SPANIEN RIOJA López de Heredia | Viña Tondonia man den Begriff Meditationswein auf einen Stil anwenden möchte, dann ist er bei diesen Weinen gerechtfertigt. Sie bringen die große Tradition eines der berühmtesten Weinbaugebiete der Welt mit Präzision und mit einer wunderbaren Entspanntheit in die Flasche. So kann man das Gefühl bekommen, dass diese Weine gleichsam ein Bewusstsein für die Region und für ihre Entstehung besitzen, haben sie doch den einzigartigen Charakter der Bodegas R. López de Heredia in sich aufgenommen und geben ihn uns wieder preis. Und das in einer Art und Weise, die man nur als Weltklasse bezeichnen kann. Viña SRI040109 Cubillo Crianza 2009 Viña Cubillo Crianza tinto 2009 13,5% Vol. 19,86 €/l 14,90 € Cubillo, das ist der Tondonia fürs Hier und Jetzt, geadelt mit 92 Parker-Punkten. Es hat sich eingebürgert, dass man das Weingut R. López de Heredia und seine Weine als Tondonia bezeichnet. Dabei besteht die Gefahr, dass man bei so viel zweifelsohne hervorragendem Tondonia die anderen Weingärten und deren Weine übersieht. Aus dem Viña Cubillas beispielsweise stammt die rote Viña Cubillo Crianza, die den roten Einstieg in die Welt von R. López de Heredia bildet. Der Weinberg ist wie alle Weinberge des Weinguts nach dem Namen der jeweiligen Flussschleife des Ebro benannt, an welcher der Weinberg liegt. Erworben wurde er von Don Rafael, dem Gründer des Weinguts. Der Weinberg liegt etwa vier Kilometer vom Weingut entfernt auf über 400 Metern Höhe. Wie alle Weinberge der Bodega ist er geprägt von Ton und Kalk aus dem Tertiär, je nach Lage in unterschiedlichen Zusammensetzungen. Viña Cubillas umfasst 24 Hektar, die aufgeteilt sind in 16 Hektar Tempranillo, vier Hektar Garnacha und je zwei Hektar Mazuelo und Graciano. Diese Aufteilung entspricht exakt dem späteren Anteil der Rebsorten in der Cuvée, für welche die Rebsorten gemeinsam in mehr als hundert Jahre alten Holzfermentern vergoren werden. Nach Meinung der Familie hat der Weinberg, speziell mit den Parzellen La Encina und La Monja, das Zeug, als Gran Reserva ausgebaut zu werden. Doch bisher bleibt diese Qualitätsstufe dem Viña Tondonia vorbehalten. So beschränkt man sich beim Viña Cubillo, der früher Vendemia Especial genannt wurde, auf die Crianza. Doch was sind schon Qualitätsbezeichnungen? Das, was Maria José hier mit ihrer Mannschaft vinifiziert, ist eine drei Jahre im Holz und sechs Jahre auf der Flasche gereifte Spitzenqualität, die sich durch den höheren Anteil von 48 PINwand N° 289 | September 2018
López de Heredia | Viña Tondonia RIOJA SPANIEN Garnacha deutlich von den anderen Weinen unterscheidet. Schon die rubinrote Farbe deutet mit ihren braunen Reflexen auf etwas mehr Reife hin, und im Duft wird das bestätigt. Doch wie wunderbar präsentiert sich diese Reife! Hier verbindet sich ein floraler Duft von Rosen und Veilchen mit Noten von Kirschen und roten Johannisbeeren, Eisen, etwas Zeder, Rauch und Gewürzen. Der Wein wirkt schon in Farbe und Duft transparent. Doch erst am Gaumen zeigt sich die ganze Klarheit der durch den warmen Jahrgang recht üppigen, aber frischen und geradezu weichen Frucht, die sich hervorragend mit der ebenfalls reifen, aber vibrierend frischen mineralischen Säure verbindet. Das ist, wir können es gar nicht anders formulieren, super’süffig’ und lecker, erdverbunden und doch schwebend, leicht und doch kraftvoll. Das Einzige, worauf man bei diesem Wein achten sollte, ist die Menge, die man davon im Keller hat, denn der Trinkfluss ist enorm. Ein Klassewein. Trinkreif ab sofort bis 2024 SRI040206 Viña Bosconia Reserva 2006 tinto 2006 13,5% Vol. 31,33 €/l 23,50 € Der geheimnisvolle Zwilling der Tondonia Reserva. Statistik à la López de Heredia: Dokumentation der gefertigten Stückzahlen neuer Fässer in der hauseigenen Küferei Wenn Sie die ganze Bandbreite der Weine von R. López de Heredia vergleichen, dann fällt auf, dass ein Wein heraussticht, weil er in eine Burgunderflasche gefüllt wird. Es ist diese Cuvée aus dem Viña Bosconia, jenem Weinberg, den der Gründer des Weinguts, Don Rafael López de Heredia y Landeta, El Bosque, ‚der Baske’, genannt hat. Der Weinberg liegt nur rund einen Kilometer vom Weingut entfernt auf einer Anhöhe von 465 Metern. Wie alle Weinberge des Weinguts findet man ihn in direkter Nähe des Ebro, sodass das spezielle Kleinklima am Fluss voll ausgeschöpft wird. Während die anderen Weinberge des Gutes sehr kalkreich sind und eine recht geringe Lehmauflage haben, ist es beim Bosconia genau anders herum. Vielleicht war das der Grund, weshalb Don Rafael Anfang des 20. Jahrhunderts dort Pinot Noir angepflanzt und den Rioja Cepa Borgoña, also einen Rioja mit französischer Rebsorte erzeugt hat. Heute gibt es diesen Pinot nicht mehr, doch die burgundische Flaschenform ist geblieben. Tatsächlich verfügt die Viña Bosconia Reserva heue sogar über fünf Prozent mehr Tempranillo als die Viña Tondonia Reserva , also 80 % plus die typischen 15 % Garnacha und die entsprechend kleineren Mengen Mazuelo und Graciano. Ausgebaut wird der Wein ähnlich wie die Tondonia Reserva. Nach einer spontanen und langsamen Vergärung in großen Holzfudern, die teilweise noch aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert stammen, wird der Wein über fünf Jahre in Fässern aus Eiche gelagert. Seit Jahrzehnten wird die Eiche für die eigene Fassmacherei in den Appalachen ausgesucht. Kaum ein anderes Weingut hat einen so genauen Überblick über den gesamten Entstehungsprozess seiner Weine wie Tondonia. Nach der fünfjährigen Phase in den Fässern, von denen nur 10 % jährlich ersetzt werden, reift der Wein sieben weitere Jahre auf der Flasche. Was Sie beim Viña Bosconia erwartet, ist so etwas wie dunkle Seite der Macht. Durch die unterschiedliche Bodenstruktur wirkt die Bosconia Reserva wie der dunklere und geheimnisvollere Doppelgänger, dem man noch mehr Zeit auf der Flasche gönnen sollte, denn sein Tannin ist kräftiger als das der Viña Tondonia Reserva. Ja, insgesamt macht dieser Rioja einen kräftigeren und zugleich dunkelfruchtigeren Eindruck, was neben dem Terroir auch an der höheren Menge Tempranillo liegen dürfte. Gleichzeitig ist der Wein schon weiter entwickelt, sodass die Weinmacherin Mercedes López de Heredia von einer „Reserva im Stil einer Gran Reserva mit mehr tertiären Noten und mehr Entwicklung” spricht. In der Nase äußert sich dies mit einem Duft von reifer Zwetschge, ein wenig Schwarzkirsche samt Kernen sowie Johannisbeeren. Die Entwicklung zeigt sich in der deutlichen Aromatik von Tomatenessenz und Paprika, Tabak, Leder, Zeder und in einem Duft von Waldboden mit herbstlichem Laub sowie einer feinen Noten von Eisen und Zimt im weiteren Hintergrund. Am Gaumen findet sich dann das dichte, aber runde Tannin und die brillante, ja einzigartig zupackende Säure, welche die Reserva aus der Dunkelheit ins Licht zieht und für jene Frische sorgt, die alle Weine dieses famosen und einzigartigen Weinguts auszeichnet, die bei diesem Wein aber besonders deutlich zum Vorschein kommt. Nicht zuletzt im Vergleich mit der viel bekannteren Viña Tondonia Reserva können wir nur empfehlen, auch jene Weine zu probieren, die aus den anderen Weinbergen stammen, sich aber auf dem gleichen großartigen Niveau befinden. Zu genießen ab jetzt bis 2024. 49
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