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PINwand Nr. 313

Weinmailing Ausgabe September - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender

SPANIEN BIERZO Ortega

SPANIEN BIERZO Ortega Mencía aus dem Bierzo at its best! „VERSIÓN ORIGINAL”, TINTO 2017 „Versión Original“: an Originalität kaum zu überbietender Mencía aus einer der „burgundischsten“ Weinbauregionen Spaniens SBI020517 VO „Versión Original”, tinto 2017 13,5% Vol. 33,33 €/l 25,00 € Und immer wieder Bierzo! Die Weinregion im Nordwesten Spaniens (D.O.-Status seit 1989), die offiziell Kastilien zugerechnet wird, klimatisch und „spirituell“ aber viel eher dem grünen Galicien verwandt ist, zählt mit seinen nur knapp über 2.850 Hektar Rebfläche zu den kleineren Weinanbaugebieten Spaniens. Es gibt hier annähernd 2.200 Weinbauern, von denen fast die Hälfte Genossenschaften angehören, die Zahl der Weingüter beläuft sich auf gerade einmal 79. So weit, so beschaulich. Und doch handelt es sich hier um eine über die Maßen dynamische Region, deren wichtigste Rebsorte –Mencía – die interessierte Weinwelt zur Zeit in Atem hält. Ein kleiner Exkurs: Mencía (in Portugal heißt die Sorte „Jaen“ oder „Jaen du Dão“) stammt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus der Provinz Salamanca bzw. aus dem Bierzo (Provinz León), obschon die Rebsorte erst Ende des 19. Jahrhunderts nach der Phylloxera- Katastrophe erwähnt wird. Jüngste genetische Untersuchungen haben ergeben, daß die als in der zentralportugiesischen Region Dão heimisch angesehene Sorte Jaen mit Mencía identisch ist. Die Tatsache, dass Mencía in Spanien eine deutlich größere genetische Vielfalt als die Jaen-Reben im Dão aufweist, unterstreicht den spanischen Ursprung, die ‚origin story‘ dieser Rebsorte. Es kann kein Zufall sein, dass Verónica Ortega ihren Top-Mencia, der nach der jüngst verabschiedeten Lagenklassifikation des Bierzo, demnächst das Attribut „Viña Clasificada“ (entspräche einem burgundischen Premier Cru) erhalten soll, ausgerechnet „Versíon Original“ genannt hat … Allerdings unterscheidet er sich in einem Punkt vom Vorgängerjahrgang: Die Trauben stammen diesmal von einem Weinberghang mit sehr sandigen Böden. Dunkle Kirschen mit süßem Kern, Fruchtschmelz, „Maulbeerbläue“ und Myrtenduft, florale Elemente, mit leichtester Hand gewürzt (Süßholz, Nelke, Zitronenpfeffer, etwas Zimt), zarteste Rauchigkeit und ein Hauch von Toast- bis Röstnöten duften aus dem Glas (anders als beim Vorgängerjahrgang, der komplett in der Amphore ausgebaut wurde, kam hier Barrique zum Einsatz, da die Trauben wie erwähnt aus einer anderen Lage als sonst stammen, der Wein strukturell etwas anders „funktioniert“). Am Gaumen wirkt die Fruchtigkeit fast noch „energetisierter“, die Kirschen leuchten, Glanzlichter auf einem druckvoll „dunkelmineralischem“ Plateau, das mit salzig-steinigem grip und einer recht präsenten, dabei perfekt profilierten Tanninstruktur, den Wein in seiner ganzen Klasse und (natürlich!) Originalität in Cinemascope und „Bierzo-Vision“ in Szene setzt. Ein großer Wurf, von dem wir Ihnen glücklicherweise einige der gerade einmal 2.650 Flaschen sichern konnten. Schon jetzt ein Genuss – darf gerne mit 14–16 °C ins Glas – und unbedingt einen Versuch und mehr! wert (am zweiten Tag fast noch besser), hat aber noch ein wenig Zeit auf dem Weg zum Zenit – bis 2027+ 18 PINwand313 | September 2020

Ortega BIERZO SPANIEN VO „COBRANA” MENCIA, TINTO 2018 Verónica Ortegas „Cobrana“: Bierzo-Überfliegeraus einem schon jetzt legendären Jahrgang! SBI020318 VO „Cobrana” Mencia, tinto 2018 12,5% Vol. 38,66 €/l 29,00 € 96 Parker-Punkte: „The 2018 Cobrana is, without a doubt, the finest wine Ortega has produced to date.“ Luis Gutiérrez, The Wine Advocate, Issue 249 Adieu Geheimtipp, bonjour Weltklasse! Nun ja, ein so richtig „geheimer“ Geheimtipp sind die Weine von Verónica Ortega seit Jahren nicht mehr – immerhin sind seit ihrem ersten Weinjahrgang inzwischen auch schon 10 Jahre vergangen. Wer den Bierzo kennt, kennt Verónicas Weine. Aber die Frage ist: Wer kennt denn „El Bierzo“? Eigentlich müsste es sich schon längst herumgesprochen haben, dass wir es hier mit einer der großartigsten Weinregionen Spaniens zu tun haben. Eigentlich. Denn auch Kennern der Szene, sogar Personen vom Fach, scheint die Bedeutung dieser Landschaft und ihrer Weine noch nicht ganz aufgegangen zu sein. Anlässlich der „Jornadas Gastronómicas del Bierzo“ sprach Álvaro Palacios – der Álvaro Palacios! – vor Ort über die Weine des Bierzo und war sich nicht zu schade, sein Publikum daran zu erinnern, dass man sich nicht zu weit aus dem Fenster lehne, wenn man den Bierzo für einen „absoluten weinbaulichen Schatz“ der alten Welt, des alten Europas halte. Das heißt: „Die besten Weinberge der Welt befinden sich … hier!“ Und: „Was hier wächst, sind keine neuen Reben mit französischen (oder von wo auch immer) Rebsorten, die in einer völlig neuen Weinregion gepflanzt wurden, die jetzt irgendwelche Kopien produzieren.“ Ganz im Gegenteil! „Das ist ein Original der alten Welt!“ Er betonte außerdem den „unschätzbaren Wert“ der Bierzo-Weine und alten Reben, „die wir hoffentlich bewahren können. Es gibt hier Schätze auf dem Niveau der besten Grand Crus Frankreichs oder der Toplagen des Piemont – und plötzlich sind da Reben, wie von göttlicher Hand berührt.“ Himmlische Intervention hin oder her – wir jedenfalls sind von der ziemlich glücklichen (göttlichen?) Hand Verónica Ortegas begeistert, von einem ganz offensichtlich Weltklasse-„Cobrana“, der uns in seinen Bann gezogen hat. Wobei da nicht mehr viel zu ziehen war, wir waren ohnehin komplett verzaubert … Ganz ohne Magie, nur „einfachstes“, dabei perfektes, wunderbar sensibles, ja empathisches Handwerk: Die Trauben für diesen field blend (75% Mencía, dazu Godello, Doña Blanca und Palomino, eventuell eine Winzigkeit Garnacha Tintorera) gären in einem offenen Holzbottich, danach geht’s (zumindest für diesen Jahrgang – gerade einmal 1.340 Flaschen!) in eine Amphore bzw. ein gebrauchtes, schon mehrfach belegtes Barrique – et voilà! Die vielbeschworene burgundische Frische, hier ist sie! In der neuen Lagenklassifikation des Bierzo figuriert der „Cobrana“ demnächst als Village („Vino de Villa“) – was ein Understatement! Selbst eine Einordnung als Premier Cru erschiene uns als allenfalls tiefgestapelt: Florale Noten, helle, erfrischend säuerliche, noch in die morgendliche Kühle gehüllte (Beeren-)Frucht – rote und schwarze Johannisbeeren, etwas Himbeere und herb-süße Sauerkirsche –, eine Prise ätherischen weißen Pfeffers mit zartem Rauch, ein Hauch Lakritz und Blutorange, dann Kräuter, Graphit und Brombeere. Herrlich komplex, dabei wunderbar leichtfüßig, fast schwebend! Die ersten Sekunden am Gaumen gehören einer Frucht, die zwischen Süße und Säure oszilliert, wirkt jetzt etwas dunkler, tiefer, die Sauerkirsche jetzt mit Salzflocken im Gepäck, Cassis mit balsamischem topping, ungemein saftig, feinsamtig-griffiges Tannin und eine fast schon magische, weil „unendlich“ elegante Säure – grandios! ¡Enhorabuena, Verónica! Trinkt sich jetzt schon traumhaft schön (und gerne etwas gekühlt, 15–16 °C sind sicherlich ideal), wird in den nächsten Jahren nur noch schöner (2018 ist ein fulminanter Jahrgang!) – bis 2028+ 96 Punkte GUTIÉRREZ (PARKER) 19

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