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PINwand N° 286

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Weinmagazin von Pinard de Picard im Juni 2018 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender.

DEUTSCHLAND NAHE Weingut

DEUTSCHLAND NAHE Weingut Dönnhoff Insider wussten es schon lange vor der offiziellen Bekanntgabe: Cornelius Dönnhoff zeichnet bereits seit 2007 für den Keller auf einem der besten Weingüter der Welt verantwortlich. So leise und behutsam wie Vater Helmut in seinem ganzen Leben vorgegangen ist, so auch bei der peu à peu erfolgten Übergabe des Gutes an seinen Sohn. Ohne Paukenschläge, ohne mediales Trommelfeuer, damit sich niemand auf den frischen Jahrgang stürzen und ihn nur unter der Maßgabe probieren würde, inwieweit Cornelius allerhöchsten Maßstäben gerecht werde, dem Vergleich mit seinem Vater gewachsen sei und ob es stilistische Unterschiede geben würde. Wie wäre es unter diesen Umständen zu einer gerechten Beurteilung gekommen, die all diese, zumindest unbewusst in den Köpfen der Verkoster sitzenden Parameter, ausschalten würden? Natürliche Jahrgangsunterschiede wären vermutlich nicht als solche gesehen worden, sondern als stilistische Veränderungen. Also sollte allein der Wein sprechen. Und so bemerkte (außer den eingeweihten Insidern natürlich) niemand, dass die letzten Jahrgänge bereits allesamt die Handschrift von Cornelius trugen, der ganz behutsam und ohne revolutionäre Veränderungen (warum sollte es die auch geben bei den über Jahrzehnten gleich bleibenden phantastischen Qualitäten?) das Weltklassegut weiter auf gewohntem Kurs hielt. Châpeau! Und als dann über mehrere Jahrgänge hinweg die exorbitante Qualität von aller Welt bestätigt wurde, von weiterhin begeisterten Kunden sowie der Fachpresse, da konnte man das Geheimnis lüften. Wobei natürlich eins ganz klargestellt werden muss: Helmut ist selbstverständlich auch heute mit dem gleichen Eifer im Weingut dabei wie in all der Zeit davor, als er die Verantwortung über Jahrzehnte trug und ist der beste Ratgeber, den Cornelius sich vorstellen kann. Es gibt drei Dinge, ohne die wir uns Helmut nie vorstellen könnten: Seine geliebte Frau Gabi, seine Präsentationen der Jahrgangskollektionen auf dem Weingut, die jeden Besucher fesseln und in ihren Bann ziehen und, trotz allen Leids der letzten Jahre, den von uns beiden so heiß geliebten FCK, auch wenn uns die „Roten Teufel“ schon mehrere Jahre in der Fußball-Hölle schmoren lassen! „Um große Weine mit Seele zu machen, braucht es Narben und Erfahrung!“, Helmut Dönnhoff. Beginnen wir, liebe Kunden, doch unsere Beschreibung der Weingutsphilosophie dieses Weltklassegutes an der stillen mittleren Nahe mit diesem Statement. „Ein Wein, der mir gefällt, löst stets ein tief empfundenes emotionales Jubilieren aus und er erzählt mir die Geschichte der Landschaft, in der er gewachsen ist und von deren einzigartigen Kultur.“ Cornelius Dönnhoff Natürlich sind es bei jedem Winzer die Weine selbst, die zuvörderst zu uns sprechen, wenn wir sie trinken. Aber es sind immer auch die Menschen, die sie schaffen, deren Bilder stets vor unserem geistigen Auge auftauchen, wenn wir ihre flüssigen Schätze genießen. Ihre Ideen und Visionen, aber auch ihr Bauchgefühl, große Weine zu kreieren, bilden mit ihren Geschöpfen ein untrennbares Gesamtkunstwerk! Und es sind die Erinnerungen an unzählige Gespräche mit den sympathischen Dönnhoffs, oft bis spät in die Nacht hinein, die wiederum aus Höhen und Tiefen eines halben Jahrhunderts gespeist werden und die unsere Vorstellungen von Wein stark mitgeprägt haben. Von solch intensivem Erfahrungsaustausch möchten wir Ihnen jetzt gerne erzählen, transportieren diese Gedanken der Dönnhoffs doch eine tiefe, ehrliche Liebe zum Rebensaft und sind ein Schlüssel, um ihre großartigen Weine zu verstehen. „Ein Wein, der mir gefällt, löst stets ein tief empfundenes emotionales Jubilieren aus und er erzählt mir die Geschichte der Landschaft, in der er gewachsen ist und von deren einzigartigen Kultur.“ Diesen Bezug zur Heimat (in der modernen Weinsprache würde man 6 PINwand 286 | Juni 2018

Weingut Dönnhoff NAHE DEUTSCHLAND eher vom Terroir sprechen, einem leider nur allzu oft aus Werbezwecken für banale, technisch gefertigte Weine missbrauchter Begriff) so unverfälscht wie nur irgend möglich vom Weinberg in die Flasche zu transmittieren, darin sah schon Helmut, wie heute Cornelius, die große Kunst sowie das handwerkliche Ethos eines mit der Natur arbeitenden Winzers. Die aus jeder einzelnen Lage geborene und jeweils einzigartige Charakteristik unterscheidet die großen Naturweine mit ihrer unverwechselbaren Seele von technisch gemachten Industrieweinen und gibt ihnen eine ganz andere Wertigkeit, ähnlich einem großen Gemälde oder einem genialen Musikstück. Dönnhoffs Weine verbinden uns durch ihre Authentizität, Lebendigkeit und Emotionen mit den großen weltberühmten Rieslinglagen, denen sie entstammen. „Helmut und Cornelius sind ihrem Terroir und ihrer Heimat innig verbunden und das schmeckt man ihren Weinen auch an.“ Interessant auch, dass Cornelius den Begriff des Terroirs für etwas überstrapaziert hält. Dabei beherrschen wenige die Kunst, den Boden, das Terroir, schmeckbar zu machen, so gut wie die Dönnhoffs. Riesling ist ein Wein, der sich der Globalisierung widersetzt. Heimat zum Trinken gewissermaßen. Denn „Terroir“ gilt als Gegenbewegung zu dem im Keller erzeugten Einheitsgeschmack von Massenweinen – als Qualitätsmerkmal eines guten Weines. Aber natürlich bedeutet „Terroir“ mehr „als die Steine, die da liegen“ erklärt Dönnhoff. Neben dem Boden spielt auch der menschliche Einfluss eine entscheidende Rolle. Ein Franzose beispielsweise hat diesen Aspekt immer im Blick, wenn er das „T“-Wort benutzt. „Wir lassen die Reben ja nicht 7

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