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PINwand Nr. 310

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Weinmailing Ausgabe Mai/Juni - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND MOSEL Willi

DEUTSCHLAND MOSEL Willi Schaefer kundigen Weinliebhabers! Klassischer, finessenreicher, mineralischer und feinfruchtiger kann die Mosel nicht schmecken! Bedenken Sie bitte auch, liebe Kunden: Diese so lebendigen Rieslinge besitzen ein legendäres Reife- und Entwicklungspotential – ohne jemals ihre Frische zu verlieren! Bei den Spätlesen 20–30 Jahre und mehr, bei den Auslesen bis zu einem halben Jahrhundert. Von Jahr zu Jahr werden diese Köstlichkeiten sich entwickeln und gewinnen eine Komplexität und Mineralität, die weltweit einzigartig sind: Das sind Schichten um Schichten sich entfaltende Finesse und Eleganz. Das kaleidoskopartige Aromenspektrum dieser legendären, absolut gleichwertigen Lagen ist dabei stetigen Veränderungen unterworfen. Aber eins bleibt dabei stets gleich: Die Moselmythen aus dem Himmelreich, dem Domprobst sowie der Wehlener Sonnenuhr, bereiten in jeder Phase ihrer Entwicklung Trinkspaß ohne Ende. Nichts ist schwer, alles so tänzerisch verspielt, leicht und fein! Wahrlich der Tanz des Schmetterlings! DER JAHRGANG 2019 Werte Kunden, unser lediglich 4 Hektar kleiner Betrieb aus Graach hat 2019 eine Kollektion eingefahren, die man nach allen klassischen Kriterien getrost als großen Jahrgang bezeichnen darf. Dabei überrascht kaum, dass sich der Jahrgangsverlauf alles andere als entspannt liest. Es scheint uns, dass bei kleinen Betrieben und überall dort, wo unter höchstem Aufwand und Qualitätsbestreben gearbeitet wird, gerade die herausforderungsvollen Jahrgänge die spannendsten Weine ergeben. Generell lässt sich 2019 als ein Jahr der Gegensätze charakterisieren, was sich so auch in den Weinen zeigt, doch dazu später mehr. Bereits in der zweiten Aprilhälfte trieben die Reben aus, waren also dem Schutz vor Frost ausgesetzt. Eine solche Frostnacht setzte dann vom 5. auf den 6. Mai ein, doch zum Glück blieben Schaefers Graacher und Wehlener Anlagen weitgehend verschont. Eine nicht zu starke Verrieselung sorgte für eine gewünschte und natürliche Ertragsregulierung. Es war der warme Sommer mit einigen Spitzen, der im Wesentlichen den Ertrag regulierte. So zeigten einzelne Beeren Sonnenbrand. Man mag so den Eindruck haben, dass 2019 als heißer Jahrgang in die Annalen eingeht, darf sich aber von einer Tatsache nicht blenden lassen: Die enormen Steillagen samt ihrer Schieferverwitterungsböden strahlen auch bei nicht zu heißen Temperaturen Wärme ab, denn die Schieferplatten heizen sich im Amphitheater der Reben wie Kacheln auf, spenden so auch bei kühlen Nächten Wärme. Christoph, Andrea und das Team gingen diese Herausforderung aber gelassen an. „Wir wachsen mit unseren Aufgaben, haben mühsam und zeitintensiv jede Traube überprüft. Von der Sonne verbrannte und schlecht versorgte Beeren schnitten wir heraus,“ und weiter: „2019 bescherte uns das ganze Spektrum, das eine Rieslingtraube zu bieten hat: gesunde und knackige Trauben, goldgelbe wie im Bilderbuch, sowie Trauben mit perfekter Botrytis. Alles was uns nicht gefallen hat, blieb im Weinberg. Über den reduzierten Ertrag beschweren wir uns nicht, denn wir sind dankbar, von Frost und Hagel verschont geblieben zu sein.“ Auch unsere Kollegen von Moselfinewines berichten höchst positiv über die Ambivalenz des Jahrgangs: „An der Spitze wird 2019 episch, möglicherweise eine noch feinere Version von 2001. Wir bekamen bald Wind von dem Grund, warum die Erzeuger das schlechte Wetter während der Ernte nicht zu stören schienen: „Dies könnte ein gewichtiger Jahrgang sein,“ war ein regelmäßiger Kommentar, der während der Ernte fiel. Wir wollten unbedingt unsere Nase in einige Fässer einiger der besten Erzeuger stecken und können die Vermutung der Betriebe bestätigen: Die Weine haben eine unglaubliche Präzision, Spiel, Animation und Struktur. Im besten Fall erinnern sie uns an 2001, aber subtiler und tiefer.“ Vieles hat auch damit zu tun, wie im Weingut Willi Schaefer gearbeitet wird. „Wir lesen nicht bewusst heute einen Kabinett, sondern jene Parzellen, die reif sind. Der Rest entwickelt sich im Keller und während der Gärung, wenn man probiert. Dann ergibt jedes Fass und jede Parzelle ein Bild. Wir blenden Marketing aus bei der Lese, der Fokus liegt rein auf dem, was man hat. Weil die Mengen ohnehin so klein sind bei uns, können wir stets alles verkaufen.“ Das erklärt auch, warum im Hause Schaefer manche Weine je nach Jahrgang extrem rar sind. Für Christoph ist 2019 vor allem ein Spätlesen- und Auslesen-Jahrgang. Die Trauben eigneten sich in seinen drei Lagen für die beiden Prädikate bestens. Generell überzeugt uns 2019 mit seiner kraftvollen und dichten Aromatik, die allerdings wie ein kühler Jahrgang schmeckt. Die Frucht ist eher europäisch als exotisch und strahlt hell. Es sind die niedrigen Erträge und hohen Extrakte, welche durch eine animierende und frische Säurestruktur bestens abgepuffert werden und athletische Riesling ergeben, die in ihrer Feinheit ganz typisch dem Weingutsstil entsprechen. Ein ganz große Kollektion, die besonders im Auslesebereich echte Langstreckenläufer ergibt. 2019 ist Willi Schaefer at its best! Eine weitere gute Nachricht: So bodenständig und bescheiden wie die Familie seit Generationen ist, bleiben auch die Preise für die Weine moderat, auch wenn es kaum Mengen gibt. Denn Christoph und seiner Frau Andrea ist ganz besonders wichtig, dass die Weine auch weiterhin dort ankommen, wo sie sie sehen wollen. Bei den Liebhabern der Weine und dies am allerliebsten mit geöffneten Flaschen! Es gilt also, lediglich besonders schnell zu sein dieses Jahr. Schaefers Weine sind stilprägend, über die Landesgrenzen hinaus gesucht und wertgeschätzt. Wir bieten Ihnen mit größter Freude diese waschechten Mosel-Ikonen an, die seit vielen Jahren zu den besten der Region zählen und für einen einzigartigen Stil stehen, wie ihn nur die Mosel hervorbringen kann. Der Mythos Mosel lebt! 36 PINwand310| Mai / Juni 2020

Willi Schaefer MOSEL DEUTSCHLAND GRAACHER RIESLING TROCKEN 2019 „Ja – wir sind glücklich über die Ernte 2019!“ – Christoph Schaefer DMO020119 Graacher Graacher Riesling trocken Riesling trocken 2019 2019 DV 11,5% Vol. 17,20 €/l 12,90 € Kenner schätzen schon lange den trockenen Gutsriesling aus dem Hause Willi Schaefer. Weil sie wissen, dass es sich hierbei um einen Wein von weitaus höherer Güte handelt. Er entspringt ganz dem Understatement-Gedanke der Familie Schaefer, deren Geisteshaltung und Art sich 1:1 in deren Weinen widerspiegelt. Mit ihren lediglich 4,5 Hektar Rebfläche besitzt die Familie in den drei Spitzenlagen Graacher Himmelreich, Domprobst und der Wehlener Sonnenuhr Parzellen. Folglich, Sie ahnen es bereits sicher, kann der einfache Gutswein nur aus den Spitzenlagen kommen! Dieses Jahr hat die Familie ihren Gutsriesling komplett im Graacher Himmelreich gelesen. Denn die etwas luftigere Lage eignet sich bestens, gerade aus den Höhenlagen, für einen zarten Riesling mit animierenden 11,5% Vol. Alkohol. Der „Gutsriesling“ duftet fein nach gelben Pflaumen und sogar etwas Tabak, wird von Apfelblüten umgeben. Das ist zugänglich, feinsinnig und animierend. Genau so zieht er sich auch am Gaumen fort, wo er trocken und würzig dahingleitet, einen wunderbaren Eindruck von Frische hinterlässt. Er ist subtil, feinfruchtig und doch schon von der Kraft des außergewöhnlichen Jahrgangs 2019 geprägt. Ein wunderbrarer Riesling, der sogar noch etwas mehr Zug am Gaumen besitzt als sein Vorgängerjahrgang. „Der trockene Riesling geht mehr auf die Steinigkeit und den Schiefer ein, die feinherbe Version betont die charmante Fruchtigkeit,“ so erklärt Christoph uns die Unterschiede der beiden Gutswein-Versionen. Unser Fazit: Steillagenriesling aus Einzellage, von Hand gelesen, spontan vergoren. Ein Wein, der in dieser Preiskategorie in dieser Güte so eigentlich nicht zu finden sein dürfte! Bietet schon jetzt viel Genuss, bis 2028+. 37

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