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PINwand Nr. 308

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Weinmailing Ausgabe April - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH BURGUND

FRANKREICH BURGUND Domaine Monthelie-Douhairet-Porcheret Verführerische Burgunder aus Monthelie, „einer der meist unterbewerteten Gemeinden der Côte d’Or“ – The Great Domaines of Burgundy „Im Moment schweben diese Domaine und die talentierte Winzerin, die sie leitet, etwas unter dem Radar, aber das wird sich definitiv ändern.“ – William Kelley (Parker) Wie Sie, werte Kunden wissen, treibt uns das Pinot-Noir- Syndrom an. Und wir wären wahrscheinlich keine guten Weinhändler, wenn das Burgund keine Herzensangelegenheit für uns wäre. Hier finden sich mitunter einige der größten Weine weltweit und viele magische Weinmomente bescherten uns gereifte Burgunder. Doch wir müssen auch gestehen, in den vergangenen Jahre, bedingt durch Wetterkapriolen wie Hagel und Spätfröste sowie die steigende weltweite Begeisterung für die Weine von den sanften Hängen des UNESCO- Weltkulturerbes, sahen sich viele der allerbesten Winzer dazu gezwungen, noch weiter an der Preisschraube zu drehen, so dass der Genuss eines großen Burgundergewächses ein immer exklusiveres Vergnügen wird. Um so mehr liegt unser Bestreben darin, abseits der ganz großen Namen im Burgund neue, noch unbekanntere Weingüter zu finden, die ebenfalls durch und durch die DNA-Burgunds verkörpern. Und die Zeiten sind günstig, denn im Burgund bewegt sich neben den etablierten Domainen einiges. Eine neue Winzergeneration kommt gerade so richtig im Burgund an und übernimmt die Betriebe von ihren Eltern, ähnlich wie wir es in den vergangenen Jahren in Deutschland erlebt haben, und setzt ein ungeheure Dynamik frei. Diese jungen, enthusiastischen und qualitätsversessenen Winzer profitieren von der enormen Nachfrage nach feinstem Pinot Noir und Chardonnay. Und wir wären keine guten Weinhändler, wenn wir diese vielversprechenden Betriebe abseits der großen Namen unserer Lieblings-Weinregion ignorieren würden. Hier gibt es zur Zeit wahre neue Schätze zu entdecken! Einer dieser noch weitgehend unbekannten Trouvaillen ist ein Weingut im kleinen Dörfchen Monthelie, welches geradezu sensationelle Weine auf die Flasche zieht, insbesondere wenn man die aufgerufenen Preise mit berücksichtigt! Die Rede ist von unserem letztjährigen Neuzugang von der Côte d‘Or, der Domaine Monthelie-Douhairet-Porcheret, die wir Ihnen voller Vorfreude und Stolz präsentieren. Ja, wir müssen dabei schon ein wenig schmunzeln, denn es hat einige Zeit gedauert, bis sich dieser Dreiklang aus his- 26 PINwand308 | April 2020

BURGUND FRANKREICH torischen Familienzusammenfügungen- und Erbteilungen bei uns selbst festigte. Domaine Monthelie-Douhairet-Porcheret ist wahrlich kein griffiger Name. Und so hat sich bei uns intern im Haus schlichtweg die Kurzbezeichnung „Domaine Monthelie“ etabliert. Vielleicht ist dies ja tatsächlich einer der Gründe, warum diese Perle des Burgund auch derartig lange verborgen bleiben konnte, weil sie den wohl unaussprechlichsten Weingutsnamen besitzt, der uns im Burgund bislang begegnet ist! :o) ZUR HISTORIE Um den wohl längsten Betriebsnamen Burgunds zu erklären, muss man lediglich auf die Besitzhistorie zurückblicken. Bereits vor rund 300 Jahren gründeten Monsieur und Madame Monthelie die sich bis heute in Familienbesitz befindliche Domaine, noch heute zeugen der unterirdische Gewölbekeller und eine uralte Korbpresse von diesen frühen Tagen. Gemeinsam mit der Familie Douhairet bewirtschafteten sie Lagen in Monthelie, Pommard, Volnay und Meursault. Anfang der 1970er Jahre erbten die beiden Schwestern Armande und Charlotte Douhairet den Traditionsbetrieb. Doch die Schwestern verfolgten unterschiedliche Ziele, und während Armande um den Fortbestand der Domaine kämpfte, verkaufte Charlotte ihren Erbteil, wodurch sich die Weinbergsfläche des Betriebs halbierte. 1989 ging die Domaine neue Wege, ein erster Qualitätschub erfolgte durch die Mitarbeit von Armandes Adoptivsohn André Porcheret. Jenem erfahrenen Mann, der die Domaine neben seiner 17 Jahre andauernden ehrenhaften Tätigkeit als Régisseur der Hospices de Beaune leitete (und u.a. von niemand geringerem als Lalou-Bize Leroy engagiert wurde, um Ende der 80er Jahre deren Weine zu vinifizieren). Und fortan erweiterte somit der Familienname Porcheret den Weingutstitel. Nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 2004 wurde André Porcheret von dessen Enkelin, Cataldina Lippo unterstützt. Und mit Cataldina und ihrem Partner Vincent Monfort beginnt die heutige Erfolgsgeschichte der Domaine, die uns hellhörig werden ließ. Denn seit 2014 zeichnen die beiden alleine verantwortlich für die Geschicke des Weinguts. Und was wir auf unseren Reisen in den besten Restaurants rund um Beaune und auf dem Weingut seitdem probierten, hat uns elektrisiert. Bereits mit jungen 20 Jahren vinifizierte Cataldina ihren ersten Jahrgang. Heute kümmert sie sich um die winzige 6,5 Hektar kleine Domaine, die allerdings ganze 13 Appellationen beherbergt, darunter auch eine Monopollage, den 1,5 Hektar großen Clos du Meix Garnier, im Herzen Monthelies. Was uns an ihren Weinen so überzeugt ist deren Authentizität. Wer hochmodernen Burgunder erwartet, liegt hier falsch. Cataldina ist dem traditionellen Stil des Hauses treu geblieben, hat aber gegenüber ihrem Großvater André den Weinen ihren finalen Schliff und ein Mehr an Finesse gegeben. Schaut man sich die Arbeitsweise von Cataldina an, wird schnell klar, warum die Weine derartig gut ihr Terroir widerspiegeln. Bereits bei der Lese wird höchst penibel auf bestes Lesematerial geachtet. Eine letzte qualitative Selektion gibt es an einem Sortiertisch im Weingut, über den auch die letzten, nicht perfekten Trauben manuell aussortiert werden. Wie bei Großmeister Henri Jayer landen hier alle Trauben vollständig entrappt im Keller. Das sorgt für Präzision und eine verschwenderische, aber auch sehr reintönige Frucht. Noch eine Besonderheit ist für den exzellenten Stil des Hauses verantwortlich: Wie nur ganz wenige Domainen, darunter unser Newcomer-Star Duroché, verzichtet Cataldina fast komplett auf neues Holz. Lediglich 10% an neuen Fässern ersetzt sie jährlich. Hier überdeckt selbst beim Topwein keinerlei neues Holz den Wein. Ein Schritt, den wir enorm begrüßen, der für uns erklärt, warum die Burgunder dieses Hauses derartig präzise und focussiert daherkommen. Und so gilt unsere Gleichung: Domanine Monthelie-Douhairet-Porcheret: das sind 10% neues Holz und 100% Terroir und Leidenschaft! Im Jahrgang 2018 finden wir einen enormen Charme wieder, der schon 2017 bei Cataldina einzigartig war. Bei unserem vergangenen Herbstbesuch erklärte uns die Winzerin, dass 2018 ein aufwändiger Jahrgang war. Um gute Resultate einzufahren, musste man das ganze Jahr über im Weinberg hellhörig sein, um das Gleichgewicht im Traubenwuchs zu erhalten. Dabei stellte Überreife kein Problem da, Cataldina begann mit ihrem Team die Lese zum 3. September und merkt an, dass die Wasserversorgung in den Weinbergen ganzjährig gegeben war. Dabei profitiert die Winzerin von den windigeren und höher gelegenen Lage Monthelies enorm und so überzeugten uns vor allem ihre präzisen und klaren Weine aus der Heimatgemeinde. Dabei sind wir im Vergleich zum Vorjahr mit unserer Wertschätzung nicht mehr alleine, denn auch William Kelley, Parkers Burgundexperte, beobachtet die Domaine und präsentierte sie in seinem jüngst erschienenen Jahrgangsbericht mit klarer Botschaft: „Ich bin seit einigen Jahren regelmäßig zu Besuch und immer wieder beeindruckt von den Fortschritten der Weine: Entrappte Trauben, klassische Mazerationen und ein Ausbau mit moderaten Anteilen an neuer Eiche sind die Grundlagen eines nach wie vor grundsätzlich traditionellen Ansatzes, jedoch sind unter Cataldinas penibler Leitung die Weine purer und eleganter geworden und verbessern sich Jahr für Jahr. Im Moment schweben diese Domaine und die talentierte Winzerin, die sie leitet, etwas unter dem Radar, aber das wird sich definitiv ändern.“ 27

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