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PINwand N° 296

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Weinmagazin für Weinfreunde - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2019

FRANKREICH PROVENCE

FRANKREICH PROVENCE Domaine de Triennes ber der legendären Domaine de la Romanée-Conti. Doch selbst diese beiden möchten nicht grundsätzlich und immer große und teure Weine trinken, sondern sich und anderen auch einfachere, aber eben sehr gut vinifizierte Weine gönnen. Und genau das ist der Les Auréliens blanc. Er ist eine biologisch erzeugte Cuvée aus rund je einem Drittel Chardonnay, Viognier und Vermentino, der in der Provence »Rolle« genannt wird. Der Wein wird teils im großen Holz und teils im gebrauchten Barrique über rund sieben Monate auf der Feinhefe ausgebaut. »À la bourguignonne« nennen das die beiden Weinmacher. Das führt zu einem äußerst eleganten und cremigen Mundgefühl, bei dem aber die Frische immer die Hauptrolle spielt. Im Auftakt duftet der Wein wunderbar nach Weinbergspfirsich, gelber Birne, Maiglöckchen und einem Hauch von Veilchen. Am Gaumen dann fächern sich die Aromen auf. Der feine Holzeinsatz wird offensichtlich und begleitet Stein- und Kernobst mit Noten von gerade reif gewordener Ananas und Zitrusfrüchten, einem Hauch Ingwer, Akazienblüten und einer Spur Honig. All das aber ist eingewoben in Frische und Klarheit, wie der Blick von einer Anhöhe aus über die Bucht von Saint-Cyr-sur-Mer. Wenn man schon gerade nicht in der Provence weilt, sollte man wenigstens einen Schluck Les Auréliens blanc im Glas haben. Ab sofort genießen bis 2023 FPR020618, Triennes – Viognier Sainte Fleur, VdP du Var blanc 2018 13,7% Vol. 18,60 €/l 13,95 € Viognier mit wunderbarer Balance zwischen opulentem Aroma und großer Frische Viognier, das ist eine der ungewöhnlichsten und wunderbarsten weißen Rebsorten des französischen Südens. Sie bietet ein tiefes Aroma, das sich von Blüten über Zitrusfrüchte und tropische Früchte und Steinobst bis hin zu tief würzigen Aromen erstreckt. Dabei hat sie Kraft und Komplexität, neigt aber dazu, schnell alkoholreich und dann ein wenig plump zu werden. Man muss also mit der Sorte umgehen können – und genau das kann das Team rund um die beiden Koryphäen Jacques Seysses (Gründer der Domaine Dujac) und Aubert de Villaine (Mitinhaber der legendären Domaine de la Romanée-Conti). Sie setzen auf kleine Hektarerträge von 25 bis 35 Hektolitern, auf biologischen Anbau und den Ausbau in großen Fudern. Nicht das Holz soll hier der Partner sein, sondern die tiefe Mineralität der Böden. Entscheidend ist dabei die Bewahrung der Frische. Und das zeigt der Sainte Fleur auf eine begeisternde Art und Weise. Ein feiner Säurenerv – nicht aufdringlich, sondern eindringlich – durchzieht den Viognier in seinen feinsten Verästelungen und sorgt zusammen mit der tiefen Mineralität für Lebendigkeit und Spannung. Auf diesem Grundgerüst entfaltet sich eine opulente Aromatik, die mit einem intensiven Duft von Maiglöckchen und Mandarinen startet, sich mit Luft in Richtung Pfirsich, Veilchen und Lavendel bewegt und später zu kleinen Anteilen von Honig, Fenchelsamen und Süßholz gelangt. Zusammengenommen ist das ein herrliches Potpourri, das am Gaumen noch unterstützt wird von Ananas, Zitronen und einem weichen und cremigen Mundgefühl. Wow, was für ein Charmeur! Was für ein tiefer Wein zu einem überaus fairen Preis, für den die Domaine Triennes mittlerweile bekannt ist. Man schafft es dort mit jedem Wein, Preis und Genuss in eine Balance zu bringen, die Lust auf jeden nächsten Schluck macht. Diesen Wein zu genießen mit einem Hühnchen, das zusammen mit Zitronenscheiben, Honig und Fenchelsamen im Ofen schmoren durfte, ist eine herrliche Gaumenfreude. Da muss man sich dann nur noch die dazu passende provenzalische Landschaft vor Augen führen. Also bitte: Die Augen schließen und den Wein genießen!Ab sofort genießen bis 2025 36 PINwand 296 | März 2019

Domaine de Triennes PROVENCE FRANKREICH FPR020215 FPR020215, Les Auréliens, Triennes VdP du – Var Les rouge Auréliens 2015 VdP du Var NK rouge 2015 14,3% Vol. 14,60 €/l 10,95 € Ein »kleiner« Roter ganz groß! Wenn man den Begriff »Tafelwein« wörtlich nimmt, dann ist der Triennes Les Auréliens rouge ein solcher, und zwar im allerbesten Sinne. Die typisch provenzalische Cuvée aus Syrah und Cabernet zu je 50 % sorgt für Würze und feinste Gerbstoffe, und die exzellenten Weinmacher haben schon im Weinberg dafür gesorgt, dass Frische und Säure prägende Merkmale der Trauben sind. Und Sie fragen sich vielleicht, weshalb Cabernet typisch sein soll für die südliche Region Provence? Tatsächlich ist dies eine Besonderheit; denn oberhalb der Provence, in den Côtes du Rhône, findet man die Bordelaiser Sorte nicht und weiter unten im Languedoc mittlerweile auch nur bei den einfachen sortenreinen Weinen. Schon vor Jahrhunderten hat der Cabernet Sauvignon seinen Weg aus Bordeaux in die Gebiete rund um Arles und Aix-en-Provence genommen und ist dort heimisch geworden. Dass dies eine Bereicherung ist, zeigt dieser Wein. Er wurde biologisch mit kleinen Erträgen im Weinberg erzeugt. Bei der Vergärung dürften ein paar reife Rappen dabei gewesen sein, die dem Wein eine sehr gute Struktur gegeben haben. Beide Rebsorten wurden gesondert ausgebaut. Beim Cabernet wurde während der Gärung der Tresterhut immer wieder mit Wein überflutet, beim Syrah nur der Tresterhut heruntergestoßen. Beide Rebsorten durften nach den 30 Tagen der Gärung für mehr als zwölf Monate in gebrauchten Barriques der Domaine Dujac reifen – in ausgesuchten Spitzen-Fässern also. Danach wurde die Cuvée vinifiziert und der Wein ohne Filtration gefüllt, um weitere Jahre im Keller der Domaine zu reifen. Hier wurde also Aufwand wie Gereift in gebrauchten Barriques der Domaine Dujac! bei einem Grand Vin betrieben, nur dass diese Cuvée einen Bruchteil eines Grand Vin kostet – zumal wenn man die Preise sieht, welche die Besitzer des Weinguts, Jacques Seysses, Gründer der Domaine Dujac, und Aubert de Villaine, Mitinhaber der legendären Domaine de la Romanée-Conti, sonst aufrufen. Natürlich ist der rote Les Auréliens kein großer Burgunder, aber das ist ja auch gar nicht sein Anspruch. Vielmehr soll er ein Vin de soif mit Tiefgang sein, ein Rotwein für den Alltag, der sich jedoch auch bei besonderen Momenten nicht verstecken muss, ein Wein, der reifen durfte und noch weiter reifen kann. Und schließlich wollten die Weingutsbesitzer einen Wein schaffen, den sich jeder leisten können sollte. All das haben sie mit großem Können in diesen Wein gepackt. Im Auftakt duftet der Les Auréliens rouge nach schwarzen Johannisbeeren samt ihren Rispen, nach Zwetschgen und Brombeeren mit einer Kopfnote von Veilchen und zerstoßenem Stein. Am Gaumen dann packt der Wein so richtig aus. Er ist unglaublich saftig, wirkt dabei aber kühl. Die Frucht ist dunkel, der Gerbstoff präsent und reif, die Säure durchfließt die saftige Frucht, der Stein ist wieder da und verleiht dem Wein eine zusätzliche kühle Note. Dabei ist Les Auréliens griffig und strukturiert, man hat das Gefühl, man stünde im Wald und würde in eine Handvoll reifer Blaubeeren beißen, während der feine Saft die Mundwinkel hinunterläuft. Der Wein macht immens viel Spaß. Er ist jetzt und einige weitere Jahre auf dem Höhepunkt des Genusses – und etwas sollte man unbedingt machen: diesen Wein zu jeder sich bietenden Gelegenheit genießen. Ab sofort genießen bis 2023 37

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