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PINwand Nr 307

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Weinmailing Weinmagazin Ausgabe März - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH BURGUND

FRANKREICH BURGUND Domaine Joblot GIVRY 1ER CRU „CLOS DE LA SERVOISINE”, ROUGE 2018 „Ein vielversprechender Wein“ – William Kelley (Parker) FBU040417 FBU040418 Givry 1er Cru Givry „Clos 1er Cru de la „Clos Servoisine”, de la Servoisine”, rouge 2017 rouge 2018 13,5% Vol. 39,93 €/l 29,95 € „Schade, dass wir nicht Givry-Chambertin heißen,“ schmunzelt Jean-Marc bei unserer Verkostung, als ein Stammkunde anmerkt, dass man zu diesem kleinen Preis von den renommierten Appellationen Burgunds kaum Vergleichbares bekäme. Das ist eine der typischen Frotzeleien, wie man sie von Jean- Marc zugeworfen bekommt. Der Rockstar Burgunds fühlt sich pudelwohl in seiner Rolle als Entertainer bei unserer Verkostung und wirkt tiefenentspannt. Denn er weiß, dass mit seiner Tochter Juliette nun eine Generation den Stabwechsel übernommen hat, die mit größtem Talent, unbändigem Ehrgeiz und einer Spitzenausbildung sowie internationaler Weitsicht das ihr übergebene Erbe erfolgreich ausbaut. Markus Budai: Für mich zählt der „Clos de la Servoisine“ immer zu den absoluten Lieblingslagen. Er ist vielleicht sogar das Aushängeschild des Weinguts, nicht weil er der komplexeste, der beeindruckendste Cru der Domaine ist, sondern weil er schlichtweg zeigt, wie ehrlich und attraktiv die Appellation Givry ist, wenn man preiswerte aber anspruchsvolle Burgunder sucht. Wir hatten schon das Glück einige reife Jahrgänge zu verkosten, dabei denken wir an einen magischen 2005er und hedonistischen 2009er, den ein guter Kunde mit uns spontan an einem Freitagnachmittag teilte und damit den Weg ins Wochenende versüßte. Und jedesmal denken wir: Es könnte so einfach sein, hiervon zwei Kisten wegzulegen und über 10-15 Jahre von wirklich höchst umwerfenden Burgundern zu profitieren, die noch erschwinglich sind. Der Jahrgang 2018, obwohl überwiegend höchst charmant und zugänglich, benötigt beim „Clos de la Servoisine“ noch etwas mehr Zeit als der zugänglichere „Clos Marole.“ Geben Sie ihm 1-2 Jahre mehr Kellerreife oder öffnen Sie die Flasche ruhig einige Stunden vorab. Dieser bedankt sich dann mit einem feinen Potpourri voller Sauerkirschen und Rosenblätter. Das Bouquet ist würzig und intensiv, aber geschliffen. Am Gaumen wirken die Tannine präsent und feinkörnig, deuten an, dass diese Spitzenlage das Potenzial hat, ähnlich gut zu reifen wie unsere beiden bereits genannten Referenzjahrgänge. In diesem zärtlichen Pinot duftet die Erde von Givry und man schmeckt am Gaumen neben den saftigen roten und schwarzen Beerenfrüchten, den roten Sauerkirschen und feinen Mineralien einen Hauch des noblen Aromas von Zedern. Wir haben es Ihnen bereits öfter gesagt: Juliette rockt das Burgund und schließt an die großen Erfolge ihres Vaters an. Und das, obwohl sie gerade erst durchstartet. 10 PINwand307 | März 2020

Domaine Joblot BURGUND FRANKREICH GIVRY 1ER CRU „CLOS DU CELLIER AUX MOINES”, ROUGE 2018 „Noch konzentrierter und kraftvoller als der subtile Servoisine“ FBU040617 FBU040618 Givry 1er Cru Givry „Clos 1er Cru du Cellier „Clos du aux Cellier Moines”, Aux Moines”, rouge 2017 rouge 2018 13,5% Vol. 39,93 €/l 29,95 € „Cellier aux Moines“ ist schon ein legendäres Terroir. Für William Kelley war er bereits im Vorjahr der Spitzenwein aus dem Hause Joblot. 2018 knüpft da nahtlos an, Kelley vergibt ihm erneut ein Potenzial bis zu 94 Punkte. Dieser Cru zählt eben auch zu den bevorzugten Terroirs in Givry: bereits die Zisterziensermönche wussten um die Vorzüge dieses im Norden der Appellation gelegenen Crus auf ton- und kalkhaltigen Böden mit komplett südlicher Ausrichtung und Blick auf das Dorf und er galt bei ihnen als Juwel unter den Lagen des Burgunds. Wir wiederum wissen um die auf die Erlangung irdischer Sinnesfreuden bedachten Anstrengungen der strebsamen, demütigen Mönche (die lange Wartezeit auf den Eintritt ins himmlische Paradies wußten sie schon immer durchaus mit irdischen Stimmungsaufhellern zu überbrücken), folgerichtig wurde flugs ein Mäuerchen um den Clos gezogen und über die Jahrhunderte der spirituellen Frömmigkeit mit dem Saft des biblischen Rebstocks aus dieser privilegierten Parzelle auf die Sprünge geholfen. Juliette hat im Jahrgang 2018 aus dieser Lage einen potenzialgetriebenen Givry extrahiert, welcher die Essenz des Jahrgangs mit der Grandezza der Lage verbindet. Aus dem Glas steigt ein dichtes Bouquet voller dunkler Kirsche, Brombeeren und einem Hauch Zedernholz sowie Nelke. Am Gaumen wirkt der Cru noch kraftvoller als sein Nachbar, der „Servoisine“. Die Tannine sind dichter gepackt, die Frucht dunkler. So scheint es nach dem ersten Antrunk. Und dann lässt man den Wein eine Stunde stehen und wundert sich über einen nahezu schwebenden und seidigen Wein. Allein diese Wandlungsfähigkeit zeigt im Ansatz das Potenzial dieser Lage. Vergessen wir nicht: Wir sprechen hier von einem 1er Cru Burgunder, dessen Reifepotenzial mehr als 15 Jahre beträgt und dessen erste Flaschen nun zum Frühjahr hier in unserem Lager in Saarwellingen eingetroffen sind. Der „Cellier aux Moines“ ist eine Orgie von verführerischer Frucht und subtiler Mineralität! Ein Givry, der mit dem Garantieschein auf ein langes und glückliches Leben die Domaine verlässt. Auch hier drückt sich bereits Juliettes Einfluss aus: Weniger Holz, weniger Power, mehr Harmonie und Gleichgewicht, reinere Frucht. Und dies selbst in einem eher kraftvollen Jahrgang wie 2018. Trotz seines jugendlichen Charmes erst ab 2022 bis 2036+ zu genießen. Warten wird belohnt! 91-94 Punkte KELLEY 11

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