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PINwand Nr. 312

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Weinmagazin Pinard de Picard - Ausgabe August 2020 - Erlesene Weine und Feinkost.

DEUTSCHLAND NAHE

DEUTSCHLAND NAHE Emrich-Schönleber © Medienagenten Die Frucht ist introvertiert anstatt exotisch und satt. Die Weine haben eine gute Säure, die bestens integriert ist. Damit ist 2019 hochinteressant und ziemlich perfekt und das für Novizen wie absolute Riesling-Freaks. Im Vergleich zum seidigen und intensiven Frühlingsplätzchen hebt sich der Halenberg durch seine festere Textur und eine zarte Phenolik ab, die ihm noch mehr Grip verleiht. Es ist der schwerere, aber auch noch tiefergreifende Riesling im Jahrgang 2019. Ein Wahnsinnsstoff. Besser kann kein Riesling der Welt schmecken, nur anders. Seit vielen Jahren zählt der Halenberg zu unseren persönlichen Lieblings-Rieslingen. Eine Stil-Ikone, die uns schon vor mehr als einem Jahrzehnt zeigte, welch Potenzial in trockenen Rieslingen aus Deutschland steckt. Jahr für Jahr wandert er auch in unseren privaten Keller, um dann mit einigen Jahren der Flaschenreife getrunken zu werden. Eine kleine Anekdote: Zuletzt präsentierte Frank Schönleber in Hamburg auf einer wahren Riesling-Fan-Veranstaltung vor hunderten Teilnehmern einige der besten gereiften Weine des Hauses, und viele Teilnehmer brachten ebenfalls Rieslingschätze mit, darunter erstaunlich viele aus dem Hause Emrich-Schönleber. Jahrgänge vom Halenberg wie 2004 oder 2008 sind innerhalb weniger Jahre echte Legenden geworden und unter Sammlern heiß begehrt. Wenn man diese Weine heute im Glas hat, weiß man auch warum. Der Halenberg zählt nach wie vor zu einem der preiswertesten Großen Gewächse, liefert er doch in jedem Jahrgang das Maximum an Qualität. Schon wieder sind wir bei den vermeintlichen Paradoxien der genialen Rieslingunikate der Schönlebers oder auch Kellers oder auch Tim Fröhlichs, bei aller Kraft für einen aristokratischen Wein: Nichts ist laut. Nichts ist aufdringlich, aber man spürt intuitiv, da hat man etwas ganz Großes im Glas und man erkennt: Wie hinter einer geheimnisvollen Tür verbirgt sich in diesem Druidentrunk Einmaliges und Unvergessliches! Und heute so schwer noch zu erfassen in all seinen geschmacklich unendlich komplexen Dimensionen, in all seinen schier unergründlichen Facetten, die schlicht unter die Haut gehen! Mit großer Freude ab Herbst zu trinken, Höhepunkt voraussichtlich zwischen 2023 bis nach 2039. 42 PINwand312 | August 2020

Emrich-Schönleber NAHE DEUTSCHLAND MONZINGER RIESLING KABINETT 2019 „Der Kabinett ist eine der wertvollsten Kategorien des deutschen Weins.“ – Stephan Reinhardt DNA041419 Monzinger Monzinger Riesling Kabinett Riesling Kabinett 2019 2019 10% Vol. 19,33 €/l 14,50 € In seiner sehr schönen Kolumne in der FAS schreibt Stephan Reinhardt unter dem Titel „Zeit für den Kabinett“ eine kleine Hymne auf den wahren Kabinett. „Der Kabinett ist eine der wertvollsten Kategorien des deutschen Weins,“ heißt es da und werde ferner gekennzeichnet als ein Wein, „dessen Trauben nicht zu spät und nicht zu reif gelesen werden, um das zu erhalten, was den Kabinett einzigartig macht: Leichtigkeit und Frische, verbunden mit Intensität, Struktur und Herkunftscharakter.“ Überall wird über Weine mit Trinkfluss gesprochen. Was gibt es „trinkigeres“ als einen federleichten Kabinett? Eine Eigenschaft, die in keiner anderen Weinbaunation aufgrund der klimatischen Verhältnisse erreicht werden kann! Genau diese Faszination macht einen echten Kabinett aus. Das greift auch Stephan Reinhardt in seiner Kolumne auf und schreibt: „Ausladende, alkoholreiche Weine zu erzeugen ist keine Kunst. Einen tänzerischen und filigranen Wein mit nur wenig Alkohol, aber viel Geschmack, pikanter Würze und trinkanimierender Säure hinzubekommen, ist in der sich dramatisch erwärmenden Welt kaum noch möglich, wenn das angestrebte Leichtgewicht aufgrund zu früher Lese nicht nur grün und dünn, sondern reif und komplex sein soll.“ Frank Schönleber zaubert diesen Riesling aus einer weniger tiefgründigen Lage, die kleine Erträge liefert und sich langsam im Mostgewicht entwickelt. Es sind die Seitentäler der Nahe, die hier für eine langsamere Vegetation sorgen. Die ideale Voraussetzung, um einen Kabinett zum idealen Zeitpunkt zu lesen. Denn nur wenn er nicht zu reif ist, wenn die Säure noch in den Trauben knackt, gerät ein Kabinett trinkig. Im Prinzip muss die zarte Fruchtsüße von der Säure ausbalanciert werden, sodass man den Wein sensorisch kaum als süß wahrnimmt. Der Monzinger Kabinett duftet fein nach eingelegten Pfirsichen. Ein eher fruchtbetonter Typ Kabinett, der die Sonnenstrahlen eingefangen hat. Die fleischigen Nektarinen und diverses Steinobst stehen ihm wunderbar, denn am Gaumen wirkt er fruchtintensiv und saftig. Bei all der Intensität – und dies kann nur Kabinett – schwebt er aber über dem Gaumen, zeigt sich doch federleicht und von feiner Mineralität und frischer Säure ausbalanciert. Ein purer und klarer Riesling, der dem Hedonismus frönt. Dieser fein ziselierte Riesling demonstriert auf einmalige Art und Weise, warum ein filigraner, tänzelnder, fruchtsüßer Kabinett unter vielen Liebhabern deutscher Weine so begehrt ist, nicht zuletzt wegen seiner Leichtigkeit im Alkohol, der ihn zu einem wunderbaren Zech-, Aperitif- und Terrassenwein werden lässt. Zu genießen ab sofort, Höhepunkt bis nach 2031+ 43

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