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PINwand Nr. 311

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Weinmailing Ausgabe Juli - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender

ITALIEN PIEMONT Giulia

ITALIEN PIEMONT Giulia Negri dann alle Weine bio-zertifiziert sein. Alle Trauben werden hier in kleinen Kisten von Hand gelesen und dann spontan vergoren. Ihren Barolo baut sie klassisch in großen Botti (25 HL aus slawonischer Eiche) aus, Chardonnay und Pinot Noir nach burgundischem Vorbild in Barriques mit geringem Neuholzanteil. Wer das Gut im Spätherbst zur Trüffelsaison besucht, blickt von der historischen Einzellage Serradenari , die als höchstgelegene im Barologebiet zählt, in den Morgenstunden wie von einem Balkon über die Wolkenlandschaft, unter der sich Langhe versteckt. 6,5 ha Weinberge zählen zum Familienbesitz, 12 weitere sind Waldstücke. Diese erstrecken sich zwischen den verschiedenen Weinparzellen, die allesamt auf 400-530 m Höhe liegen. Als wir ihren Chardonnay und Pinot Noir erstmalig probierten, war uns klar, dass Giulia alle Projekte, nicht nur die Barolo, mit höchstem Qualitätsanspruch angeht. Speziell der Chardonnay zählt, obwohl er noch keine große Historie aufweist, bereits jetzt zu den allerfeinsten, die wir aus dem Piemont kennen. Der lange Ausbau über 16 Monate in 350 l Fässern, davon lediglich 30% Neuholzanteil, die nördliche Exposition der Reben auf über 500 m über Meereshöhe und natürlich das richtige Gespür für den perfekten, sprich rechtzeitigen! Lesezeitpunkt, bringen einen Chardonnay hervor, der sein klares Vorbild aufleuchten lässt. Die Trauben für ihre Barolo wachsen meist auf sandigem Untergrund und trotz des noch relativ jungen Alters der Reben, sie wurden überwiegend 2001 gepflanzt, erzielt Giulia eine Tiefe und Spannung in den Weinen, wie wir sie nur von etablierten Größen der Region kennen. Hier hat alles Hand und Fuß und, vor allem, allergrößtes Potenzial für die Zukunft. Es ist noch nicht lange her, dass Giulia ihren Wein noch in der Garage ausbaute, sie liebte dieses Dasein als Garagenwinzerin, ihre Winzerfreunde, die genauso tickten wie sie, die ketzerischen, ideologiefreien Weine, produziert von echten Wein-Handwerkern. Irgendjemand bezeichnete sie damals als ‚Barologirl‘, eine liebevolle Anspielung auf die legendären ‚Barolo Boys‘, die in den 80ger und 90er Jahren den Weinbau im Piemont revolutionierten, weil Giulia auf ihre eigene Art und Weise ihre Weine vinifizierte, frei von Dogmen und so, wie es ihren Ideen entsprach. Den Namen ‚Barologirl‘ ist sie seitdem nicht mehr los geworden, also trägt sie ihn einfach selbstbewußt wie eine Auszeichnung. Ihre Barolo werden heute beschrieben als eine Mischung aus Tradition, old-school und frech. Darin steckt viel Wahrheit. Schon jetzt zählt sie zu den wohl meistbeobachteten Jungwinzerinnen ihrer Generation, obwohl sie das Weingut erst seit 2014 vollständig alleinverantwortlich leitet. Und weil die großen Themen Demut, Begeisterung und Anspruch bei ihr an oberster Stelle stehen, sind wir uns sicher, in den nächsten Jahren noch enorm viel von Giulia Negri zu hören. 12 PINwand311 | Juni/Juli 2020

Giulia Negri PIEMONT ITALIEN BARBERA D’ALBA 2018 Hocheleganter Barbera bester Provenienz IPI090718 Barbera d’Alba Barbera 2018d’Alba 2018 14% Vol. 21,20 €/l 15,90 € Die Freundin der ebenfalls sehr erfolgreichen Chiara Condello gehört ganz ohne Zweifel zu den talentiertesten Winzerinnen des Piemont. Beide Winzerinnen eint der enorm gefühlvolle und geradezu sinnliche Umgang mit ihren Rebsorten. Beim Barbera d’Alba etwa beweist Giulia Negri uns, dass jene Rebsorte, wenn traditionell ausgebaut, fernab von stark extrahierten Kraftbolzen ihre eigentliche Stärke besitzt. Dann, wenn der Barbera kein ganz großer Wein sein will, sondern einer mit Trinkfluss, viel Sinnlichkeit und Finesse, zeigt er seinen einzigartigen Charakter. Die Reben stehen hier im berühmten La Morra. Erstklassige Provenienz also, deren Lagen auf Kalkstein aus dem Tortonium sowie von sandig-lehmigen Oberböden geprägt sind und auf einer Höhe von 400 Metern langsam reifende Trauben wachsen lassen. Giulia Negri vergärt die Barbera-Trauben spontan im 350-Liter-Holzfass aus französischer Eiche, lässt dort auch die malolaktische Gärung geschehen und den Wein schließlich über 16 Monate hinweg in den Tonneaux reifen. Das ergibt einen hagebuttenrot leuchtenden Barbera d’Alba, der durch seine beerige Frucht und kühle Mineralität besticht. Im Glas duftet es nach Amarenakirschen, eine tiefe Nase voller Waldfrüchte, allen voran Blaubeeren, auch Brombeeren und zart im Hintergrund schwingt etwas Myrrhe mit, gibt dem Wein etwas Verruchtes, anziehendes. Bestechend ist seine Klarheit, die zarte Extraktion und seine Haptik am Gaumen. Nichts Austrocknendes oder Hartes lässt er sich anhängen. Nein, das ist ein geschmeidiger, von fein polierten Tanninen geprägter Wein, dessen Waldfrucht und Walnussaromatik wunderschön ist. Im Nachhall bleibt er frisch und von beerigen Früchten geprägt, zu keiner Zeit überschminkt ein neues Holz diesen feinen Wein. Das ist nobel, höchst sinnlich und für eine Jungwinzerin von 28 Jahren einfach bemerkenswert. Ja, in der Tat, so lebendig und elegant kann Barbera sein. Der Barbera d’Alba sorgt jetzt und sicher auch bis 2026 für schöne Momente. LANGHE NEBBIOLO „PIAN DELLE MOLE” 2018 Herrlich ‚bodenständiger‘ Nebbiolo von unserem ‚Rising Star‘ IPI090318 Langhe Nebbiolo Langhe „Pian Nebbiolo Delle „Pian Mole” Delle 2018Mole” 2018 14% Vol. 22,53 €/l 16,90 € Sandig lehmige Böden, Lagen auf rund 500 m über Meereshöhe und der Ausbau in 500 l-Tonneaux und Stahltanks prägen diesen herrlich puristischen Langhe Nebbiolo von unserem Barolo-Girl Giulia Negri. Giulia Negri, von den internationalen Medien als „Rising Star“ beschrieben, ist auch für uns eine Winzerin mit klarer Vision eines Traditionsbetriebs. Giulia ist es wichtig Weine zu vinifizieren, welche ihre Herkunft klar im Glas widerspiegeln. Und so überrascht es nicht, dass die 28jährige Winzerin bereits mit einem Langhe Nebbiolo auftrumpft, der sich mühelos zwischen denen der großen Traditionsbetrieben sehen lassen kann. Der 2018er „Pian Delle Mole“ liegt mit durchsichtigem rubinrot im Glas. Er beeindruckt optisch nicht durch Konzentration, will sich nicht aufdrängen. Aus dem Glas duftet es kühl nach Granatäpfeln, etwas Pflaumen und Amarenakirschen. Einfluss durch neues Holz, tintige Extraktion oder gekochte Fruchtaromen? Nicht bei Giulia! Wenn man einen solch herrlich unaufgeregten Langhe Nebbiolo im Glas hat, dann weiß man auch, was einen großen Barolo ausmacht und was den Nebbilo gleichzeitig von jenem Wein unterscheidet. Das ist ein herrlich bodenständiger und grundehrlicher Wein, durchaus eine Spur einfacher gestrickt als ein Barolo, dafür bereits in der Jugend bestens genießbar. Die Tannine sind seidig, die Aromen, etwas Granatapfel und Haselnüsse, auch asiatische Gewürze, in sich stimmig, das Holz dank Ausbau in 500L-Tonneaux völlig im Hintergrund. Das ist einerseits charmant und zugänglich, aber auch gleichermaßen tiefgründig. All das macht unbändige Lust auf den nächsten Schluck. Werte Kunden, unser Neuzugang aus La Morra, im Herzen Piemonts, ist aktuell noch ein Geheimtipp. Doch hören wir bereits erste euphorische Stimmen in Fachkreisen brodeln. Giulia Negri hat innerhalb ganz weniger Jahre eine klare Handschrift entwickelt, die wir bei vielen alteingesessenen Traditionsbetrieben in dieser Form nicht sehen. Hier brennt augenscheinlich jemand mit Leidenschaft für sein Produkt, geht Wagnisse ein, in Kauf nehmend, auch Fehler zu machen und daraus zu lernen. Selten haben wir eine derartig junge Winzerin mit einer solch klaren Vision gesehen. Von Giulia Negri werden Sie noch viel hören. Wir sind stolz darauf, bereits von Anbeginn an dabei zu sein. Zu genießen ab sofort, Höhepunkt wohl 2022-2030+. 13

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