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PINwand Nr. 305

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Weinmailing Weinmagazin Ausgabe Januar - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH BURGUND

FRANKREICH BURGUND Garnier & Fils Garnier & Fils CHABLIS Lang ersehnt, endlich da: Der Nachfolgejahrgang der Garnier-Brüder! „Das Glück kommt unverhofft durch eine Tür, die wir als fest verschlossen glaubten.“ Unser letztjähriger Neuzugang aus Chablis steht für terroirgeprägten Chardonnay und geduldsamen Ausbau auf der Hefe. Tänzelnd, komplex und zu äußerst fairen Preisen. „Ich habe kürzlich eine Auswahl der Weine der Brüder Jérome und Xavier Garnier probieren können, Muster aus verschiedenen Jahrgängen anstelle einer Verkostung direkt auf dem Weingut, welche sich dort doch immer auf den letzten Jahrgang konzentriert. Um es deutlich zu sagen: nach diesen Eindrücken freue ich mich schon jetzt darauf, diesen Betrieb nächstes Jahr persönlich zu besuchen.“ – David Schildknecht im WineAdvocate Kein anderes Zitat würde wohl unseren letztjährigen Neuzugang aus dem Burgund besser beschreiben. Das Chablis, ganz im Norden Burgunds gelegen, nimmt eine hervorgehobene Stellung in der französischen Weinkultur ein. Schon lange waren wir auf der Suche nach einem Weingut, welches unsere bevorzugte Stilistik bei Chardonnay aus dieser Vorzeigeregion ideal verkörpert. Werte Kunden, die weltweit gesuchten und mittlerweile leider kaum mehr bezahlbaren Pretiosen der Domainen Raveneau und Dauvissat sind die großen Klassiker der Region. Doch was gibt es darüber hinaus? Lange hatten wir das Gefühl, dass sich im Chablis nur sehr wenig bewegt. Einige große Handelshäuser bestimmen hier noch die Weinlandschaft und ein geschätzter Kollege sagte einmal scherzend: „Kennst Du die großen drei, kennst Du alle anderen.“ Weil eben viele kleine Betriebe ihre Trauben an die großen Handelshäuser liefern. Es hat nun einige Jahre gedauert, in denen wir immer wieder neue Produzenten in den Fokus fassten. Wir haben einige mit gutem Potenzial entdeckt, doch vermissten wir oftmals bei den Winzern die Konsequenz oder schmeckten zu wenig die Typizität der Region. 4 PINwand305 | Januar 2020

Garnier & Fils BURGUND FRANKREICH Nichtsahnend, eigentlich auf Weinreise durch Gigondas und die Provence, besuchten wir eines Abends eine kleine neue spannende Weinbar in Montpellier. Und dort, zwischen all den aktuellen Kultweinen, entdeckten wir einen uns unbekannten Erzeuger aus Chablis, der im Offenausschank zu äußerst fairem Preis aufgeführt wurde. Also bestellten wir, neugierig wie wir sind, direkt ein Glas, und, nach dem ersten Schluck, sofort die ganze Flasche. Was für eine Offenbarung! Es war der Basis-Chablis der Domaine Garnier & Fils. Nur wenige Tage später entdeckten wir in einem anderen renommierten Bistro erneut dieses Weingut auf der Karte. Wir bestellten augenblicklich einen anderen Chablis, einen 1er Cru, von diesem erst kürzlich entdeckten und sofort liebgewonnenem Erzeuger. Und der junge Sommelier freute sich sichtlich ob unserer Begeisterung und geriet ins Schwärmen, erzählte leidenschaftlich von diesem von ihm ebenfalls hochgeschätzten Betrieb, der im Süden Frankreichs aktuell in der Sommelierszene als Geheimtip die Runde macht. Auch diese Flasche war blitzschnell geleert, noch aus Montpellier nahmen wir Kontakt zum Weingut auf und ließen uns weitere Muster nach Saarwellingen schicken, und nachdem wir uns dort versichern konnten, dass sich die außerordentliche Exzellenz der Weine vom Petit Chablis bis hoch zu den Grand Crus durch ALLE Weine des Hauses zieht, wanderte nur wenige Wochen später eine Palette aus Chablis in unser Lager. Xavier und Jérôme Garnier stehen hinter diesen grandiosen Chablis, die wir auf Anhieb so liebgewonnen haben. Die beiden Brüder teilen eine enorme Passion für die nördlichste Appellation Burgunds. Und es hört sich an wie die klassische Erfolgsgeschichte, einen Weg, den viele Erzeuger im Burgund gingen, allerdings bereits schon vor mehreren Generationen. Seit vielen Jahren lieferte Xavier und Jérômes Vater alle Trauben des rund 24 Hektar Betriebes an die großen Handelshäuser. Ein Dorn im Auge der heutigen Generation, dass selbst die Trauben aus den großen 1er Cru- und Grand Cru-Lagen in fremde Hände weitergegeben wurden. Doch damit war 1996 Schluss. In kleiner Auflage begannen die beiden Brüder, ihre selbst abgefüllten Flaschen an ausgewählte Restaurants zu verkaufen. Und sie hatten auf Anhieb Erfolg und fanden treue Abnehmer in und um Paris. Bestätigt durch die begeisterte Ressonanz ihrer ersten Kunden wussten die beiden Brüder sofort, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist. Und sie begannen, die Stärken ihrer vorzüglichen Weinbergslagen herauszuarbeiten. Dabei durchliefen die Weine einen stilistischen Wandel, der besonders in den letzten Jahren ein neues Qualitätsniveau erreichte. Die Weine sind mittlerweile so präzise und komplex, wie die beiden Brüder sich das einst erträumt hatten. Dabei berichten sie stolz von jedem Schritt, den die Domaine ging. Seit 2014 steht auch ein Sortiertisch im Weingut, der durch noch strengere Selektion nochmals eine neue Traubenqualität ermöglicht. Der Erwerb einiger hervorragender 1er Cru- und Grand Cru-Partien, die durch ihre guten Kontakte noch einigermaßen erschwinglich zu erstehen sind, erlaubt ihnen zudem, ein wunderbar breites Spektrum der Region abzubilden. Dabei gehen sie im Weinberg und Keller äußerst streng vor, vergären beispielsweise alle Weine nur mit den eigenen Hefen, um deren Authentizität bestmöglich zu bewahren. In naher Zukunft wird zudem eine zertifiziert biologische Bewirtschaftung angestrebt, wie uns Jérôme bei unserem Besuch im Herbst mitteilte. Ein stilprägendes Merkmal der Domaine, neben der riskant späten Lese, ist der geduldsame Ausbau der Weine auf der Hefe und im großen Holz. Mitnichten dürfen Sie allerdings üppige oder schwere Weine erwarten. Es gilt hier zu bedenken, dass wir uns im Chablis an der Grenze des Weinbaus befinden. Auch heute noch kämpfen die Winzer regelmäßig gegen Fröste und Hagel an. Das Chablis ist dabei wie kaum eine andere Region von Katastrophen heimgesucht. Allein die letzte Dekade lässt auf kleinste Ernten zurückblicken und auch dieses Jahr stehen die Winzer mit Feuerkerzen in den Grand Crus und sorgen sich darum, dass die besten Chardonnaytrauben nicht erfrieren. Zwischen 1950 und 1960 konnten lediglich 3 Ernten durchgeführt werden, und entlang des Hangs eines berühmten Grand Crus sind viele Winzerenkel im Winter mit Skiern gen Tal gefahren. Um so mehr zeigt dies, welch Risiko die Garnier- Brüder auf sich nahmen, um selbst ihre komplexen Chablis auf die Flasche zu ziehen. Sie bedienen sich dabei heute großer Holzfässer von 600l-Inhalt und gebrauchter Barriques, anstatt wie einige andere Betriebe alleine den Ausbau im Stahltank zu zelebrieren. Schlüsselfaktor für die außerordentliche Güte der Weine ist allerdings der lange Ausbau auf der Feinhefe von oft über 24 Monaten. Das ergibt unglaublich komplexe, höchst aromatische Chablis, die bei aller Tiefe aber niemals den typisch kühlen Fußabdruck, ihre Würzigkeit und die feine Feuersteinaromatik verlieren, die für uns große Chablis ausmacht. Werte Kunden, die von den Kimmeridgien geprägten Böden ergeben im Chablis einzigartigen Chardonnay, der mit seiner Feuersteinaromatik den Inbegriff mineralischer Weine verkörpert. Die beiden Brüder Jérôme und Xavier sind zwei qualitätsbesessene Brüder, die das große Potenzial ihrer Lagen erkannt haben, und ihre Weine werden immer besser. Dabei hat ihnen der Jahrgang 2017 voll in die Karten gespielt. Wir haben eine Kollektion probiert, die nochmals näher am puristischen und fruchtreduzierten Chablis ist, wie wir ihn schätzen. Dies zeigt sich besonders bei der Cuvée Grain Dorés, die an Zug und Frische gewonnen hat und den einzigartig verspielten 1er Crus. Voller Vorfreude präsentieren wir Ihnen den neuen Jahrgang einer unserer meist geschätzten Neuzugänge des vergangenen Jahres! 5

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