „Er wird zu den Spitzenweinen des Jahrgangs gehören.“ – Jeb Dunnuck FRS020418 Châteauneuf-du Pape „La R.”, rouge 2018 (Bio) 15% Vol. 148,00 €/l 111,00 € FR-BIO-10 Die Cuvée „La Réserve“ ist immer das Highlight im Portfolio von Sylvie Vacheron und Bruno Gaspard, und das sowohl bei den „Côtes du Rhône“, denn auch dort gibt es eine Réserve, als auch bei den „Châteauneufs“. Das ist in 2018 nicht anders. Nein, es ist sogar noch ausgeprägter. 2018 war nämlich das Jahr des Mourvèdre. Und Mourvèdre ist ohnehin schon immer ein wichtiger Bestandteil dieses „Châteauneuf-du-Pape“ mit einem üblichen Anteil von 40 % neben 60 % Grenache. In diesem Jahr ist es fast umgekehrt; denn erstmals findet sich mehr Mourvèdre in dieser Cuvée, die aus den Lagen ‚La Guigasse‘ und ‚Pignan‘ stammt. „Wir [hatten] große, große Probleme mit Mehltau in Châteauneuf du Pape [im Jahr 2018]“, sagte Gaspard. Die Erträge lagen unter 20 Hektolitern pro Hektar, das sind etwa zwei Drittel des normalen Ertrags. Doch das Ergebnis, so Gaspard, seien ausgewogene Weine, die keinen zu hohen Alkoholgehalt aufwiesen. „Es war ein sehr interessantes Jahr für Mourvèdre“, ergänzte Gaspard, „eines der besten Jahre, das wir je hatten.“ So zitiert es Joe Czerwinski in ‚Robert Parker’s The Wine Advocate‘. Nach der manuellen Sortierung wurde der Wein zu 100 % entrappt, und dann wurden beide Rebsorten zusammen in kegelförmigen Holzfermentern spontan vergoren. Während der 30 Tage der Gärung wurde der Tresterhut täglich untergerührt. Ausgebaut wurden die Cuvée über 14 Monate hinweg zu 90 % in 600-Liter-Demi-Muids von neun und zehn Jahren und zu 10% in 500-Liter-Amphoren. „La Réserve“ öffnet sich mit einem fast kühlen Duft von Kräutern und Steinen, abgehangenem Fleisch und Maulbeeren, ein paar Pflaumen, aber vor allem mit dem Duft einer ganz dunklen Himbeere, der von der Grenache stammt. Dazu stoßen noch einige Noten von Hefeteig, Süßholz, wieder von der Grenache stammend, und ein wenig Erde sowie Unterholz. Am Gaumen findet sich alles schon jetzt zusammen zu einem ausgesprochen stimmigen Wein von großer Tiefe und noch mehr Kraft, von immenser Mineralität, feinstem Tannin und einem grandiosen, nicht enden wollenden, von Mourvèdre geprägten Finale. Ein schwarzer Stern explodiert gleichsam am Gaumen und schickt seine Schockwellen durch den Raum. Was für ein sensationeller „Châteauneuf-du-Pape“! 95 bis 97 Punkte gibt es von Jeb Dunnuck, 96 bis 98 Punkte bei Robert Parker. Das sagt schon viel aus über diesen fantastischen Weinwert. Trinken darf man diesen Wein schon jetzt. Seinen Höhepunkt wird er gegen 2024 erreichen und dann mindestens über zehn bis 15 weitere Jahre halten. 19

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