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PINwand Nr. 308

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Weinmailing Ausgabe April - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender

SPANIEN RIOJA Bodegas

SPANIEN RIOJA Bodegas Bhilar Monate im gebrauchten französischen Holz ausgebaute Rotwein steht glasklar für David Sampedro Gils Philosophie: Kompromisslose Umsetzung seiner Vorstellungen, um kühle, elegante, charaktervolle Weine abzufüllen. Der Wein liegt tief granatrot im Glas, duftet nach asiatischen Gewürzen, saftigen Brombeeren und eingelegten Kirschen. Ein Rotwein, der getreu Davids „minimal intervention“-Philisophie schlank und puristisch daherkommt. Er mag sie nicht, die marktschreierischen Rotweine der Rioja, die mit tiefextrahierter und marmeladiger Frucht und neuem Holz locken. Sein Bhilar tinto ist wie ein Pfeil, der am Bogen gespannt wird und die Sehne geradlinig verlässt. Eine Punktlandung im Einstiegsbereich. Er überzeugt durch schmeckbar kühles Terroir, präsente aber doch feine Tannine, die von feinen roten Beeren begleitet werden. Der 2018er Bhilar tinto erinnert uns ein wenig an eleganten Blaufränkisch aus dem Burgenland, nur ist er eben etwas runder in seiner Art. Diesen Extrakick an Frische verdankt der Wein auch der in der Region Rioja Alavesa traditionellen Zugabe der weißen Rebsorte Viura, die neben Tempranillo (85%) und etwas Garnacha (10%) hier zu diesem Knallerwein vermählt wurden. Kategorie persönlicher Lieblingswein mit deutlichem Herkunftsstempel. So schmecken Weine, die aktuell alle Liebhaber und Kenner der Region verzaubern. Must-Try! Zu genießen ab sofort bis ca. 2026 PHINCA EL VEDAO GARNACHA, TINTO 2016 Garnacha französisch gedacht SRI030416 Phinca El Vedao Phinca Garnacha, El Vedao Garnacha, tinto 2016tinto 2016 14,5% Vol. 29,20 €/l 21,90 € 93 Punkte: „Garnacha ist eine potenzielle Trumpf-Karte in Rioja“ – Tim Atkin David ist ein absoluter Avantgardist der Rioja. Mit seinem „Phinca El Vedao“ präsentiert er uns einen reinsortigen Garnacha, der durch und durch französisch anmutet. Die Rebsorte, welche wir vor allem aus Châteauneuf-du-Pape als Grenache kennen, gewinnt immer mehr an Bedeutung in kühlen Anbaugebieten Spaniens. Für Tim Atkin, einem der wohl erfahrensten Burgund- und Rioja-Experten, zählt die Rebsorte gar als „potenzielle Trumpf-Karte“ der Region. Hier, auf Terrassenlagen auf über 500m über dem Meeresspiegel, in der Ortschaft Vedao, einem Viertel in Elvillar, reift die Grenache-Traube langsam 93 Punkte ATKIN 10 PINwand308 | April 2020

Bodegas Bhilar RIOJA SPANIEN aus. Dabei entwickelt sie eine Aromatik, wie wir sie in ihrer Klarheit lieben. Denn die Frucht fällt hier rotfruchtig aus, erinnert an Orangeat und Orangenrinde. Uns gefällt an diesem Wein, wie schonend David mit der Rebsorte umgeht, fällt sie doch gerade an der südlichen Rhône in warmen Jahren oft sehr reif und mürb im Tannin aus. Das hier ist dagegen pure Eleganz mit einer Aromenpalette, die von roten Beeren bis hin zu saftigen Brombeeren reicht. Der rund 28 monatige Ausbau in 400 bis 500 Liter-Fässern betont die Frucht und sorgt für feinst abgeschmolzene Tannine. Das ist ein beeindruckend französischer, da terroirgeprägter Wein, dem wir ein Village-Niveau Burgunds attestieren würden. Noch zeigt sich der große Wein vor allem im Bouquet verschlossen, man muss ihn im jugendlichen Stadium karaffieren. Doch darunter und bereits am Gaumen deutlich spürbar verströmt er eine dichte und charmante Textur, die einzigartig ist, die sowohl eine angenehme Saftigkeit verströmt als auch ein mineralisches Gerüst liefert, für einen Wein, der über Dekaden reifen kann. Dabei unterlegen marokkanische Gewürznoten die fein erdbeerige Frucht im Abgang und bringen eine ganz eigene Aromatik ein. Das ist einfach ein grandioser Wein, der seit dem Jahrgang 2014 jedes Jahr nochmals feiner und nuancierter daherkommt. Leider gibt es wieder nur eine handvoll Flaschen von diesem Unikat. Zu genießen ist dieser Rioja der Extraklasse sofort bis ca. 2035+. Er passt übrigens hervorragend zu würzig marinierten Schweinebauch-Rippchen vom saftigen Mangalitza. PHINCA HAPA BLANCO 2018 Einen so völlig eigenständigen und dazu noch so brillanten weißen Rioja trifft man nur extrem selten an. SRI030518 Bhilar – Phinca Phinca Hapa Hapa, blanco blanco 2018 2018 14% Vol. 35,86 €/l 26,90 € In der Reihe der Weine, die David Sampedro Gil und seine Frau Melanie Hickman erzeugen, bezeichnen die Phinca-Weine eigentlich die Einzellagen, aus denen sie stammen. In diesem Fall handelt es sich zwar auch um einen Einzellagenwein, doch den Namen der Lage haben die beiden, vor allem jedoch Melanie, verändert. Sie war es, die diesen in den 1970er Jahren angelegten Weingarten 2016 von Geld aus ihrer Altersvorsorge erworben hat, und sie hat ihn nach ihrem geliebten Hund Hapa benannt, den sie früher auf Hawaii hatte. Daraus erklärt sich auch das Motiv des Etiketts. Der Weinberg ist eine echte Besonderheit. Als hätte der frühere Besitzer den Klimawandel vorausgeahnt, hat er in den 70ern die sechs Hektar oberhalb des Ortes Elvillar bis auf 720 Meter Höhe bepflanzt. Damals ist er noch ausgelacht worden, für David und Melanie aber ist der nördlich ausgerichtete Weinberg ein Geschenk. Im oberen Teil steht die weiße Viura, im unteren, etwas wärmeren Teil sind es rote Sorten, die in den Hapa tinto eingehen. Beide Weine profitieren vom hellen Kalkstein der Gegend. Vom ersten Moment an haben die beiden den Weinberg auf biodynamische Bewirtschaftung umgestellt und pflegen ihn wie ihre anderen Weinberge auch. Tees, Auszüge, Komposte und Präparate werden selbst hergestellt. Gearbeitet wird mit Pferden, gelesen wird von Hand in kleine 10-Kilo-Kisten. Im Weingut werden die Beeren penibel sortiert, was gerade bei Naturweinen besonders wichtig ist, weil im Keller nicht mehr durch Zusätze interveniert werden soll. Anderswo werden die Moste geschwefelt, bei David nicht. Er gibt seinen Weinen erst zur Füllung ein wenig Schwefel mit auf den Weg – genauer gesagt, seinen anderen Weinen; denn der Hapa bleibt frei von allem. Dafür werden die Trauben weitgehend entrappt, mit den Füßen eingemaischt, dann für zwei Monate auf den Häuten in offenen Tonneaux vergoren und danach in geschlossenen 500-Liter-Tonneaux über mindestens ein Jahr ausgebaut. Diese Maischevergärung macht den Wein so stabil, dass er keine weiteren Additive benötigt. 11

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