Aufrufe
vor 3 Jahren

PINwand Nr. 312

  • Text
  • Picard
  • Weinversender
  • Weinversand
  • Verkostung
  • Tasting
  • Wine
  • Winetasting
  • Weintasting
  • Weine
  • Pinwand
  • Wein
Weinmagazin Pinard de Picard - Ausgabe August 2020 - Erlesene Weine und Feinkost.

DEUTSCHLAND NAHE

DEUTSCHLAND NAHE Emrich-Schönleber MONZINGER NIEDERBERG RIESLING TROCKEN 1G, 2019 Feine Lage von mindestens 35jährigen Reben In Reservierung, Auslieferung ab September 2020 DNA043719 Monzinger Monzinger Niederberg Niederberg Riesling Riesling trocken trocken 1G, 2019 1G, 2019 12,5% Vol. 34,66 €/l 26,00 € Vergangenes Jahr feierte der Niederberg Riesling sein Debüt. Ein Neuzugang, der Riesling-Fans hellhörig werden ließ. In der traditionsreichen und konstanten Geschichte des Weinguts Emrich-Schönleber gab es einen bedeutenden historischen Zuwachs. Seit jeher prägen die beiden Monzinger Lagen Halenberg und Frühlingsplätzchen die Kollektion von Werner und Frank Schönleber. Und seit jeher gehen Trauben aus dem Monzinger Niederberg in die fantastischen Weine der Schönlebers ein. Doch wurde diese Lage zuvor niemals separat gefüllt und dürfte damit auch den größten Liebhabern des Monzinger Traditionsbetriebs unbekannt sein. Die bereits auf Weinkarten von 1901 vorzufindende Lage, die nach den VDP-Statuten als 1. Lage eingestuft wird, befindet sich unweit des Halenbergs in einer etwas flacheren Neigung. Die 4,2 ha umfassende Lage besticht durch die gleiche Bodenstruktur wie der Halenberg. Blauschiefer und Quarzit durchziehen diese kühle Lage, die aufgrund ihrer im Tal gelegenen Exposition etwas weniger von der Thermik geprägt wird als das Große Gewächs. Es gab eine lange Findungsphase, bis Werner und Frank beschlossen, diese 1. Lage gesondert auszubauen. Sie ging zuvor oft in den Riesling „Mineral“ ein. Doch merkten Vater und Sohn, dass in warmen Jahren diese sehr hochwertigen Trauben dem Wein eine intellektuelle Tiefe gaben, die im Einstiegsbereich eher am frühen Genuss hindert, in kalten Jahren den Mineral karger erscheinen ließ, als er sein sollte. Nein, der Niederberg war ein Querkopf und eigenständiger Denker und bettelte geradezu darum, separat vinifiziert zu werden. Vergangenes Jahr war es soweit und mit 93 Punkten von Stephan Reinhardt (Parker) war der Riesling auch gleich ein großer Kritiker-Erfolg. Da wir diesen Neuzugang im Schönleberschen Portfolio nun erst im zweiten Jahrgang im Glas haben, möchten wir keine Stildefinition in Stein meißeln, die durch die Jahrgangstypizität dominiert werden könnte. Denn um einen echten Lagencharakter zu erkennen, muss man Weine in ihrer Gesamtheit über viele Jahrgänge verkosten. Was wir aber sagen können ist, dass der Niederberg qualitativ, zumindest für uns, grob gesagt zwischen Halgans und den Großen Gewächsen einzuordnen ist. Er zeigt sich klar definiert und fein im Bouquet. Das ist präzise, von nicht zu reifer Zitrusfrucht geprägt und subtil würzig. Am Gaumen leitet eine feine Phenol-Struktur den Riesling, der mit intensiver Schieferwürze und gelbpflaumiger Frucht ganz fein und lange nachhallt. Das hat Tiefe, Eleganz und Ausstrahlung. Kein Wunder, hat Frank Schönleber diesen Wein doch absolut gleich behandelt wie seine beiden Großen Gewächse. Das ist schon hochfein und schon eine Klasse überhalb des ‚Halgans‘ und ‚Frühtaus‘ einzustufen. Eine absolute Bereicherung im Portfolio von Emrich-Schönleber! 38 PINwand312 | August 2020

Emrich-Schönleber NAHE DEUTSCHLAND FRÜHLINGSPLÄTZCHEN RIESLING GROSSES GEWÄCHS 2019 Frühlingsplätzchen 2019: Höchst charmant! DNA040719 Frühlingsplätzchen Frühlingsplätzchen Riesling Riesling Großes Großes Gewächs Gewächs 2019 2019 12,5% Vol. 54,66 €/l 41,00 € „Top 11 der Spitzenweine 2018" in der F.A.S. laut Stephan Reinhardt! Immer und immer wieder hat das Frühlingsplätzchen in zahlreichen Blindproben gereifter Großer Gewächse bei Kritikern und auch hier bei unserer jährlich durchgeführten 10-Years-After-Probe der besten Großen Gewächse bewiesen, dass es absolut auf Augenhöhe mit dem Halenberg einzustufen ist. Denn das Frühlingsplätzchen steht oft nach über 10 Jahren Reife am filigransten und zartesten da, beeindruckt dann ob des jugendlichen Stadiums und der Feinheit am Gaumen. Frühlingsplätzchen. Allein diese Lagenbezeichnung strahlt etwas Leichtes und für viele auch Feminines aus. Ein zarter Lagenname, der auch so wunderschön dem Charakter dieser Monzinger Paradelage entspricht, die voller Charme und Seidigkeit sowie einer unerreichten Leichtigkeit wunderschöne Attribute für trockenen Riesling ausstrahlt. Jene Lage, die von rotem Schiefer und tiefgründigem roten Lehm geprägt ist, die sich am Ortseingang Monzingens entlang der Bundesstraße erstreckt und mit ihrer rampenförmigen Auslegung beeindruckt, präsentiert sich in der Jugend stets offen und charmant. Dieser expressive und leichte Charakter hat manch Fehlurteil ergeben. Gegenüber dem stets kraftvolleren und monolithischeren, da so dunkel wirkendem Halenberg, wurde den Weinen aus dieser Lage gelegentlich ein kürzeres Potential zugeschrieben. Welch Irrtum! Dabei hat das Frühlingsplätzchen über die Jahre stets mehr an Kontur und Präzision gewonnen, sodass wir heute, und um die Erfahrung gereifter Jahrgänge reicher, von zwei ebenbürtigen Lagen sprechen. Ja, manchmal, speziell in wärmeren Jahrgängen, hat es die Lage sogar leichter und damit ein wenig die Nase vorn! Dank der Schieferböden mit lehmigen Anteilen konnten hier die Rieslingtrauben nämlich bestens durch den trockenen Sommer kommen. Es ist schwer, das berührende Erlebnis beim Genuss dieses Großen Gewächses von alten Reben aus einer Parzelle adäquat zu beschreiben. Wie erfasst man dieses phantastische Kaleidoskop an Aromen, das komplexe Potpourri an Düften...? Zart lautet das Stichwort! Das Bouquet wirkt seidig und weich, Grapefruitspalten, und Frühlingsblüten so wie ein Hauch Muskatnuss steigen aus dem Glas. Das ist höchst verführerisch und fein gewoben. Birnenspalten steigen auf, Kernobst können wir hier nicht ausmachen. Der Jahrgang strahlt eine Frische aus, die eine andere, eher hellere Fruchtausprägung ergab. Am Gaumen ist der Riesling einfach nur fein und intensiv. Ein einnehmender trockener Riesling, dessen feiner Extrakt das Stichwort Charme aufkommen lässt. Der Wein tänzelt am Gaumen, ist niemals hart und abweisend, nie laut, sondern stets kühlend und entspannend. Dieser filigrane Weltklasseriesling schwebt geradezu in einer feinen, prononcierten Säure über die Zunge, fast schon so, wie man es von großen Weinen der Mosel kennt. Mandarinen und ein Hauch nobler Yuzu-Frucht wird hier verströmt. Das ist hochfein und völlig schwebend, ja so federleicht und filigran wie ein frisch gebrühter Jasmin-Tee, der ebenfalls nur durch das Schwenken mit frischen Blüten aromatisiert wurde, dessen Blumigkeit aber kaum zu greifen ist. Ein Weltklasse-Riesling, von dem es im Jahrgang 2019 leider nur wenige Flaschen gibt, denn die Erträge lagen beim Riesling so niedrig wie zuletzt 1997! Zu genießen ab sofort, Höhepunkt bis nach 2038+. 39

1997-2024 Pinard de Picard GmbH & Co. KG, Saarwellingen, Germany. ALL RIGHTS RESERVED.