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PINwand N° 302

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Aktuelles Weinmagazin - Ausgabe 302 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 +2019

FRANKREICH HERMITAGE

FRANKREICH HERMITAGE Jean-Louis Chave Jean-Louis Chave HERMITAGE „Das Geheimnis der Mineralität“ – Revue du vin de France „The reference point for classic Hermitage and Saint Joseph, Gérard and Jean-Louis Chave!“ – Parker Jean-Louis Chave. Ein Name wie Donnerhall. Unzertrennbar ist dessen Mythos mit einer ebensolch berühmten Lage verbunden, dem Hermitage. Hier auf dem steilen Berghang, wo Syrah, Marsanne und Roussanne zur Perfektion heranreifen, entstehen einige der größten Weine Frankreichs, die weltweit höchste Begehrlichkeit wecken. Hauptverantwortlich für den mythischen Klang der Weine von der Nordrhône und den heutigen Kult darum sind wohl Jean Louis Chave und auch bereits dessen Vater, die sisyphosartige Anstrengungen in den spektakulären Weinbergen unternommen haben, um herausragende Weine zu vinifizieren. Leider sind die beiden raren Weine, welche Jean Louis Chave aus dem Hermitage einfängt, aufgrund ihrer beeindruckenden Konstanz und vieler legendärer Jahrgänge mittlerweile in preisliche Sphären gerückt, die vielen Liebhaber der Nordrhône den Genuss dieser Weine nahezu unmöglich machen, so man denn überhaupt einige Flasche davon ergattern kann. Daher widmete sich Chave bereits früh den Qualitäten anderer großartiger Terroirs unweit des berühmten Hügels und fand insbesondere um Saint-Joseph hervorragende Weinberge, die er teilweise selbst erwerben oder deren Trauben den befreundeten Winzern abkaufen konnte, um sie selbst auszubauen. Das Ergebnis ist die Cuvée Offerus aus Saint-Joseph, ein überaus charmanter Nord-Rhône-Syrah, der bei all seiner Jugendlichkeit schon recht elegant daherkommt. So charmant und einladend haben wir jungen Saint-Joseph schon lange nicht mehr im Glas gehabt. Für jeden Tag bietet außerdem Chaves Côtes-du-Rhône „Mon Coeur“ einen Wein wie nicht von dieser Welt. Ein ‚echter‘ Wein, bei dem Chaves Herzblut schmeckbar ist, das er in ihn steckt. Das ist der Einstieg in Jean-Louis Chaves Rhône-Welt und gilt für viele bereits als Benchmark der Region. Und dies, obwohl wir hier von einem Rhône-Klassiker um 15,90 Euro sprechen! Jean-Louis Chave ist der Erbe einer Winzerdynastie, die seit sechs Jahrhunderten (seit 1481!) Rhôneweine vinifiziert und zählt unangefochten zu den besten Weinproduzenten der Welt. Die abgrundtiefe Mineralität, eine geradezu burgundische Finesse und ein erotischer Schmelz vermählen sich zu unvergleichlichen Gesamtkunstwerken, sei es in Weinen aus Hermitage selbst, seien es die Referenzweine aus St. Joseph oder von der südlichen Rhône, die Chave in einer Melange aus kreativer Intelligenz, einem großen Wissens- und Erfahrungsschatz und ungemein viel Bauchgefühl kreiert. Chapeau, Jean-Louis Chave! 44 PINwand 302 | Oktober 2019

Jean-Louis Chave HERMITAGE FRANKREICH FRN010117 Côtes-du-Rhône „Mon Coeur”, J.L. Chave Selection rouge 2017 FRN010117 Côtes-du-Rhône „Mon 14,5% Coeur”, Vol. J.L. Chave Selection 21,20 €/l rouge 2017 15,90 € Côtes-du-Rhône, aber High End mit immensem Trinkspaß Syrah und Grenache aus den Gemeinden Vinsobres, Visan, Buisson und Estézargues bilden das Rückgrat dieses wunderbaren Power-Côtes-du-Rhône. Das ist der Einstieg in Jean-Louis Chaves Rhône-Welt, und was für einer! Diese Cuvée gehört längst zu unseren liebsten Weinen aus dieser Region; denn Chave versteht es wie kaum ein Zweiter, Fülle, Reife und Eleganz untrennbar zusammenzubringen. In der Nase finden sich Noten von reifen Brombeeren und Maulbeeren, von Oliventapenade und rohem abgehangenen Rindfleisch, von Kräutern der Provence und kühlem feuchten Stein. Das duftet so dunkel und so saftig, wie es die tiefe, leicht violett schimmernde und ansonsten granatrote Farbe des Weines schon vermuten lässt. Im Geschmack ist dieser Wein einfach umwerfend! Da findet sich so viel süße, reife, dunkle Frucht, so viel Lakritze und Tabak, ein solch beeindruckend lebendiges, frisches Säuregerüst und schließlich ein charmantes, aber doch kraftvolles Tannin, und das alles zusammen gibt dem Mon Coeur die richtige Ausstattung mit auf den Weg. Im Untergrund schließlich spürt man die brodelnde Mineralik dieses Côtes-du-Rhône, der uns innerhalb weniger Augenblicke gefangen genommen und begeistert hat. So darf, nein, so sollte ein Côtes-du-Rhône schmecken. Mon Coeur heißt der Wein, und man merkt direkt, dass Chave hier wieder jede Menge Herzblut hineingesteckt hat. Mon Coeur ist jetzt trinkreif und entwickelt sich sicher noch die nächsten vier Jahre bis 2023. FRN010216 Saint-Joseph „Offerus”, J.L. Chave Selection rouge 2016 FRN010216 Saint-Joseph „Offerus”, 13,5% J.L. Chave Vol. Selection rouge 35,86 €/l 2016 26,90 € Ein Syrah wie Samt und Seide, voller Saftigkeit und Würze Seit dem ersten Jahrgang, dem 1995er Offerus, hat sich bei Jean-Louis Chave viel verändert. Damals hat er die Syrah-Trauben für diese Sélection noch komplett von befreundeten Vertragswinzern erworben; denn ihm fehlten Weinberge. Mit der Zeit aber kam der große Erfolg und damit auch die Möglichkeit, immer mehr Parzellen in Saint-Joseph zu erwerben. Die Ernte von diesen Parzellen steckt nun im Offerus, dessen Frucht in großen offenen Holzbottichen vergoren wurde, um dann in alten, neutralen Holz-Demi-Mudis mit rund 650 Litern Fassungsvermögen zu reifen. Das Ergebnis ist ein überaus charmanter Nord-Rhône-Syrah, der sich zunächst verhalten, mit Luft aber immer freundlicher, zugewandter und offener zeigt. Reife blaue und schwarze Früchte, ein wenig Oliven, Veilchen, Weißdorn und eine fast kreidig wirkende Note von Gestein und Erde spürt man in der Nase. Am Gaumen ist der Syrah bei all seiner Jugend schon recht elegant. Das liegt vor allem am reifen, seidigen Tannin, das die dunkle Frucht wie flüssige Schokolade ummantelt. Im Finale zeigt sich die leicht pfefferige Würze des Saint-Joseph, die von einer ebenso feinen Veilchen-Note begleitet wird. So charmant und einladend haben wir jungen Saint-Joseph schon lange nicht mehr im Glas gehabt. Der Syrah aus Saint-Joseph ist jetzt schon trinkreif und hat ein Potential bis 2026. 45

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