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PINwand N° 284

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Weinmagazin und Weinkatalog des Weinfachhändlers Pinard de Picard - Erlesene Weine und Feinkost. Ausgabe März 2018

ÖSTERREICH WAGRAM

ÖSTERREICH WAGRAM Weingut Bernhard Ott OWG011416 Riesling Feuersbrunn trocken 2016 DV 12,5 % Vol. 19,86 €/l 14,90 € Mitfreundlichen Grüßen aus dem Steinbruch. Bernhard kann nicht nur Veltliner! Das beweist eindrucksvoll dieser geradlinige und feinnervige Riesling, der beste bisher aus dem Hause Ott. Seine rauchige Mineralität und die straffe Stilistik hat ihren Ursprung in der besonderen geologischen Formation einer kleinen, hoch gelegenen Parzelle am Hengstberg mit kargem roten Schotter im Untergrund, wo zudem beständig kühle Windströme vorherrschen. Das riecht fein duftig nach weißem Pfirsich, der Rest ist nichts als Stein und Schotter. Auch im Mund zeigt sich der Riesling Feuersbrunn von seiner mineralischen Seite. Eingetaucht in diesem frischen Saft sucht die Zunge verbissen nach Frucht und findet bestenfalls ein wenig Steinobst wieder. Nur ein leises Summen, das an Apfel und Pfirsich erinnert, das Kommando führt eindeutig harter Fels und Schotter. Die frische Säureader lässt den Tropfen pochen, der Stein sorgt für Textur, die schlank und doch sehr druckvoll ist. Der Gaumen feinst bepinselt mit einem Film, der trocken und doch saftig ist. Der Abgang steinig-mineralisch mit einem Tick von weißem Pfirsich und einem Spritzer von Limette. So geht knackig, so geht lebendig und animierend. Der Wein trinkt sich von selbst, verdunstet schneller als man möchte und kann, nicht zuletzt aufgrund seiner schlappen 12,5% Vol., bedenkenlos als sommerlicher Durstlöscher eingesetzt werden. Ideal zum Grillfisch oder Sushi oder einfach zu Salaten aller Art. Trinkvergnügen, wie es sein soll. Oh ja, auch „Ösis“ können Riesling. OWG011300 Traubensaft „Bio“ rot (1l) DV 6,40 €/l 6,40 € Es muss nicht immer Alkohol sein ;-) Bernhard Ott ist ein legendärer Weinmacher und seit kurzem auch Bio-Saft-Winzer, denn „Österreichs Mr. Grüner Veltliner“, wie der sympathische Genuss-Mensch in der Weinszene liebevoll tituliert wird, stellt in homöopathischen Dosen den unseres Erachtens besten Bio-Traubensaft Österreichs her. Dieser ausgezeichnete naturtrübe Trauben-Direktsaft, aus handgelesenem Pinot Noir (60%) und Blauem Zweigelt (40%), ist eine echte alkoholfreie Alternative für Feinschmecker! Die roten Trauben werden seit jeher wegen ihres hohen Antioxidans-Gehaltes geschätzt. Süße Aromen von reifen und leckeren roten Trauben bestimmen diesen Saft! Am besten zu genießen bei einer Temperatur von 14-15°C. Vor dem Genuss bitte schütteln und nach dem Öffnen gekühlt lagern und innerhalb von 3 Tagen verbrauchen. Schöne Grüße aus dem Steinbruch! 36 PINwand 284 | März 2018

Barone Ricasoli TOSKANA ITALIEN Barone Ricasoli TOSKANA Ankommen auf dem Gut: Jeder Ziegel, jede Mauer, jeder Quadratmeter Boden atmet Geschichte. Schließt man für einen Moment die Augen, vermeint man das Klirren von Schwertern, das Wiehern von Schlachtrössern, den Gefechtslärm eines mittelalterlichen Scharmützels zu hören – im Angesicht dieser wahren Trutzburg mit ihren uneinnehmbar scheinenden, mächtigen Bastionen und jäh aufragenden Festungswällen. Wechselvolle kriegerische toskanische Geschichte: Florenz gegen Siena. Doch heute: Welche Idylle! Heute thront Castello di Brolio friedlich und verträumt auf seinem malerischen Hügel in den Chianti-Bergen, umgeben von Weingärten, Olivenhainen und Zypressen, und die untergehende Sonne taucht den eleganten, im Renaissance-Stil erbauten Wohntrakt der Burg in leuchtendes Terracotta-Rot. Hinter diesem toskanischen Postkartenidyll verbirgt sich das traditionsreichste Weingut im Chianti: Barone Ricasoli und das legendäre Castello di Brolio, gelegentlich als „Château Lafite Italiens“ bezeichnet, können auf eine lange Geschichte zurückblicken und sind seit Jahrhunderten mit dem Weinbau der Region untrennbar verbunden. Seit 1141 residiert das noble Geschlecht derer von Ricasoli auf dem Schloss und produziert hier Wein – damit gilt Barone Ricasoli als das älteste Weingut ganz Italiens. Bereits im 16. Jahrhundert exportierte man den Rebensaft nach Amsterdam und London. Nachdem die Fehden des Mittelalters, die Waffengänge der napoleonischen Kriege und die Schlachten um die Einigung Italiens geschlagen waren (Wer es noch etwas genauer wissen will: Die Familie stammt von den germanischen Langobarden ab und war eine der „edlen“ Würdenträger des Reichs Karls des Großen. Sie verteidigte Florenz gegen die Angriffe Sienas bis zur Einigung Italiens), konzentrierten sich die Barone auf dem Castello auf die Landwirtschaft, besonders auf den Wein. Und „erfanden“ quasi den Chianti: In den späten 1860er-Jahren tüftelte der damalige Schlossherr, der „Eiserne Baron“ Bettino Ricasoli, Premierminister in den ersten Jahren des neu gegründeten Staates Italien, ein Mann von Prinzipien, an der optimalen Rebsortenmischung für den seiner Meinung nach identitätsstiftenden, idealtypischen, repräsentativen und charakteristischen Wein der Region: Chianti. Nach jahrelangen Versuchsreihen legte Bettino 1872 die im Großen und Ganzen bis heute gültige „Chianti-Formel“ – mit Sangiovese als Hauptsorte – fest. Damit avancierte Ricasoli zum „Erfinder“ dieses Weins, quasi zum „Vater des Chianti“. Angesichts ® 37

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