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PINwand N° 291

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Weinmagazin von Pinard de Picard - Ausgabe Oktober 2018 - Erlesene Weine und Feinkost.

Domaine Rossignol-Trapet

Domaine Rossignol-Trapet GEVREY-CHAMBERTIN David und Nicolas Rossignol vinifizieren auf ihrer kleinen Demeter-Kultdomaine Pinot Noir mit Seele aus biodynamischem Anbau: Die Quintessenz ihrer mythischen Lagen! Ein Besuch bei David und Nicolas ist immer eine Herzensangelegenheit. Die beiden Brüder, welche 1990, nach Aufsplittung des Betriebs durch ihren Schwager Jean Trapet mit ihrem Vater die Domaine in Gevrey-Chambertin gründeten, verkörpern das ursprüngliche Burgund wie wenige andere Domainen. Hier wird man herzlich und gastlich empfangen, eine Verkostung kann schon mal mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Und mit jedem Besuch fühlen wir uns den Lagen und Weinen der beiden Brüder näher, haben unser Verständnis erweitert und die Unterschiede der Lagen im Profil geschärft. Star-Allüren sind den beiden fremd. Ihr Fokus - das sind die Lagen. David und Nicolas sind die Seele Gevrey-Chambertins. Diese Appellation verkörpert mit ihren 9 Grand Crus das Flaggschiff der Côte de Nuits. Die Vermählung von vibrierender Mineralität mit formidabler Kraft, von unvergleichlicher Finesse mit Fülle und Aromenreichtum lässt Liebhaber dieser Prestige-Appellation gar „vom Gipfelpunkt Burgunds“ (Gaston Roupnel) schwärmen, deren Grand Crus sich bis zu 30 Jahre und länger prachtvoll entfalten können! Zielstrebig haben die Brüder die Domaine auf biologische und dann 1997 auf biodynamische Bewirtschaftung umgestellt. Ihre Weine sind mittlerweile bio-zertifiziert, das Weingut Mitglied im wohl strengsten Verein, bei Demeter. Sie bewirtschaften lediglich 14 Hektar Rebflächen, sind damit genau so groß wie die im gleichen Ort ansässige Domaine Armand Rousseau. 44 PINwand 291 | Oktober 2018

BURGUND FRANKREICH Doch was ist ihr Geheimrezept? Nun, großartige Parzellen mit uralten Reben (teilweise vor dem ersten Weltkrieg gepflanzt), die zu den besten des Burgunds gehören und die eine extreme Pflanzdichte (10 bis 11.000 Pflanzen pro Hektar) aufweisen, garantieren einen hohen Extraktgehalt der Weine. Zusammen mit dem tradierten Wissen von vielen Generationen und den Ideen der Brüder David und Nicolas, die sich nach ihren Studien auf berühmten Weinbauschulen in Beaune und Toulouse bedingungslos dem biodynamischen Anbau zuwandten, legen sie die Basis für die grandiosen Qualitäten, die infolge der fortschreitenden Regeneration der Böden und der subtilen Fortschritte in der Weinbergs- und Kellerarbeit (Handlese, sorgfältigste Selektion, sensibler, wohldosierter Holzeinsatz) in immer atemberaubendere Höhen katapultiert wurden. David und Nicolas möchten die „leisen“ Aromen des Pinot Noir herausarbeiten und balancierte, harmonische Weine voll feinduftiger Frucht, tiefer Mineralität und reifem Tannin erzeugen. Eine späte Lese, vollaromatischer Trauben und weiche Gerbstoffe sind ihnen besonders wichtig. Und so zählen deren Weine zu den in der Jugend charmantesten Pinot Noirs der Region. Sie sind rund und kraftvoll, haben Charme und eine attraktive Mischung aus früher Zugänglichkeit und gutem Lagerpotenzial. Es sind keine herben Weine, die verkrampft intellektuell daherkommen wollen, sondern Burgunder, die sich durch Finesse und Trinkfreude erschließen mit einer delikaten Aromatik und das Lied von dem großartigen Terroir singen, welches die Brüder durch ihre aufwändige und nachhaltige Bewirtschaftung wiederbelebt haben. Keine Holzorgie stört die Harmonie. Kein Wunder, dass vom einfachen Bourgogne rouge über die Dorflagen bis hin zu den sinnlichen Grand Crus alle Weine zur absoluten Spitze des Burgunds zählen! Der Mythos Burgund lebt in solch fabelhaften – und vergleichsweise für die Lagen erschwinglichen – Pretiosen strahlender denn je zuvor und wir sind sicher, dass sie Ihnen wie stets ein glückliches Lächeln ins Gesicht zu zaubern vermögen. Wir verkosteten im Frühjahr eine beeindruckende Range der Jahrgänge 2015 und 2016 mit den geselligen Brüdern. Hierbei handelt es sich um hedonistische Burgunder, die elegant und präzise daherkommen. Und so freuen wir uns, Ihnen heute diese unglaublich authentischen Burgunder anzubieten. FBU060216 Gevrey-Chambertin FBU060216 Rossignol-Trapet, „Vieilles Vignes”, Gevrey-Chambertin rouge 2016 (Bio) „Vieilles Vignes“, rouge 2016 13% Vol. 61,33 €/l 46,00 € 2016: ein Jahr der Eleganz und Delikatesse Foto: © Werner Richner Die Rossignol-Brüder möchten die feinen Aromen des Pinot Noir niemals durch aufdringliche Barriquenoten überlagern. Deshalb kommt bei dieser großartigen Dorflage nur ca. 20 % neues Holz strukturgebend zum Einsatz. So bleibt das Terroir präzise und authentisch im Glas, in einem faszinierenden traditionellen Stil. Und so begeistern wir uns an diesem verführerischen Pinot, dessen feinmineralischer (Feuerstein!) und klarer rotbeeriger Duft (Kirschen, Himbeeren und florale Noten, fein verwoben mit frisch gemahlenem weißem Pfeffer und zarten Noten von Minze) von der Finesse und der betörenden Süße geprägt ist, welche die Stilistik der großen Rotweine von Rossignol-Trapet kennzeichnen. Die erstklassigen Trauben für diese großartige Dorflage stammen von fünf verschiedenen Terroirs, die mit ihren unterschiedlichen Bodenzusammensetzungen zur Vielschichtigkeit dieses einzigartigen Villages-Weines (im Schnitt 55 Jahre alte Reben) beitragen. Am Gaumen bei aller Dichte im Frische-Jahrgang 2016 feinst balanciert, sehr harmonisch und ungemein präzise, sehr elegant und mit herrlich reifen Waldbeeraromen und Kirschanklängen versehen. Eine subtile Mineralität, ein traditioneller Stil, einfach „schöne Länge und feinere Tannine, als man sie gewöhnlich in Villages-Weinen findet“, wie Allen Meadows, bezüglich der Weine des Burgunds der weltweit angesehenste Kritiker, schon mehrfach dezidiert urteilte. Ein wunderschöner Pinot Noir! Zu genießen ist dieser betörende Pinot Noir ab sofort, Höhepunkt 2021 bis 2028+. FBU060816 Beaune FBU060816 1er Cru Beaune „Les 1er Teurons”, Cru „Les rouge Teurons“, 2016 (Bio) rouge 2016 13% Vol. 72,00 €/l 54,00 € Ausgewogen und delikat. 1,5 Hektar besitzen die Rossignol-Brüder in dieser 1er Cru-Lage aus Beaune. Das ist ein vom Stil leichter, feingliedriger Wein mit attraktiven Fruchtaromen in der Nase. Nur rund 15% Neuholz gaben sie dem Wein mit, der durch zarte Kirschen und Erdbeeren, aber auch dunkelbeeerige Noten im Bouquet geprägt ist. Und am Gaumen hat er durch einen hohen Anteil an Rappen, also reifen Stängeln der Beeren, die bei der Maische zugegeben wurden, eine äußerst kernige Struktur, ohne dass der Wein an Schwere zulegt, vielmehr eine aristokratische Noblesse gewinnt. David und Nicolas Rossignol mögen generell Weine aus den kühleren Jahrgängen, „hier gelingt es am besten, das Terroir zum Ausdruck zu bringen.“ Und 2016 war einfach prädestiniert für diesen Stil. Leider ist die Menge in 2016 durch den Ernteverlust durch Spätfröste äußerst gering. Das Ergebnis dafür aber umso schöner. Ein in sich ruhender Pinot Noir, der im Lagen-Portfolio des Hauses zu den früh zugänglichsten zählt. Höhepunkt ab 2019, zu trinken bis 2028 45

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