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PINwand N° 288

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Weinmagazin im August 2018 - Weingut Jülg: Neues vom Zauberlehrling! - Pinard de Picard - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen - Weinfachhandel und Weinversender

ITALIEN VENETIEN Azienda

ITALIEN VENETIEN Azienda Vitivinicola Leonildo Pieropan Hand durchs Ziel und sorgen ganz am Ende für einen mineralischen sowie zart floralen Ausklang. Wir lieben diesen Wein! So geht Soave, so macht man Wein, der keine langen Reden braucht, der einfach nur getrunken werden will. Herrlicher Sommerwein! Spitze! Pieropan, IVE020216 Soave Classico, „Calvarino“, Soave 2016 Classico DOC bianco 2016 (Bio) 12,5% Vol. 21,26 €/l 15,95 € Eleganter kann Soave kaum sein. Spitzenklasse! Ein Mix aus gelbem Apfel, Pfirsich und Holunder zieht sich verführerisch die Nasenflügel hoch, begleitet von ein paar frechen Spritzern einer reifen Zitrone. Auf der Zunge dominiert Zitrusfrucht und drängt die Aromen von gelben Äpfeln und reifem Pfirsich in den Hintergrund. Am Zungenrand ist es fein salzig, es kitzelt, animiert, erdige Noten unterfüttern die Frucht. Mit etwas Sauerstoffzufuhr drängen gelbe Kirschen in die erste Reihe und arrangieren sich dort mit der Zitrusfrische. Aus dem Off ganz plötzlich ein Hauch Basilikum, es ist phantastisch! Was ist das für ein Freudenfest im Mund, wie herrlich fühlt sich dieser Tropfen auch am Gaumen an. Weiße Mineralik, steinig, griffig und hinten raus wunderbar straight. Das Finale ist schlicht weltmeisterlich. Salzig, frisch und mineralisch, untermalt von einem Tick Zitrone. Trinkspaß ohne Ende ist das. Kühlen Sie den Calvarino gut und genießen sie ihn zu gegrilltem Fisch, zum Risotto, zu Spaghetti alle Vongole. Oder trinken sie ihn einfach so. Horten Sie was geht, der Stoff macht süchtig und verdunstet von alleine. Persönliche Empfehlung. Preis-Genusstechnisch vielleicht der attraktivste Soave, den wir kennen. Der ist unschlagbar gut. Pieropan, IVE020316 Soave Classico, „La La Rocca“, Soave 2016 Classico DOC bianco 2016 (Bio) 13% Vol. 30,53 €/l 22,90 € Die absolute Spitze im Soave-Universum. La Rocca – die legendäre Lage Soaves, direkt am Castello Scaligero gelegen. Von hier stammt dieser Soave, der in einer eigenen Liga spielt. Tropenfrucht und Mandel, Quitte und Jasmin, ein Hauch Grapefruit und dazu ein Tropfen Honig. Was geht da ab in der Nase, wie grandios ist dieser Duft! War der La Rocca 2015 schon sensationell, so zeigt sich der 2016er noch eine Schippe klarer, noch präziser, ohne von seinen weichen, harmonischen Kurven etwas eingebüßt zu haben. Mit einem Hauch Vanille, Veilchen und auch Flieder nimmt der Tropfen auf der Zunge Platz, ist weich im Auftritt und sehr elegant. Eine zarte Würze zieht am Gaumen kurz vorbei, ein Hauch von Gerbstoff, der sich Kaschmir zum Vorbild genommen hat, blitzt auf, am Ende wird es wieder zart floral und mineralisch. Mit Luft blüht der La Rocca geradezu auf, da kommen Mango und auch Maracuja, eher exotische Aromen, an die Oberfläche, feine Röstnoten trauen sich hervor, das Mundgefühl ist die reinste Wonne, der Geschmack schlicht grandios. Endlos lange schmeckt man noch der Mango nach, der Grapefruit und den frischen Zitrusnoten, begleitet von etwas Honig und Vanille. Mehr Soave können wir nicht im Mund haben, besser geht Soave auch nicht mehr. Das ist die Spitze im Soave-Universum. Ein Wein, der uns Freudentränen in die Augen treibt. Halbe Stunde in die Karaffe und dann aus dem großen Glas mit 10-12º genießen. Das ist Liebe! Pieropan, IVE020415 „Ruberpan“, „Ruberpan“, Valpolicella Superiore Valpolicella DOC Superiore rosso 2015 DOC rosso 2015 13,5% Vol. 21,26 €/l 15,95 € Vollgas! Valpolicella ohne Bremsen. Warum gibt es sowas nicht zum Inhalieren? Was für ein Duft! Süßes Holz, schwarze Sauerkirsche, ein Tick Minze, etwas Cassis und schwarzer Ceylon-Tee. Mamma mia, ist das grandios. Knackig, frech und säurefrisch massiert der Ruberpan die Zunge, steht in ihrer Mitte und weicht keinen Millimeter zur Seite. Fruchtig? Ja, aber mit so einer Frische unterfüttert, die glatt als zitrusfrisch durchgeht, selbst bei einem Rotwein. Dabei ist es nur die fulminante Säureader, die für diesen Pulsschlag sorgt und Tempo in den Tropfen bringt. Mandeln dann am Gaumen, fein gemahlen, ein paar Kräuter, ein Tick Zitrone. Schwarze Kirschen, eingelegt in schwarzen Tee. Ein Traum von Valpolicella. Das Gerbstoffkleid kühl wie Seide, fein, geschliffen. Alles umweht von einem subtilen Nebel Unterholzes. Das Mundgefühl so leicht wie klar. Man trinkt ihn viel zu rasch, weil er gar so animierend, so subtil süß am Ende ist, ohne wirklich süß zu sein. Ist es Kirsche, die am Schluss noch einmal auf die Düse drückt und ihren letzten Saft hinaus presst? Wer Valpolicella mag, der kommt an diesem Tropfen nicht vorbei. Am besten mit 14-15º servieren, mit feinen Würsten und gereiftem Käse. 24 PINwand 288 | August 2018

Azienda Vitivinicola Leonildo Pieropan VENETIEN ITALIEN IVE020514 „Vigna IVE020514 Garzon“, „Vigna Amarone Garzon“, DOCG Amarone rosso DOCG 2014 (Bio) rosso 2014 16,5% Vol. 53,26 €/l 39,95 € Rauch, rohes Steak, Brombeeren und dazu Nelke. Die Nase jubelt, die Gier, den Wein im Mund zu spüren, steigt. Und dann ... nichts heiß und fett und überhaupt. Dafür kernig, fast zitrusfrisch und frech. Sauerkirschen hier, ein Schuss Limette dort. Struktur im Mund, Tannin, das mürbe wie auch körnig ist. Pflaume, aber keinefalls überreif, auf der Zunge, am Gaumen Mineralität und Griffigkeit. Ein Amarone außerhalb des Üblichen, einer, der durch Frische und durch Feinheit auffällt. Er hört auf den Namen „Vigna Garzon“ und verleitet einen ganz hinterhältig, den Mund immer viel zu voll zu nehmen. Kann Süße limettig schmecken? Kann Limette süß sein? Genau um diese Frage dreht sich alles. So wie der Amarone sich im Mund anfühlt und schmeckt, ist es ein permanentes Hin und Her und man bekommt ganz einfach nicht genug davon. Kann man einen Amarone zum „Trinkwein“ erklären? Diesen hier auf jeden Fall. Weil er ungewöhnlich frisch, vor allem aber schlank und rassig ist. Das ist Teufelszeug, das ist die Sünde, das Verlangen, die unstillbare Lust und Gier nach mehr davon. Der Garzon hat einfach nichts mit den gängigen Amarone zu tun, er fällt stilistisch gänzlich aus dem Rahmen. Für experimentierfreudige Weinliebhaber eine echte Entdeckung. Auch so kann ein Amarone schmecken, frisch, animierend, schlank. Unbedingt karaffieren und aus großen Gläsern mit viel Sauerstoff genießen, wird sich noch toll entwickeln. 25

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